der beginn der popliteratur. der ätzende ich-erzähler zeigt uns seine welt, reist durch deutschland und ist irritiert von seinen freunden. alle tragen abgewanzte barbour-jacken (das musste ich nachschlagen). die alten freunde sind komisch geworden, man versteht sich nicht mehr, oder nimmt die falschen drogen. überhaupt geht es drunter und drüber mit der hauptfigur, geld spielt keine rolle oder man hat zuviel davon. gearbeitet wird nicht, man lebt. dekadent und kaputt. die fehlende sympathie mit den figuren wird durch den flüssigen erzählstil ausgeglichen, es ist ein dünnes büchlein, der wikipediaeintrag ist fast ebenso lang. muss man das 2021 noch lesen?
carsten ~ 5.08.2021 ~ #90er #drogen #hamburg #heidelberg #münchen #popliteratur #Zürich ~ literatur
merkwürdige, wahrscheinlich autobiographische story über einen sohn, der mit seiner mutter eine (letzte?) reise unternimmt. mit sehr vielen bezügen zu faserland, der bundesdeutschen geschichte, der eigenen familiengeschichte: dem stets präsenten vater, der alkoholsucht der mutter. wir wissen nicht, was real oder erfunden ist, das buch ist stellenweise sehr intim, sogar witzig teilweise. das hörbuch liest er selbst, mit einer sehr lakonischen bis nervigen stimme. oft fragen wir uns, was will er denn jetzt, angeben? schaut her, was ich für ein tolles leben hatte, wieviele berühmte namen ich unterbringen kann, was ich so erlebt habe. es gibt kein reflektieren, nur eine hektische aneinanderreihung von gedanken, anekdoten, gesprächen. das ist unterhaltsam und die anspielungen und geschichten sind spannend, doch wir erfahren nicht, was er uns damit sagen will.