reden wir mal über den iran

was geht da eigentlich gerade wirklich ab im iran? und warum sind die westlichen kommentare alle so einseitig und einheitlich? wer ist eigentlich Mir Hossein Mussawi? klar, dass das alte regime die berichterstattung behindert, aber um so mehr könnten doch “unsere” medien mal sagen, um was es wirklich geht. ein paar interessante hintergründe finden sich beim spiegelfechter.

noch was (nur so vor mich hinspekuliert): iran liegt genau zwischen irak und afghanistan und wäre aus geopolitischer und wirtschaftlicher sicht das gefundene fressen für die usa:

Iran stand 2005 mit ca. 200 Mio. Tonnen gefördertem Erdöl an vierter Stelle der weltweiten Erdölförderung. Das Land verfügt über bekannte Erdölreserven von ca. 18 Mrd. Tonnen (136 Mrd. Barrel) und damit die drittgrößten Erdölreserven weltweit. (wiki)

und eine kleine revolution, die eine amerikafreundlichere regierung an die macht bringt, das wäre schon was feines aus washingtoner sicht, gelle? muss ja nicht immer gleich krieg sein. was macht eigentlich gerade george soros?

oder habe ich mich damit zu weit aus dem fenster gelehnt und es ist alles ganz anders?

noch mehr treppenwitze

der bundestag gedachte heute des volkaufstands vom 17. juni 1953 in der ddr, während ein paar hundert meter weiter die studenten protestierten (frau ministerin schavan ganz im stil des politbüros: “Die Proteste sind, was die Ziele angeht, zum Teil gestrig”) und morgen wollen sie dann zensurinfrastrukturen errichten. ich glaube, da läuft gerade einiges schief…

Darf man über diese Partei lachen?

Zur Zeit gibt es viel Schelte von allen Seiten für die SPD und ihren bürokratischen Kanzlerkandidaten. Da braucht man nur mal die Zeitung aufzuschlagen oder Blogeinträge lesen. Letztere sind im übrigen viel intelligenter und pointierter, keine Frage. Aus Sicht der SPD heißt es nun reagieren und endlich einmal klare Worte zu sagen und Positionen zu beziehen. Ich befürchte jedoch, dass das nicht passieren wird. Dass das ein sehr langweiliger Wahlkampf wird. Ein Geplänkel unter Technokraten ohne Biss. Die Europawahl war schon stinklangweilig und manchmal, wenn ich schlecht träume und Vollmond ist und es draußen wittert, da wünsche ich mir einen polarisierenden Schröder zurück. Die große Koalition hat alle Erwartungen erfüllt, kein Wunder, waren die nicht sehr hoch. Ein Durchregieren, Gebolze und Gestammel ist das, ohne Feuer. An dieser Stelle käme jetzt ein Fußballvergleich, womöglich mit der deutschen Nationalmannschaft – nur habe ich davon keine Ahnung. Wo ist er denn, der deutsche Obama? Die Aufgaben der Politik waren lange nicht mehr so groß wie in den letzten Monaten, endlich dürfen wieder wirtschaftspolitische Entscheidungen getroffen werden, das öffentliche Nachdenken darüber war gar verpönt vor der Krise. Doch alles was bisher geschah hat den Charme eines montaglichen Besuchs auf dem JobCenter inklusive unmotiviertem Personal. Sicher, jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Aber sind wir wirklich so schlecht und grau und trist? Und wenn ich jetzt noch weiter schreibe, dann mache ich womöglich auch noch Steinmerkel für den verregneten Sommer verantwortlich. Also höre ich mal lieber auf und hoffe auf ein bisschen mehr Mut und Engagement und Spannung im Bundestagswahlkampf. Sonst vergessen wir ganz, hinzugehen.

diese woche: einfach mal nichts lernen

am samstag war lange nacht der wissenschaft, heute beginnt der bundesweite bildungsstreik. auch in berlin wird eine menge los sein und das wetter sieht auch nicht schlecht aus (ein nicht zu vernachlässigender faktor bei demos!). nun könnte man diskutieren, wie zielführend streiks sind, bei denen sich die schüler und studenten um eine woche lehre berauben, die sie eigentlich verbessern wollen. darum gehts aber gar nicht, es geht hier um aufmerksamkeit und die presse ist voll mit meldungen und die organisation sieht professionell aus, es wird eine spannende woche. hoffen wir, dass sich das wetter hält.

leider stecke ich mitten im klausurensumpf und kann absolut nichts zum streik beitragen. ich vermute eine verschwörung des militärisch-industriellen komplex, der mich abhält vom zivilen ungehorsam.