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Don Quijote von der Mancha

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mehr durch zufall und wohlwollende rezensionen zu der neuübersetzung von susanne lange habe ich mich an diesen alten schinken gewagt. und wurde überzeugt, dieses buch ist genial, selbst in der übersetzung, selbst nach 400 jahren. so viele ebenen, so viel selbstironie, seitenhiebe und anspielungen. zugegeben, wir alle haben die figuren im kopf, die szene mit den windmühlen, balbla. das hier geht aber in eine ganz andere richtung. in zwei bänden wird ein universum aufgespannt, ein panorama des damaligen spaniens, auf der schwelle vom mittelalter in die neuzeit. ein unverbesserlicher ritter und sein knappe. mehrmals ironisch gebrochen, wiedersprüchlich durch absicht oder flüchtigkeitsfehler. der erste band erzählt noch halbwegs linear, der zweite band referenziert dann auf den ersten, die figuren sprechen über ihre literarische wirkung, treten in dialog mit dem autor. es ist verrückt und genial. ergänzt mit umfangreichen anmerkungen, ohne die vieles unverständlich bliebe. vergesst alles, was ihr über dieses buch denkt und stürmt mit lanze und helm (eine schüssel vom barbier) in die geschichten vom ritter von der traurigen gestalt. ihr werdet es nicht bereuen, musst mehrmals laut lachen beim lesen. und, überflüssig zu erwähnen, es ist immer noch aktuell – wenn man sich heutzutage so manche verschwörungserzählung anhören muss.