endlich: der drei-liter-krieg

der könig unter die biere war gestern, jetzt gibts den vater aller bomben. und während man drüben noch über den namen rätselt, wird hier schon eifrig gefeiert: die ganze redaktion ist außer rand und band, wird doch mit dieser bombe vom typ thermobarisch der krieg endlich sauber. da strahlt das opfer und der erfinder kann mit reinem gewissen schlafen. es ist schön zu sehen, wie die welt jeden tag ein klein wenig besser wird.

UND AUCH DU KANNST WAS TUN!

raus auf die Straße und demonstrieren. bis auch die letzten konventionellen waffeln in der bundesrepublik durch thermobarbarische ausgetauscht wurden!
massenvernichtungswaffel

wie ich einmal zur opferwurst wurde

wir erinnern uns:

"[..] eine einzelne Wurst, die im Topf zerkocht wird, um zu verhindern, dass später hinein gelegte Würste durch den Kontakt mit dem Wasser ihr Aroma verlieren."

ist schon länger her. damals hab ich noch für eine verbrecherbande gearbeitet, die ganz legal den leuten das geld aus den taschen zogen. von der beute haben sie mir nur einen bruchteil gegeben. aber das ist eine andere geschichte. geld abheben wollte ich. nur leider mochte mir der zuständige bank-o-mat meines vertrauens die angepeilte summe nicht auszahlen, sondern behielt einfach die karte. die sau. solche situationen entstehen meist, wenn man absolut kein geld in den taschen hat. unbedingt zigaretten braucht. und hunger hat. bin ja mehr so der unterwegsesser… ich also zur filiale und (wutschnaubend!) gefragt, was hier eigentlich los ist… die antwort ließ mich erschauern: tags zuvor hatte ich fast 2000 euro in rotterdam und bukarest abgehoben. gleichzeitig. wow. wildes leben, dachte ich noch. machen könnten sie nichts, restgeld abgehoben. zeit für einen beruhigungsschnaps blieb nicht, musste zur polizei und anzeige erstatten. die polizeidienststelle in der eberswalder lohnt übrigens einen ausflug. sozialistische schlichtheit, sozialämtige tristesse und reiner kubismus ergänzen sich zu einer melange aus tausendundeiner bereitschaftsnacht. die kollgen waren reserviert aber freundlich. ich machte meine angaben, hatte eine großfahndung mit hubschraubern, zumindest aber der hundestaffel erwartet. nichts passierte. wochenlang. monatelang. ich gewöhnte mich an einen dispo in millionenhöhe im vierstelligen bereich. ich rief ein paarmal an. mit verweis auf laufende ermittlungen, bla, bla… ein dreiviertel jahr später war das geld wieder da samt überziehungszinsen. aber auch kein cent mehr. warum auch. irgendwo hab ich mal gelesen, dass banken und sparkassen versichert sind für solche fälle. oder den schaden aus der portokasse bezahlen, um image und vertrauen nicht zu gefährden. hab jetzt auf die schnelle nichts dazu gefunden. aber macht schon sinn. die böse verbrecherbande hatte wohl meine kartendaten ausgelesen und meine pin gefilmt. die karte mehrmals nachgemacht und damit dann im ausland abgehoben. sie wurden wohl auch nie gefangen. eine bauanleitung gibts übrigens hier. und ich bleibe die opferwurst. bis heute. 

sehr geehrte frau s,

wir freuen uns, ihnen mitteilen zu dürfen, dass wir ihre mail empfangen und auch gelesen haben! (wenn auch nur zur hälfte und nur mit einem auge). ihr angebot kam durchaus überraschend für den ganzen kollegenkreis. jetzt stecken wir aber in einem sogenannten dilemma. ich wurde ausgewählt, um ihnen die durchaus unerfreuliche nachricht zu überbringen. also tief durchatmen und lesen:

ich hole ein wenig mehr aus und greife auf weltliteratur zurück: “Meine Uhr geht zwei Tage nach. Ich habe dir gleich gesagt, dass Butter nicht gut für das Uhrwerk ist.” raunte der Hutmacher. ”Es war aber echte Tafelbutter.” entgegnete der angesprochene Märzhase verlegen.

verstehen sie mich bitte nicht falsch, aber es doch nun so, dass ich an dem angegebenen termin keine zeit habe, das müssen sie doch verstehen! bitte, jetzt verstehen sie doch meine zutiefst empfundene schuld ihnen gegenüber! wie soll ich das nur je wieder gutmachen? doch was ist der grund für diese zugegebenermaßen unerfreuliche botschaft? arbeiten, arbeiten, arbeiten! soviel, dass ich noch nicht einmal sagen kann, dass ich nicht sagen kann, wo mir der kopf steht!

bitte verzeihen sie mir, gnädigste.
mit den aufopferungsvollsten glückwünschen,
buirger roiber