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Geisterfahrer

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Der Wedding und Neukölln nehmen sich nicht viel. Wobei – Wedding. Inzwischen heißt die Gegend »Berlin-Mitte«, und genau genommen war das hier auch früher nicht der Wedding, sondern der Norden des Bezirks Tiergarten. Aber Wedding ist eher ein Gefühl, nicht so sehr ein Ort.

die geschichte eines mannes, der mit sechs seine eltern verlor, bei einer anteilslosen pflegefamilie aufwuchs, nach berlin umzog, von seiner großen liebe enttäuscht wurde, seitdem nur noch in puffs verkehrte, DJ wurde, durch deutschland tingelte, auf dem dorf die tochter des örtlichen patriarchen heiratete, 16 jahre unglücklich war, sich trennte, nach berlin zurück ging und seine alten freunde suchte.

sehr lebending und lebhaft erzählt, schnorpst sich einfach so weg. dem plot könnte man vorwerfen, unrealistisch zu sein. zu sehr häufen sich die zufälle. aber egal. viel achtziger, viel berlin, so mag ich das.

[xrr rating=6/7]

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Sex – von Spass war nie die Rede (Hörbuch)

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zwei CDs voll mit geschichten über allzu zwischenmenschliches. über verunglimpfte erste male, hohe ansprüche und die ganz großen gefühle. oft direkt, manchmal dreckig, aber immer hörenswert. von teilweise bekannten stimmen.

und interessant, wie unterschiedlich man sich dem thema annäherte. köstlich, wie heiko wernung günter grass beschuldigt, ihm seine annäherungsversuche ans andere geschlecht vergämt zu haben. wie nils heinrich ungewöhnliche orte sucht und in der küche landet, wie jess jochimsen sich eine nena baut, usw. usf.

kann man gut zwischendurch hören, tut nicht weh und kann auch verschenkt werden.

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Nichts als Punk und Pils und Staatsverdruß (Hörbuch)

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naja. so richtig komm ich da nicht zurecht. herr goldt hat schöne sätze, die man sich gestickt an die wand hängen kann, klar. und es sind auch gute beobachtungen, die er beschreibt, mit der liebe zum detail, mit dem hang zum absurdem und verzerrendem. doch irgendwie wirkt das alles antiquiert und angestaubt, wie aus anderer epoche, zu brav, zu lieb. warum man noch 2008 eine CD mit texten aus den neunzigern veröffentlichen musste? das werden wir wohl nie erfahren.

die vorlesung hält nicht, was der titel da so reißerisch verspricht. schade eigentlich.

[xrr rating=5/10]

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Adler und Engel (Hörbuch)

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zwischen drogen- und eifersucht. zwischen wahn und wirklichkeit: der leser / hörer hat hier immer das gefühl, wegzuschwimmen, woanders zu sein, jedenfalls nicht da. zu häufig die sprünge in der zeit, in den personen, handlungen, schauplätzen. vielleicht ist das im buch anders, als hörbuch jedenfalls nicht ganz einfach.

es geht um max, einen juristen, der seiner jugendliebe wieder begegnet, die – aus krimineller familie stammend – ganz am boden ist und seinen schutz sucht. sie wohnen zusammen, bleiben sich aber merkwürdig fremd, sie erschießt sich und alles ist für ihn aus. er trifft eine radiomoderatorin, die sich für ihn und seine vergangenheit interessiert und das spiel beginnt von vorn.

ein endloses wirrwar an verschachtelungen, die zeit spielt keine rolle. die story leidet aber ein bisschen drunter, so ganz hab’ ich nicht alles verstanden. ist aber auch nicht so wichtig, weil es mehr um maxens’ gefühlsleben, gedanken und ungesagtem geht. und um drogen und balkan und auch ein bisschen politik.

nicht unbedingt großartig, da war schilf das bessere buch, aber immerhin überdurchschnittlich und gar nicht so leichte lektüre.

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Meine Jahre mit Hamburg Heiner: Die Logbücher (Hörbuch)

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regener hat in den vergangenen jahren für verschiedene seiten gebloggt und liest diese einträge nun vor. das klingt erstmal ziemlich fad’ und wäre es vermutlich auch, wenn nicht hamburg-heiner alle nase lang anrufen würde und über eben jene blogeinträge reden würde. die metaebene mit der spitzen zunge eben. und auch wenn regener nicht immer lust hat zu bloggen, so tut er dies voller hingabe zum wort, zum satz. jede zeile ein kleines wunderwerk des denkens, banal, pointiert, witzig.

jetzt kann man ihm vorwerfen, eine zusätzliche geldquelle aufgetan zu haben, um noch mehr einnnahmen zu generieren durch zweitverwertung. aber selbst wenn es so wäre: es ist großartig und hat sich auf jeden fall gelohnt. und vorgelesen von ihm selbst mit verschiedenen stimmungen, papierrascheln und norddeutscher schnoddrigkeit: genial.

[xrr rating=10/10]