
kommentar der woche 35|2014

everything looks better in black and white
Dieses ließ er sich in seinen dialogischen Darstellungen frei entfalten, immer mit dem Willen zur Wahrheit des Wesens, aber nicht gebunden an belegbare Tatsächlichkeiten. ((Karl Jaspers, Plato, Augustin, Kant, Piper, München 1957, S. 25 – gefunden in der Wikipedia))Also doch keine Notwenigkeit zur unmittelbaren Wahrheitsfindung mittels mobilem Internet? Das scheint mir aber gefährlich. Denn Halbwissen ist schon schlimm, aber dieses auch noch zu verbreiten? Auf Halbwahrheiten eine Argumentationskette aufzubauen. Sicherlich kann man nicht alles wissen. Wir haben zwar immer mehr Ahnung von Teilbereichen. Aber universelles Wissen kann sich doch keiner mehr merken! Oder man schafft bewusst Wissenslücken. Fußball ist für mich ein ganzer Wissenskrater, den ich auch nicht mehr füllen will in diesem Leben. Oder der technische Aufbau und die Wirkungsweise eines Induktionsherds – will ich gar nicht wissen. Kaffeemaschine hab ich verstanden und ich ahne, wie das mit Mikrowellen ist. Aber Induktion? So mit Spulen und Zeug? Aber da drehe ich mich argumentativ im Kreis. Ringelringelreihe. Was mich allerdings irritiert: Ist das denn nett, mitten im Gespräch vor den Rechner zu wechseln? Und wenn ja: Wie lange maximal darf man sich von der Runde entfernen? Vor ein paar Jahren gabs eine ähnliche Diskussion zum Thema Handy. Da haben sich dann auch im Laufe der Zeit nette Höflichkeiten heraus gebildet. Also nur bei wichtigen Anrufen das persönliche Gespräch unterbrechen. Oder vor die Tür wechseln, um nicht zu stören. Umgangsformen nennt man sowas wohl. Es bleibt spannend.
Was denken Menschen in Indien über die erhöhten Lebensmittelkosten, was Chinesen über die westliche Presse und was Muslima über Geert Wilders? Das Spektrum der Fragen und Antworten, die iThink dem User bietet ist ellenlang. Aber auch die Gefahr in einen leichtgläubigen Strudel an einseitig geglaubten Wahrheiten zu geraten ist sehr groß. […] könnte allerdings schon jetzt zu einem neuen Suchtpotential im Internet werden. Zwar ist die Idee, Informationen und Meinungen von Menschen über so genannte Foren und Weblogs für User bereitzustellen schon mehr als 10 Jahre alt, trotzdem scheint diese erweiterte Form des globalen Denkens mit dem Boom sozialer Netzwerke ein neues Potential zu bekommen. (andersdenken 2.0)gleich mal geklickt und mir angeschaut. klarer fall. und – natürlich – nach tibet gesucht. meinungen (zahlen in klammern die anzahl der abstimmungen und die zustimmung in prozent):