Schlagwort: drogen

Filmkritik: Paulette (2012)

der französische film über eine dealende oma arbeitet sich an sämtlichen sozialen problemen der westlichen gesellschaft ab: altersarmut, migranten, drogenhandel und -kosum, gewalt, und die bizarre story wird zum modernen märchen, versandet in einem honigsüßem ende und die wenigen absurden szenen werden erdrückt durch vorhersagbarer slapstick. man meint, alles schon einmal gesehen zu haben, das tut dem film nicht gut.

wuselig am morgen

das völlig unpassende symbolbild
das völlig unpassende symbolbild
was hier so nüchtern dokumentiert wird, sah in der realität ein bisschen anders aus: es war diese woche, ich, noch etwas vertrant und verschlafen und verspult, trat vor die haustür, um zur arbeitsstätte zu gelangen. wenige hundert meter danach fielen mir mehrere autos auf, aus denen immer mehr sportlich-dynamische menschen hervor quollen. die wuselten an mir vorbei und drückten sich an der hauswand richtung ecklokalität. eine menschin wurde vorgeschickt und klopfte am lokal. mehr habe ich nicht gesehen, war mir völlig klar: Aha, Schwerpunkteinsatz gegen Rauschgifthandel. sieht ziemlich martialisch aus, so ein einsatz. und auf einmal war ich froh, kein polizeier sein zu müssen. so früh am morgen könnt‘ ich das nicht.

dahingerotzte literatur [text und bild aus 2007]

