hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (#6)

für die ambitionierte partnersuche gibts genug seiten im netz. keine frage. funktioniert meist über ausgefeilte fragebögen und psychoquize. hab’ ich mir sagen lassen. nun leben wir aber im 21. jahrhundert, können schafe klonen und fliegen bald auf die venus. was liegt da näher als die partnersuche per dna-analyse? wissenschaftler haben herausgefunden, dass gewisse dna-stränge übereinstimmen müssen, damit mann und frau sich verstehen und ihr ganzes leben zusammen verbringen können. das sind keine zukunftsvisionen, das gibts wirklich: scientificmatch heißt das. kostet nur 2000 dollars für die lebenslange suche nach dem glück. am schönsten aber fand ich den fragebogen:

  • Were you raised by your natural parents during the first year of your life?
  • Have you been in bankruptcy during the past 7 years?
  • Have you ever been convicted of a felony?

Please check the appropriate boxes. If you are unable to accurately check all three, then we’re sorry; but you won’t be able to join us. If you do check all three and your background check reveals that you were convicted of one or more of the listed crimes, you may forfeit your full membership without recourse, and ScientificMatch may pursue you legally to recover actual and punitive damages.

könnte das mal einer testen und die ergebnisse bitte in die kommentare posten? bitte auch mit der eigenen dna, der vollständigkeit halber.

(via)


hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (1) (2) (3) (4) (5)

wo ist eigentlich auf dem wedding?

wedding

das ding nennt sich neighbourhood boundaries und ist eine weitere web-anwendung. gebiet, stadt oder kiez unten eingeben und es zeigt dir die grenzen an. und zwar die, von denen der flickr denkt, es wäre die wahrheit. klappt bei meinem beispiel berlin-wedding schon ganz gut. vor allem, wenn man es mit der karte von gesundbrunnen vergleicht. wozu das ganze aber? zum einen hilft es den flickrerianern, komisches verhalten zu erklären. zum anderen kann es gut darstellen, wo sich denn nun das gesuchte gebiet befindet, google maps kann das so meines wissens nämlich nicht. und drittens sieht es toll aus. muss man ja auch mal sagen.

(via)

kurz notiert

in was für einer welt leben wir eigentlich? die deutsche bahn schmeißt kinder aus zügen, unser atomdreck lagert nicht unter, sondern über der erde und gleich ist faschingsanfang. helau. ich mag weder pfannekuchen noch verkleidung. hab ich eigentlich schon erzählt, wie ich mal als kind sherlock holmes war und mich ein anderes kind für biene maja hielt? psychologischer abgrund, das.

angeschaut

umweltschutz geht uns alle an! – dieser satz hat sich fest in mein hirn gebrannt. und so habe ich ein schlechtes gewissen, wenn irgendwo noch eine normale glühbirne brennt, wenn leute ihren müll nicht trennen oder wenn die klospülung ohne spülstopp arbeitet. lieber friere ich als die heizung aufzudrehen und verzichte auf ein auto. trotz allem wird der regenwald abgeholzt und die amerikaner fahren überdimensionierte autos. zum gelebten ökofaschismus gehören auch regelmäßige informationsabende und -filme. und so gabs gestern al gores unbequeme wahrheit.

al gore redet viel. am liebsten über sich selbst. wie er mal fast präsident der usa wurde. über seine kindheit. und wie er als student dem co2 den kampf angesagt hat. er informiert seitdem über die globale erwärmung und deren folgen. dazu reist er um die welt und hält vorträge, redet mit experten und macht allerlei noch mehr solcher sachen. wahrscheinlich verfügt er über mehr powerpoint-folien als der gesamte microsoft-konzert. das ist löblich und es gibt wohl kaum einen zweiten menschen auf dieser unserer welt, der so konsequent und öffentlichkeitswirksam für den klimaschutz kämpft. er bedient sich dazu eines gut geschmierten pr-apparates. in der vergangenheit wurden auch noch mehr ungereimtheiten öffentlich. nichts dagegen zu sagen, der zweck heiligt schließlich die mittel.

doch der film begeht in meinen augen einen schwerwiegenden fehler: er ist zu sehr usa-zentriert. zwar wird china als weitere dreckschleuder erwähnt, doch es gibt schließlich auf der ganzen welt genug ökosünden. al gore denkt noch zu sehr nationalstaatlich: die usa sollten das uns das, die amerikaner sollten mehr strom sparen und weniger benzin verheizen. undsoweiter. doch globale erwärmung hat nicht nur globale auswirkungen, sondern auch globale ursachen. denn wie war das? umweltschutz geht uns alle an!

ansonsten netter film, wenn auch ein bisschen zu moralistisch. ich trenne jetzt noch ein bisschen müll…

umgedichtet

wir wissen jetzt, dass das internet auch präsidenten machen kann. und nicht nur das. es kann auch toten dichtern und denkern ein gedicht andichten, das eigentlich richard kerschhofer dichtete. wer? herr kerschhofer ist jedenfalls nicht tucholsky.