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Geisel

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Über 100 Tage ist Christophe André Gefangener in Tschetschenien. Seine (wahre) Geschichte wird hier als Comic erzählt. Tatsächlich passiert nicht viel, es ist nur unglaublich bedrückend. Tag um Tag vergeht, mit Handschellen gefesselt am Heizkörper. Ab und zu gibts Essen oder einen Toilettengang. Schön gezeichnet, bedrückend zu lesen.

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Fleischers Blues

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Als Herr Lehmann noch gar nicht in Berlin war, da ging es ähnlich wild und anarcho-syndikalistisch zu in Kreuzberg und Schöneberg. Hauptvogel erzählt teils biographisch von einer längst vergangenen Zeit. Das Buch ist wie ein Kneipenabend, am nächsten Morgen hast du schon wieder alles vergessen, aber das Grundgefühl bleibt. Irgendwas mit Drogen und Frauen und Hausbesetzung. Ganz ehrlich, ich weiß es nicht mehr, aber es war gut.

Der Tagesspiegel war 2016 mal mit Hauptvogel unterwegs.

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Untenrum frei

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ein wichtiges buch, es passt in diese unsere zeiten. es wird nicht zeitlos sein, man sollte es jetzt lesen. und eher als beitrag zu einer debatte sehen, die sehr vergiftet, sehr zornig und emotional geführt wird. zu recht, denn es geht um wut und um nicht weniger als um die frage, wie unsere gesellschaft aussehen wird in ein paar jahren. wer wird die deutungshoheit haben, was diskriminierung, geschlechterordnung und rollenverteilung betrifft?

Margarete Stokowskis buch ist eine erzählung aus den letzten tagen patriarchats (so der titel ihres aktuellen, 2018 erschienenen buchs). es geht um viel persönliches, negative erfahrungen mit sexismus und gewalt in kindheit und jugend und um die gesellschaft drumherum, die dies duldet, verherrlicht, verharmlost. um ihre späte begegnung mit dem feminismus. aber vor allem geht es um uns männer, die wir oft arschlöcher sind und uns dessen nicht bewusst sind. vor allem aufgrund fehlender empathie und mangelnder reflektion über unsere rolle in der gesellschaft.

man muss mit Stokowski nicht einer meinung sein, aber es ist wichtig, ihre position und ihre argumente zu kennen und darüber nachzudenken. das buch hilft ungemein und liest sich auch gut runter.

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Fallensteller

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wir sind wieder in fürstenfelde zu besuch, diesmal auch die tiere, insbesondere der wolf ist ein thema und ein seltsamer fremder. die stadt steht kopf, aber am ende ist alles wieder gut.

dazu noch andere stories: die vom rechtsanwalt in brasilien. und von mo und der unbenannten protagonistin in stockholm. oder auf reise durch frankreich und dem sterben des großvaters. im ferienlager in der natur.

viele schöne sätze und sprachbilder und fiktive realität und reale fiktion. vom prosaischen ins poetische und zurück und vom roman zur kurzgeschichte und eigentlich ist es auch egal. lesen sollt ihr das und genießen. und darüber nachdenken, weil hier ist einer vorsichtig mit der sprache und benutzt sie nicht nur, sondern er weiß sie auch zu benutzen.

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Münchhausen: Die Wahrheit über das Lügen

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wunderbar gezeichneter comic über einen aus der literatur und zeit gefallenen lügenbaron. in london 1939 landet ein verwirrter mann und erzählt seine phantastische geschichte zwischen zeitgeschichte und wahnsinn. detailreich gezeichnet und voller ideen. leider viel zu kurz.