ein trüber tag. regen. und das ungute gefühl, nicht zu wissen, wo man ist. oben und unten sind nur noch denkkategorien, keine gefühlten dimensionen mehr. sprache dringt an das ohr, fremdartige laute, deren ursprung ich nicht deuten kann. mein blick wird undeutlich, verschwimmt und der kopf wird zu brei. die gedanken verirren sich im rückenmark und kratzen unangenehm. der schädel bläht sich auf bis zur unendlichkeit, um dann mit doppelter lichtgeschwindigkeit mehrfach gekrümmt zu implodieren. mein herz tuckert. ich höre es. so deutlich wie ich die stimmen höre. ich zittere. an den wänden huschen schatten vorbei. fremdartige und verzerrte fratzen starren mich aus der dunkelheit an. ich will ihnen etwas zurufen, sie vertreiben mit witz und charme. meine kehle ist trocken und zugeschnürt, ich bekomme keinen laut heraus. das wars. ich sinke auf die knie… später wache ich auf. keine ahnung, wieviel zeit inzwischen vergangen ist. ich friere. obwohl die luft hier sehr heiß und stickig ist. lichter blitzen auf und allmählich wird es hell. ich höre schritte. menschliche geräusche. nervös zuckend blicke ich mich um. nichts zu sehen. nur das licht, das mich jetzt immer öfters blended. was hat das zu bedeuten. ich zittere. kälte und wärme sind hier nicht definiert. sie kommen näher. ich drücke mich an die wand und halte den atem an. mehrere personen gehen an mir vorbei. schnell und bestimmt. sie bemerken mich offenbar nicht. oder interessieren sich nicht. ich erhasche einen blick auf ihre gesichter. blutleere augen, verzerrte münder. fratzen sind es. und sie starren weiter vor sich hin. plötzlich wieder stiller. das licht wird gleichmäßiger. zuckt jetzt nicht mehr. ich bin alleine. langsam stehe ich auf. ganz schön wackelig auf den beinen. anscheinend muss ich länger gelegen haben. mir ist kalt. ich schaue mich um und entdecke nichts. keine gestalten, keine spuren, einfach nichts. langsam und vorsichtig gehe ich den gang entlang. drehe mich nervös um und lausche ab und an. der gang scheint endlos, kein ende in sicht. nicht mal abzweigungen oder türen. verlaufen geht nicht. mit meinen fingern taste ich an den wänden entlang. sie sind kalt und trocken. das licht strahlt gleichmäßig von der decke. zum nachdenken ist jetzt keine zeit, irgendwann bekomme ich sicher durst und hunger. bis dahin bleiben mir noch ein paar stunden, aber trotzdem… mein zeitgefühl ist völlig verzerrt. wie lange mag ich mich schon hier unten befinden? ein paar stunden laufe ich gewiß jetzt schon. und warum denke ich, dass ich unter der erde bin? wegen dem beklemmenden gefühl in meinem innern? abrupt endet der gang und ich stehe vor einem treppenaufgang. nach unten. noch weiter runter also. ich lausche. nichts. es ist eine treppe aus stahl und sehr eng. zurück kann ich nicht mehr, viel zu weit. ich beginne, langsam die treppen herunter zu steigen… ich steige die treppe hinunter und halte den atem an. meine tritte hallen in dem treppenhaus und lassen seine größer erahnen. keine fenster, nur lampen, die ein dunkles orange verbreiten. immer wieder halte ich an und schaue nach unten und oben. lausche. doch nichts. mein eigener atem kommt mir viel zu laut vor. ich steige hinab und bemerke, dass ich aufgehört habe darüber nachzudenken. es passiert einfach, ich lasse mich treiben und merke es nicht einmal. das macht mir angst. ich habe angst vor mir selbst. und plötlich wieder dieses beklemmende gefühl im bauch, alles zieht sich zusammen und verkrampft. meine kehle wird trocken und plötzlich verspüre ich diesen unglaublichen durst. ich will schreien, nach hilfe, nach rettung. doch ich kann nicht. meine laute bleiben in mir, wollen nicht meinem mund entweichen. panik ergreift mich. dunkle, schwarze panik. ausweglose panik. ich beginne die treppen herunter zu rennen. stolpere, falle über meine füße und kann mich gerade noch am geländer halten. ich stehe auf, merke, dass meine knie und arme plötzlich blutverschmiert sind, doch ich spüre keinen schmerz. ich würde gerne schreien, doch das beklemmende gefühl wird immer stärker. ich renne wieder. schneller, unvorsichtiger. aber ich will endlich ankommen. ich stürze jetzt mehrmals, spüre das warme blut auf meiner haut, aber keinen schmerz. endlich bin ich angelangt. unten. ich blicke nach oben und in der luft liegt noch das zittern der metalltreppe. dann ist alles ruhig. nur eine einzige tür führt hinaus. ich klinke… … ich öffne die tür und betrete einen großen raum. überall säulen. hohe wände und wieder dieses durchdringende orange. das macht mich total fertig. niemand, nichts. absolut menschenleer. und kalt. ich spüre einen luftzug, atme die kälte ein und verharre immernoch an derselben stelle. meine augen blicken ängstlich umher, suchen einen ausgang, eine tür. aber ich sehe nur säulen. was hat das alles zu bedeuten? muss ich den ganzen weg wieder zurück? wie lange bin ich schon unterwegs? ich beschließe, mich erstmal umzusehen und abzuwarten. das wird schon alles richtig sein. wird sicher jemand kommen und mir alles erklären. der raum ist sicher dreißig mal dreißig meter groß und wird von zwei säulenreihen aufgeteilt. alte, grellorange fliesen lassen ihn kalt und unangenehm wirken. in der hintersten ecke entdecke ich ein telefon. sonst nichts. keine tür, keinen gang. sinnlose architektur, denke ich noch, als ich den hörer abnehme. kein ton. ‚hallo?