toller comic / graphic novel über einen fahrdienstleiter im tschechischen sozialismus. düster, ideenreich und dicht gezeichnet und erzählt. inklusive verbrechen, dämonen, wildem sex und nervenheilanstalt.
toller comic / graphic novel über einen fahrdienstleiter im tschechischen sozialismus. düster, ideenreich und dicht gezeichnet und erzählt. inklusive verbrechen, dämonen, wildem sex und nervenheilanstalt.
geschichte und geschichten aus der oranienburger straße zwischen hackeschen markt und friedrichstraße, nicht nur prostituierte sind da, auch künstler im tacheles und anwohner, eine lebendige kneipenszene, jüdisches leben regt sich wieder, die mauer ist gefallen und alles ist im umbruch, im werden, sich verändern. es gibt keine konstanten mehr, es entwickelt sich. eine spannende zeit, vor allem in berlin, vor allem in der oranienburger.
der autorin Corinna Fricke ist eine packende reportage gelungen, ein zeitdokument, sie lässt die anwohner sprechen, polizisten, die frauen. es sind alles schicksale, es gab wendeverlierer und -gewinner. die fotos von Peter Kirschey ergänzen das buch.
wer dieses buch gelesen hat, geht sicher mit anderen augen durch die oranienburger, die sich natürlich gewandelt hat im laufe de jahre – das tacheles ist dicht, die kneipen sind andere, die frauen sind weniger geworden – doch ist sie immer noch etwas besonderes.
Seit Jahren mag ich alles von Horst Evers, sein König von Berlin war super, die Kurzgeschichtensammlungen sowieso. Aber dies hier? Ich hörte das Hörbuch – er liest selbst vor. Es lässt mich ratlos zurück, was war das? Ein Roman über Zeitreisen, Außerirdische, aber vor allem über das Berlinische und allzumenschliche im Universum – mieser Nahverkehr, Abofallen, Schluffigkeit, Finanzsystem – die großen Themen verwurstet in einem komplexen Plot mit teilweise wahnwitzigen und absurden Figuren, Handlungssträngen, Einschüben. Bei Science Fiction bin ich über Douglas Adams nicht hinausgekommen, daher kann ich leider mit diesem Evers auch nichts anfangen. Obwohl natürlich einige Ideen schlichtweg genial sind, aber reicht das für einen Roman?
Ein umfangreicher Rundumschlag über den aktuellen Stand der Technik in Robotik, Big Data, künstlicher Intelligenz, Maschinenlernen. Die komplexen Themen werden detailiert und tief erklärt, ihre Herkunft beschrieben und was daraus werden wird. Schlieter geht noch weiter und untersucht, was die Technik mit uns macht, wo sie uns hilft, steuert, manipuliert, ersetzt. Fast schon philosophisch sind seine gesellschaftlichen Untersuchungen. Düster sind die Aussichten. Das macht das Buch so wertvoll und wichtig, denn wenn wir uns blind auf Technik verlassen, sie nicht mehr verstehen, wird sie uns bald steuern.
Hier ein Interview mit dem Autor.
Bittermann und Rowohlt lesen abwechselnd aus Bittermanns Büchern. Das sind solide Geschichten aus dem Kreuzberger Alltag von einem, der noch nicht alles versteht, was um ihn passiert, der jedoch gut beobachtet und treffend beschreibt. Dazwischen immer wieder Ausschweifungen, Anekdoten und Zwischenbemerkungen, hauptsächlich von Rowohlt. Das macht die leider viel zu kurze Lesung großartig.