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Der helle Horizont

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im original heißt das buch Widnokrąg.

die geschichte eines jungen, vor dem krieg geboren, sodass er zumindest das kriegsende und vor allem die nachkriegszeit noch ganz bewußt erlebt. die familie muss umziehen, der vater leidet an depressionen (heißt da noch nicht so) und die mutter muss zurecht kommen. erzählt werden mehrere zeitebenen gleichzeitig, ganz wunderbar miteinander verwoben. wie eben einem erinnerungen in den kopf kommen. und es war natürlich eine beschissene zeit: besatzung durch die deutschen, umherziehende sowjets, die anfänge des sozialismus. geschichten vom hunger, vom leid, erzählt aus den erinnerungen. sicherlich autobiographisch und authentisch.

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Wolf

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ein ferienlager im wald in brandenburg. eine freundschaft und natürlich ein ekel, der alle ärgert. erzählt von einem, der keine lust drauf hat und klugscheißt. nächtlicher besuch und ein kranker koch. es passiert viel und es ist gar nicht mal so lustig. ich habe es an einem abend gelesen und gleich weiter empfohlen. zum vorlesen oder selber lesen. weil es mut macht und ängste thematisiert, mit denen alle kinder früher oder später konfrontiert sind. und weil es sehr klug und witzig ist.

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Nullerjahre. Jugend in blühenden Landschaften (Hörbuch)

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der autor, ein paar jahre jünger, musiker und aufgewachsen im nordosten deutschlands, erzählt die brutale geschichte seiner jugend. zwischen perspektivlosigkeit und gewalt, alkohol und drogen. es gibt nichts zu tun, keine jugendarbeit, nichts. die älteren haben mit sich zu tun, mit den auswirkungen der wende, die in mecklenburg besonders trostlos sind. erzählt in der rohen sprache der zeit, die noch gar nicht so lange her ist, ab und zu textzeilen dazwischen. rechtfertigungen und erklärungen. aber keine verklärung, es gibt nichts zu beschönigen. angefangen mit prügeleien, steigert sich die gruppe zu alkohol, gewalt und später drogen. manche bleiben hängen, manche ziehen weg. das treffen jahre später zeigt die risse zwischen den freunden. vieles konnte ich nachvollziehen, aus eigenen erfahrungen. vieles war mir fremd, weil ich älter bin oder woanders groß geworden bin, schwer zu sagen. das ist kein schönes buch, keine literatur, es ist hastig erzählte erfahrung, was es umso authentischer macht.

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Hier bin ich (Hörbuch)

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gelesen von Christoph Maria Herbst. es geht um eine amerikanische familie, die sich durch den besuch der israelischen verwandtschaft mit ihren wurzeln auseinandersetzt, mit ihrer identität. die ehe ist schon länger nicht mehr goldig, der sohn hat keine lust auf die bar mitzwa. der großvater stirbt, in israel bricht krieg aus. alles auf einmal und nun am ende stirbt der hund. die großen fragen werden gestellt, nach religion und zugehörigkeit. es ist kompliziert. dem autor gelingt, das alltäglich banale in größere zusammenhänge zu stellen.

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Natürliche Mängel

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Nach Die Versteigerung von No. 49 mein zweiter Pynchon (an Gravity’s Rainbow lese ich noch, aber es ist nicht so eingängig). Es geht um die Zeit Ende der Sechziger in Kalifornien, Drogen, Musik und allerlei Kram, der damals aktuell war. Das Buch wurde vor zehn Jahren veröffentlicht, also mit großem zeitlichen Abstand. Das macht es für den Leser etwas einfacher, da damalige Entwicklungen in den Kinderschuhen steckten, die heute groß sin – bspw. wird mehrmals das Arpanet erklärt und benutzt, ein Vorläufer des Internets. Das ganze liest sich wie ein Film, eine Mischung aus Jacky Brown, Fear and Loathing in Las Vegas und Better Call Saul. Es geht um einen Privatdetektiv, der viel kifft und von einer absurden Situation in die nächste stolpert. Unzählige Figuren tauchen auf und verschwinden wieder, die Story ist verworren und Logik sollte man woanders suchen. Nichtsdestotrotz sollte man es nüchtern lesen, da die Dialoge und Gedanken großartig sind. Vermutlich ist viel bei der deutschen Übersetzung verloren gegangen, aber es bleibt genug Komik und Verdrehtheit übrig.

Das Buch wurde 2014 verfilmt.

Es gibt auf Spotify eine Playlist mit den Liedern, die im Buch erwähnt werden.