‘ höre ich mich sagen. nichts. doch dann knackt es verdächtig und eine angenehme und ruhige stimme antwortet mir… // hallo? guten tag im system mr. hangry. wir freuen uns, sie hier begrüßen zu dürfen und wünschen ihnen noch einen angenehmen aufenthalt. um ihnen die tage so angenehm wie möglich zu gestalten, will ich ihnen kurz die regeln erläutern. schließlich sollen sie sich ja wohlfühlen. erstens. wir sind immer bei ihnen. egal, was sie brauchen: reden sie mit uns. teilen sie uns ihre wünsche mit und wir versuchen, sie ihnen zu erfüllen. zweitens. es geht nur nach vorn. es gibt weder abzweigungen noch ausgänge. versuchen sie niemals zurück zu gehen. drittens. stellen sie auf keinen fall fragen zweimal. ich will ihnen nichts verbieten, sie sind ein freier mensch. trotzdem sollten sie genau überlegen, was sie wissen wollen und was unser schweigen bedeuten könnte. wer sind sie? viertens. stellen sie sich nicht die frage nach dem sinn. das haben schon ganz andere vor ihnen gemacht. und sind daran verzweifelt… was mache ich hier? was soll das? fünftens. vor ihnen öffnet sich jetzt eine wand. gehen sie dadurch. sie haben sicher hunger und durst. man wird sie erwarten. aber… aber… warum? // aufgelegt, keine antwort mehr. ich hänge den hörer auf. die wand öffnet sich tatsächlich, dahinter kommt eine treppe nach oben zum vorschein. langsam und nervös steige ich die treppe hinauf. das verlangen nach nahrung in meinem körper lässt nicht zu, länger über das gesagte nachzudenken. ich fühle mich auf einmal sehr schwer und müde. eigenartig… ein weiterer großer raum. ein tisch mit essen. ein typ steht an dem tisch, nickt mir freundlich zu. er trägt einen weißen kittel, kurz geschorene haare und an seinem namensschild steht walter. mehr nicht. ich schaue ihn ratlos an und er etwas schüchtern zurück. seine augen sind merkwürdig gelb und kontrastlos. was soll das alles? er lächelt weiter, nun etwas dümmlich. sagt nichts. was hat das zu bedeuten? was habt ihr vor? etwas ungelenk deutet er eine verbeugung an und läuft schnell ohne zu rennen in die richtung aus der ich eben gekommen bin. er stürzt förmlich die treppen runter und seine schritte werden immer leiser. ich denke kurz daran, ihm nachzulaufen. aber meine knie zittern schon und die kehle brennt seit stunden. ich trinke wasser gleich aus der flasche und stopfe das essen ohne zu kauen in mich hinein. obst, gegrilltes fleisch, soßen, reis, kartoffeln, das ganze programm quer durch alle kulinarischen kulturkreise. ich verschlinge alles, bratfett läuft quer die mundwinkel runter. jetzt ist keine zeit für anständigkeiten, denke ich. außerdem ist der gastgeber auch nicht sehr höflich gewesen. das essen dauert keine zehn minuten. ich lehne mich mit dem rücken an eine säule. erstmal nachdenken. langsam macht sich eine ungewohnte müdigkeit in mir breit. ich versuche wachzubleiben, doch das nützt nichts und ich nicke ein… … aufwachen. die augenlieder schälen sich auseinander. fallen immer wieder zu. krankenhauslicht. ich liege auf einer trage und werde schnell durch gänge gerollt. niemand sagt etwas. gesichter erkenne ich nicht. dann wieder alles schwarz… über mir lichter, sonst alles schwarz. stimmen entfernen sich. langsam gewöhnen sich meine augen an die dunkelheit. von der vergangenen müdigkeit spüre ich nichts mehr, fühle mich frisch und frei. stehe auf und bemerke den stechenden schmerz an meinem unterarm. eine kleine narbe von etwa fünf zentimeter länge. frisch zugenäht und noch ganz dick. kein verband, aber auch kein blut. komisch. in dem raum selbst ist nichts, nur die liege und die lichter. blicke mich im raum um und bemerke tatsächlich eine tür. vielleicht ein ausgang? ich klinke vorsichtig, sie geht auf und ich spähe hinaus. nichts. nur wieder ein endlos langer gang. links oder rechts? oben oder unten. ein leichter schwindel überkommt mich, mehr innerlich, verdammte orientierungslosigkeit. ich rufe in den gang. nichts. ich rufe lauter. wieder nichts. wie lange machen die das schon mit mir? ich kann mich kaum noch an mein leben davor erinnern, so lange muss das doch noch garnicht her sein. meinen namen habe ich vergessen. mr. hangry hatten sie mich genannt. doch das war sicher nur ein schlechter scherz, so bescheuert heißt doch keiner. und während ich in der tür stehe und vor mich hin überlege, höre ich schritte. laute, schnelle, stechende schritte. von stiefeln. das sind mehrere. gleichschrittig kommen sie immer näher. doch ich kann nichts erkennen, obwohl die gänge endlos und überschaubar sind. was soll das? das dröhnen wird immer lauter und überlagert sich. panik erfasst mich. doch ich beschließe, diesmal nicht zu kneifen und dem ansturm standzuhalten. ich stelle mich in die mitte des ganges und warte ab. immer gieriger und lauter dringen die geräusche an mein ohr, stilisieren sich zu einem gigantischen lärm und huschen an mir vorbei. ich habe einen leichten windhauch gespürt. jetzt werden sie wieder leiser. zu sehen war nichts. langsam begreife ich garnichts mehr. es wird immer rätselhafter. wie aus reflex fasse ich an meine frische narbe und beschließe in die richtung zu laufen, aus der sie gekommen waren. also nach rechts. ‚immer nach vorn, niemals zurück‘ hatte mir die stimme eingeredet. aber woher soll ich denn wissen, wo vorn ist? ich schließe leise die tür und mache mich auf meinen weg… monate später. die tage zerfließen, die zeit zerinnt und ich habe meinen widerstand aufgegeben.die verwirrung der ersten tage verschwand. an mein vorheriges leben kann ich mich nicht erinnern. ob es das überhaupt gegeben hat? manchmal überfallen mich düstere ahnungen oder gedankenfetzen. doch die verfliegen so schnell. tief in mir drinnen gibt es aber was. sonnenlicht – ich muss es irgendwann mal gespürt haben. die brührung einer frau. ich vermisse es, obwaohl ich keine ahnung habe, ob es überhaupt existiert. immer, wenn mich solcherart gedanken überfallen bekomme ich ein schlechtes gewissen. ob es erlaubt ist, zu denken? sich zu erinnern? mein kopf dröhnt dann und ich spüre böse blicke auf mir ruhen. die gespräche mit anderen sind hier nicht erwünscht. meine fragen werden mit eisernen blicken quittiert. manchmal vergehen tage, bis ich wieder jemanden zu gesicht bekomme. meist sind es vorbei huschende schatten. oft verliere ich die nerven und schreie. das hilft. dann brülle ich meinen ganzen körper leer. schlafe dann ein und fühle mich besser. das hilft wirklich. manchmal schmerzt die narbe und der kopf. aber im grunde gehts mir gut. ich bin gut genährt, habe zugenommen und bin viel unterwegs. immer nur geradeaus. den ganzen tag laufen, das hält fit. mache jetzt auch regelmäßig klimmzüge an den halterungen oberhalb der türen. ich vermisse andere menschen, gespräche. aber jetzt, da ich weiß, wozu menschen fähig sind, habe ich eine tiefe abneigung, abscheu oder gar ekel entwickelt. auch gegen mich selbst.und das sitzt tief und nagt an mir. ob ich noch wissen will, wozu das ganze und ob es irgendwann aufhört? keine ahnung, im moment freue ich mich über jeden tag, den ich lebe. aber tue ich das wirklich? ist das real? bin ich real oder die anderen? ich merke schon, ich stelle jetzt zu viele fragen. es zerreißt mir gerade meinen körper. ich muss brüllen….

