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Die Insassen (Hörbuch)

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Schönes Setting: Top-Manager burnen aus, werden in eine Klinik eingeliefert, können es aber nicht lassen und planen während ihres Aufenthalts den Börsengang der Klinik. Unnötig zu sagen, dass sie es tatsächlich schaffen. Mit viel Humor und Manager-Sprech und der Grundfrage, wer eigentlich verrückt ist und wer eingesperrt gehört. Pluspunkt für das breite Hessisch des Vorlesers Jürgen Uter.

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Die Leiden einer jungen Kassiererin

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gibt wohl auch einen verfilmung davon. das buch basiert auf blogeinträgen, die sie als kassiererin nebenher schrub. merkt man dem buch auch an. kurze anekdoten, unzusammenhängend, redundant. in der deutschen übersetzung liest es sich nicht besonders flüssig und spannend, das mag im französischen original anders sein. ansonsten nicht viel neues: vorgesetzte und kunden sind die feinde der kassiererin, der alltag des schlecht bezahlten arbeitstages ist banal bis skuril, anstrengend, die bedingungen schlecht und gesellschaftlich ist der job auch ziemlich weit unten.

[xrr rating=3/7]

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Das PARTEI-Hörbuch

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Somuncu liest Sonneborn. Man kann über letzteren denken, was man will. Er ist ein wahrer Anarchist, ein Demagoge des Wortes und er versteht es wie kein zweiter, der Gesellschaft (und hier dem Politikbetrieb) den Spiegel vorzuhalten und Meinungen zu hinterfragen. Seine Parteigründung und die medienwirksamen Aktionen sind denn auch kein Spaß, sondern bitterer Ernst, überzogen, lächerlich, dreist – die Reaktionen (die hier in Form von Pressezitaten auftauchen) sind der eigentliche Skandal. Weil wir nicht hinterfragen, sondern taub alles glauben, was uns vorgesetzt wird. So gerieten der Auslandseinsatz in Georgien zu einer Groteske, die Wahlkämpfe auf Landesebene, der Parteitag zu lächerlichen Veranstaltungen, wenn denn nicht die Reaktionen darauf so ernst wären. Das Lachen bleibt einem im Hals stecken, da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Der Humor ist sicher gewöhnungsbedürftig und anstrengend, aber er lohnt.

[xrr rating=6/7]

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Aus der schönen neuen Welt: Expeditionen ins Landesinnere (Hörbuch)

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Wallraff als Callcenter-Agent, Schwarzer, Minijobber und Obdachloser – die Rollen sind verschieden, die Bedingungen in den Jobs aber änlich beschissen. Wie schon vor Jahrzehnten in der Bild-Redaktion schleust sich Wallraff ein, spielt eine Rolle und berichtet dann darüber. Dabei hat er keine Berührungsängste, seine Gegenüber kaufen ihm diese Rolle ab. Menschen sind oberflächlich. Und vor allem werden sie unmenschlich, sind sie nur einmal in Anstellungen mit Personalverantwortung. Da werden Vorgaben unerbittlich nach unten durchgereicht und die Angestellten sind die Leidtragenden. Wallraff erzählt von Fabriken, wo Arbeitsschutzbedingungen Fremdwörter sind, von Kaffeestübchen, in denen zwei bis drei Schichten hintereinander malocht wird. Und er erzählt von der Unterwelt der Notunterkünfte, von den Abgehängten. Es ist eine grausame Welt, auch dort schickaniert die Bürokratie, auch dort wird getreten.

Nicht immer einfach zu hören / zu lesen. Aber wichtig.

[xrr rating=5/7]