Das ist keine schöne Literatur, eher anstrengend. Aber wichtig, realistisch und absolut empfehlenswert.
Fallada verarbeitet hier persönliche Erfahrungen, es gibt Parallelen zur eigenen Biographie: Ein Kaufmann erliegt dem Alkohol und strudelt bis ganz nach unten, wird schließlich in eine Pflegeanstalt eingewiesen und verrottet dort förmlich. Während der Abstieg in den tiefen Sumpf des Alkoholismus vorhersehbar und linear, fast schon konstruiert, erzählt wird, ist der zweiter Teil umso mühsamer und aufschlussreicher: Was passiert mit Menschen in Anstalten, wie interagieren sie miteinander, was denken und fühlen sie? Ähnlich beklemmend und ernst und wichtig wie Horst Bieneks Die Zelle.