Tatort: Wir sind die Guten (2009) – Leitmayr & Batic

wow, richtig spannender film, gut gebaute story. aber vor allem ein großartiges duo. batic ist schwer angeschlagen und hat alles vergessen, leitmayr versucht ihm zu helfen, aber er kommt nicht an ihn ran. batic soll eine polizistin umgebracht haben, flüchtet, wird selber verfolgt. beklemmende, düstere szenen, voll kafka und dostojewski. bisher bester fall der münchner! ++++ Erstausstrahlung: 13.12.2009 +++ LINK +++ [xrr rating=7/7]

Filmkritik: Wojna Polsko-Ruska (2009)

dieser film trägt den unfassbar schlimmen deutschen titel „Schneeweiß und Russenrot“. nach einem buch von Dorota Maslowska, die auch selbst auftritt. worum gehts? mhm, schwierig zu sagen. jedenfalls um Silny (in den deutschen untertitteln Yobbi), der in seinen drogenphantasien überall die russenmafia vermutet, seine freundin verlässt ihn, er trifft eine zu junge frau und sein leben gerät ihm außer kontrolle. das wars im grunde schon. dazwischen immer wieder drogenphantasien, groteske figuren und gewalt. erinnert stark an trainspotting und fear and loathing in las vegas, wenn die vergleiche erlaubt sind. wieauchimmer, kein film für ein schwaches gemüt. [youtube PAjgyZ2HLUk] +++ imdb +++ [xrr rating=6/7]

