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Trinker, Cowboys, Sonderlinge: Die 12 seltsamsten Präsidenten der USA

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spannende reise durch die geschichte der amerikanischen präsidenten. durch eine sehr deutsche brille gesehen, aber höchst unterhaltsam. trump wird kaum erwähnt, das buch entstand aber natürlich unter dem einfluss seiner absurden amtsführung. das buch kratzt höchstens an der oberfläche, als einstieg aber dringend zu empfehlen und liefert genügend stoff, um sich intensiver mit dem land der gegensätze und verrücktheiten auseinander zu setzen.

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Willkommen in Lake Success (Hörbuch)

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vorweg: das habe ich nicht zuende gehört. zu langatmig, schwafelnd, ohne ziel und unterhaltung. es geht um einen reichen broker, der seine lebensgeschichte aufarbeitet, während er bus fahrend vor seiner frau flieht. der new york times-bestseller ist irgendwie politisch, aber auf einer sehr verkopften ebene und als europäer schwierig zu dechiffrieren. ähnlich erging es mir beim buch Kleiner Versager vom selben autor.

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Willow in Deutschland (Hörbuch)

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das habe ich nicht zuende gehört und es lässt mich ratlos zurück. auch wenn Christian Ulmen das hörbuch liest. auch wenn die idee witzig ist – ein außerirdischer kommt nach deutschland und wundert sich über menschen im allgemeinen und die deutschen im besonderen – so ist es doch seltsam flach und vorhersehbar. zu platt die witzchen und zuwenig absurd. auch wenn das buch im ruhrgebiet (?) spielt und die dortigen verhältnisse charakterisiert werden. nein, das haben wir alles schon mal besser gelesen, bei Douglas Adams natürlich, selbst bei Horst Evers, der sich unfassbar übernommen hat, aber viel bessere ideen hatte.

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Der Schneemann (Hörbuch)

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Nach Das Schlangenmaul mein zweites Buch von Fauser, diesmal gehts um einen abgeranzten Vertreter, der plötzlich eine Menge Kokain hat und es versucht zu verkaufen. Das führt ihn in üble Gegenden von München nach Frankfurt bis Holland. Natürlich fühlt er sich verfolgt und verraten, wird es auch, aber anders als gedacht. Auf niemanden kann er sich verlassen, lässt sich aber trotzdem mit den Falschen ein. Die Story ist linear und man kommt aus dem Kopfschütteln über den Protagonisten Blum nicht heraus. Interessanter sind aber die Dialoge und pessimistischen Weltanschauungen. Es gibt nicht viel Hoffnung in der BRD der achtziger Jahre. Alles ist Sumpf und kaputt, jeder will dich übers Ohr hauen. Die lakonische Erzählweise Fausers kann einen den Tag versauen. Dabei bewegt er sich erzählerisch zwischen Hunter S. Thompson und Don Winslow. Und auch spannend, wie sich die Sprache und auch die Gesellschaft nach mittlerweile fast vierzig Jahren geändert hat. Wie Fauser über Migranten und Ausländer schreibt, würde heutzutage sofort Shitstorms erzeugen, man muss es also als historisches Dokument lesen bzw. hören.

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Das Leben des Vernon Subutex, Teil 1

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Kann man Frankreich verstehen? Immer wenn man glaubt, die französische Seele erkundet zu haben, passiert wieder etwas unerwartetes. Dieser Tage sind es die Gelbwesten, die allwöchentlich Furore machen und mediale Aufmerksamkeit bekommen. Seit ein paar Jahren die Mouvance identitaire (dt.: IB). Und immer wieder soziale Proteste (siehe dazu). Mir dünkt, die französische Gesellschaft ist radikaler und fortschrittlicher und auch weiter in der Debatte um soziale Fragen als die verschnarchten Deutschen. Auch wenn die Antworten der Franzosen manchmal erschrecken.

Das passende Buch zur Debatte lieferte Virginie Despentes bereits 2015. Es ist ein verstörendes Buch und leider viel zu schnell zu Ende. Der ehemalige Plattenverkäufer verliert die Wohnung, zieht von Freund zu Freund, hat Höhen und Tiefen, rutscht dann in die Obdachlosigkeit. Die Wirklichkeit hat natürlich nichts zu tun mit der romantischen Vorstellung vom Pariser Clochard.
Neben diesem Hauptstrang gibt es einige Nebenstories, teilweise wird aus der Sicht der Freunde erzählt. Da sie sich bereits in ihren Vierzigern und Fünfzigern befinden, geht es oft um früher, also die Neunziger Jahre. Einer aus der Clique hatte Erfolg und Kohle, ist aber inzwischen tot.
Dazwischen immer wieder popkulturelle Referenzen und Namen, die dem deutschen Leser nicht unbedingt alle was sagen. Egal. Oberflächlich fühlt es sich an wie eine Mischung zwischen Philippe Djian und Bret Easton Ellis. Es gibt viele Drogen und Highs und Abstürze.
Dazwischen immer wieder die politischen Ansichten der Protagonisten, ihre Biographien, ihre Ansichten. Kurz: Alle Leben sind verkorkst, es gibt weder Hoffnung noch Liebe, nur Sucht oder Resignation. Nur Radikalität und Verbitterung. Die Flüchtlingsdebatte wird ähnlich geführt, man fürchtet Überfremdung.
Auch wenn es ätzend ist und anstrengend zu lesen, bin ich doch auf Teil 2 und 3 gespannt.