Adventstürchen #5: A Tribute To Janis Joplin

Seit ein paar Stunden sitze ich hier rum und denke über einen tollen Inhalt für das 5. Türchen nach. Im Hintergrund läuft Janis Joplin. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren: Warum nicht mal Janis Joplin ein wenig würdigen? Es gibt zwar schon tausende Biografien, aber noch keine von mir… (und nein, Wikipedia hat hier keinen großen Einfluss, sondern eine hervorragende Dokumentation, die vor einigen Wochen auf arte lief) Sie wurde am 19. Januar 1943 in Port Arthur, Texas als Janis Lyn Joplin geboren. 1960 machte sie ihren High-School-Abschluss und verließ mit 17 das Haus, um sich als Sängerin einen Namen zu machen. Nach 6 erfolglosen Jahren wurde sie 1966 in der Band „Big Brother and the Holding Company“ aufgenommen, mit der Sie in den folgenden 2 Jahren zunehmend bekannter und erfolgreicher wurde. 1968 gründete sie dann ihre eigene Band, die „Kozmic Blues Band“. In dieser Zeit hatte Sie Ihre größten Erfolge, trat sogar 1969 beim legendären Woodstock-Festival auf, allerdings lief es Band-intern nicht besonders gut, da sich alle kaum kannten und Janis Joplin sehr hohe Ansprüche hatte. Unter anderem wegen Janis‘ enormen Drogenkonsums zerbrach die Band und es ging spürbar bergab. Nach einem Urlaub in Rio de Janeiro nahm Janis jedoch ziemlich überraschend keine Drogen mehr. Von da an ging es nocheinmal kurz nach oben, bis sich die „Queen Of Bluesrock“ am 4. Oktober 1970 in Los Angeles mit einer Überdosis Heroin von der grausamen Welt verabschiedete. Wie es sich für einen echten (Rock) Star gehört, starb sie mit 27 und platziert sich damit zwischen andreren Giganten wie Kurt Cobain, Jimi Hendrix und Jim Morrison (die übrigens nicht nur alle mit 27, sondern auch an den Folgen des Drogenkonsums gestorben sind). Ihr hinterbliebenes Bargeld von 1500$, versoffen einige Freunde von ihr, so wie sich Janis Joplin es in ihrem Testament wünschte. Danke Janis, für deine großartige Musik.

fernsehen ist spannend

Ab heute läuft die Serie Im Angesicht des Verbrechens jeden Freitag in der ARD um 21.45 Uhr. Gab’s im Frühjahr schon mal bei ARTE und ist richtig, richtig gut. Erzählt wird die Geschichte einer Berliner Familie, der Sohn ist Polizist und sucht den Mörder seines Bruders, kämpft gegen das organisierte Verbrechen. Die Tochter ist die Frau eines erfolgreichen Mafiosis. Nebenbei gibt es noch ein paar andere Handlungsstränge, etwa die zwei Ukrainerinnen, die das große Geld in Deutschland erwarten und sich doch nur prostituieren müssen. Teilweise ein bisschen pathetisch, aber nie schmalzig wird die Geschichte erzählt. Es gibt Spannung, auch Action, aber vor allem ist die Story gut, die Schauspieler sind großartig und selbst die Entstehungsgeschichte liest sich wie ein Krimi. Wer also an den nächsten Freitag Abenden noch nichts vorhat: mal wieder Glotze einschalten. [xrr rating=6/7]

Statistik für Polizeibeamte I

police hat klar, fünf von elf ist fast 50%. aber ein paar autos hätte man schon noch kontrollieren können, um auf eine seriösere aussage zu kommen. besonders hübsch in breitestem beamtendeutsch:
Alle Fünf wurden über die Abbauzeiten von berauschenden Mitteln belehrt und nach einer Blutentnahme entlassen. Die Polizisten untersagten ihnen außerdem die Weiterfahrt und fertigten entsprechende Ordnungswidrigkeitenanzeigen.

Fear and Loathing in Berlin

Mehr als 70 Bandidos sind übergelaufen zu den Hells Angels und der tagesspiegel bekommt es mit der Angst zu tun und zitiert das LKA:
… sei die Lage nun völlig unübersichtlich. Aus drei Gründen seien Gewalttaten jetzt wahrscheinlich: Die bei den Hells Angels neu aufgenommenem Mitglieder von „El Centro“ müssen erst ihre Loyalität beweisen – durch besonders mutige Taten. Zudem sind die Hells Angels jetzt in Siegerlaune, weil sich das bislang eher in Richtung Bandidos tendierende Kräfteverhältnis nun stark zu Gunsten der Hells Angels verschoben hat. Und, drittens, die Bandidos sind nach diesem einmaligen Ansehensverlust nun unberechenbar.
Das ist alles Spekulation, und wieviel die Polizie weiß oder zugibt ist die eine Seite. Was wirklich abgeht die andere. Wir wissen es nicht, kann ja auch sein, dass hier was hoch gespielt wird. Mit Rockerromantik im Stil von Easy Rider hat das jedenfalls nichts mehr zu tun – obwohl die beiden auch nicht gerade zimperlich waren. Aber hier geht es um organisierte Kriminalität und das ist immer scheiße.

Tatort: Vergessene Erinnerung (2010) – Lindholm

ein bisschen undurchschaubar, irgendwie waren drogen im spiel. und ständig wurde jemand erschossen. und frau lindholm vernachlässigt aufs sträflichste ihr kindchen und lässt den armen martin nicht lesereisen. ganz am anfang denkst du noch: boar, das wird jetzt aber psycho. weil voll die effekte und erscheinungen. denn du musst wissen, frau lindholm fährt gegen die alte eiche und der kopp ist ein bisschen angeknackst. aber denkst du, sie bleibt im kankenhaus? nee, die haut da ab und zurück zu den dorfies und ermitteln. bis einer umgebracht wird. und noch einer und immer so weiter. kann man mal machen. nette idee. unterhaltsam, sicher. aber immer wieder die geschichte der wurmstichigen dorfgemeinschaft, das wird auf dauer auch langweilig. die presse vor ort weiß mehr:
Nie zuvor wurde ein Tatort im Landkreis Ammerland und in umliegenden Gemeinden gedreht. „Vergessene Erinnerung“, so der Titel des 755. Tatorts, wurde im Juni/Juli vergangenen Jahres in Westerstede, in Bad Zwischenahn sowie in Bockhorn und Varel im Auftrag des NDR produziert. Dabei lässt das Drehbuch den genauen Ort der Geschichte allerdings offen, erzählt wird von dem fiktiven Ort „Volsum“. Während der vierwöchigen Dreharbeiten war Maria Furtwängler im Zwischenahner „Jagdhaus Eiden“ untergebracht. (nwz online)
Link +++ Erstausstrahlung! [xrr rating=4/7]

polizeiarbeit

Neukölln. Nachdem Polizeibeamte 1,1 Kilo Marihuana in einer Sporttasche sicher gestellt hatten, genehmigten sie sich erstmal ein ordentliches Stückchen davon mit ihren Kollegen. Und schrieben eine blumige Polizeimeldung. Damit topten sie die Meldung von gestern, in der ein Toastbrot geworfen wurde. Was so alles passiert.

Filmkritik: Transsiberian (2008)

„With lies, you may go ahead in the world, but you may never go back.“
Wir müssen reden. Über einen Film, dessen Marketing komplett daneben ging und die falsche Zielgruppe ansprach. Als ich den Trailer vor ein paar Wochen sah, da dachte ich noch pft! – watt ein doofer film aber auch, den schau ich mir ganz sicher nicht an. Aber als mich dann gestern die Lieblingsmitbewohnerin überredete, dann ging ich eben mit. Und ich muss sagen, Transsiberian ist großartig. Obwohl Woody Harrelson eine der undankbarsten Rollen ever spielt: Einen drolligen gläubigen US-Amerikaner, der bis zuletzt nicht die Story kapiert. Und Ben Kingsley spielt einen abgebrühten Russen, wie ihn nur Ben Kingsley spielen kann. Und eigentlich sind es die Frauen, die diesen Film voran treiben, die Story immer wieder umdrehen und den Zuschauer verblüfft und entnervt im Kinosessel zurück lassen. Übrigens geht es auch ein bisschen ums Fotografieren. Aber nur ein bisschen. Die Hauptrolle spielt eine Eisenbahn und die Story ist eine belanglose Drogengeschichte mit Happy End. Gewürzt mit großartigen sibirischen Außenaufnahmen und alten Omas. Schaut ihn Euch selber an, es lohnt sich!

Welche Drogen nehmen eigentlich SpOn-Fotostrecken-Bilderunterschriften-Redakteure?

T-Mobile G1: Das erste Android-basierte Mobiltelefon … vereint Touchscreen, Tastatur und Trackball als Bedienelemente. Google als Initiator … hat sich nur sehr dezent auf der Rückseite des Geräts verewigen lassen. Frontal … gibt sich das G1 ausgesprochen iPhone-artig. Eine Suchfunktion ist per Fingerklick erreichbar. Sie führt … bei Bedarf direkt auf Googles mobiles Suchportal. Alternativ zur schwarzen Version … ist auch eine schneeweiße Variante verfügbar. Eine kleine Überraschung ist allerdings … das ganz in Braun gehaltene Modell. Mehr Freunde … wird mit Sicherheit die schwarze Version finden. Immerhin aber … kann man sich bei der weißen Version aber den Bildhintergrund schwarz einfärben. Oder sich … schlicht am Weiß einer leeren Textseite erfreuen, farblich abgestimmt auf die Außenhülle.
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