sprache

  • Der "Atlas zur deutschen Alltagssprache" hat gerade die Ergebnisse der zwölften Runde veröffentlicht:

    atlas-alltagssprache.de/zwoelf

    Mit teilweisen absurden Sprachgebrauch / Wörtern.

    Und hier kann man an der dreizehnten Runde teilnehmen:

    atlas-alltagssprache.de/runde-

  • Vom Ding her (Live-Mitschnitt)

    choleriker, dialektiker, franke – man kann ihn reduzieren auf seinen “gewaltbereiten dialekthumor”, man muss aber trotzdem lachen. im vorliegenden fall geht es um schlechten kaffee, oder vielmehr einen tag, der mit schlechtem kaffee beginnt. es wird dann nicht besser.

  • wer oder was ist eigentlich ein negerkeks?

    2013-11-28 12.02.44

    letztens auffer’ baustelle ne’ kiste gesehen und mir gewundert. besserwisserpedia weiß es wieder besser:

    Die Vlies-Schleifscheibe hat schwammartiges Schleifgewebe, das mit dunklem Kunstharz getränkt wurde. Die Oberfläche ist zwar hart, aber nachgebend. Das Aussehen erinnert an ein dunkles Gebäckteilchen, die Schleifscheibe wird deshalb auch „Negerkeks“ genannt. Mit der Scheibe erfolgt ein effektiver, aber schonender Materialabtrag und eine gleichzeitige Untergrundpolitur. Sie ist auch für Holz bedingt geeignet.

    ich prangere das an.

  • bürgerliche dämmerung

    wikipedia über nachtflüge (( die im englischen sprachraum Red-eye flight heißen)):

    “Ein Nachtflug ist ein während der Nachtzeit durchgeführter Flug. Die Nacht ist nach JAR-OPS definiert als der Zeitraum zwischen dem Ende der bürgerlichen Abenddämmerung und dem Beginn der bürgerlichen Morgendämmerung (also dem Zeitraum der bürgerlichen Nacht)…”

    die bürgerliche Dämmerung ist definiert als “Tiefenwinkel bis 6 Grad – Lesen im Freien wäre noch möglich“. Super, da fällt mir nur Tiger und Bär dazu ein:

    “Der Gehweg heißt Gehweg, weil man hier geht, er heißt aber auch Bürgersteig, weil dort die Bürger gehen sollen. Du bist ein Bürger.” – “Nein, ich bin ein Bär. Ein Bär ist kein Bürger.” (( JANOSCH 1990))

  • sprache lebt!?

    Symbolbild: Hauptbahnhof Leipzig - babylonisches Sprachwirrwarr

    sprachwissenschaft geht immer als thema, das wissen wir spätestens seit diesem vieldiskutiertem beitrag.

    sprache lebt. wird beeinflusst von der gesellschaft, von anderen sprachen und ihren benutzern. nichts neues also. interessant ist, dass es wendungen gibt, die auftauchen, so oft benutzt und diskutiert werden, dass sie nach ein paar jahren wieder sang- und klanglos verschwinden. eine auswahl:

    • nicht wirklich” (vor ca. 10 Jahren): offenbar eine übersetzung des englischen not really, was genau das gegenteil meint. oft diskutiert im netz und inzwischen kaum noch verwendet.
    • hastenichgesehen” (vor ca. 8 Jahren): inflationär verwendetes füllsel – nervtötend und zum glück wieder verwschwunden.
    • wie geil ist das denn? (seit ca. 5 Jahren): hört man vereinzelt noch, zum glück nicht mehr so oft wie damals, das war nicht schön. kam auch mit so einer putziger betonung und variationen des wörtchens geil, manchmal auch mit einem nachgeschobenen “bitte?!

    Kennt Ihr noch mehr davon?

  • wort des tages: “räumfaul”

    im tagesspiegel gefunden: geht um hausbesitzer, die keinen schnee schippen und streuen und alte leute deswegen umfallen.

  • "so klein mit hut!"

    wo diese redewendung eigentlich her kommt, fragten sich heute zwei unterschichtler in der straßenbahn. wußte ich auch nicht. deswegen die ausführliche und in sich schlüssige erklärung hier:

    Ich denke, die Redensart stammt aus der “guten” alten Zeit, d.h. Anfang des letzten Jahrhunderts oder auch früher. Und damals spielten Hüte eine riesige Rolle. In der Damenwelt im wörtlichen Sinne, was sich im traditionsbewußten United Kingdom bekanntlich noch erhalten hat. Und nicht weniger bei den Männern, dort allerdings nicht spielerisch und phantasievoll, sondern reglementiert. Es ging da nicht um einen Schutz vor Kälte, dies allenfalls als Nebeneffekt. Nein, der Hut war Statussymbol. Da durfte nicht jeder tragen, was er wollte. Wer die gesetzten Regeln verletzte, der kriegte eins “auf die Mütze” oder auch “auf den Deckel”, wodurch er im Zweifelsfall etwas kleiner wurde, zumindest im übertragenen Sinne. (quelle – kommentar ganz unten)

  • was alles so passiert

    und immer wenn du denkst, hier kommt nichts mehr, erscheint dann doch irgendwann ein neues posting. weil in der welt da draußen immer etwas passiert, auch wenn es hier nichts steht. und ehe ich mich dem allgemeinen katzenjammer anschließe und von meinen zeit-management-problemen berichte, lieber ein paar neuigkeiten aus aller welt in bewährter zitatform:

  • “Sie können sich ja vorstellen, was das bedeutet…”

    Gerade am Telefon gehört im Gespräch mit einem Kunden. Warum sagen Menschen sowas? Denn – der Leser ahnt es bereits – genau das konnte ich mir eben nicht vorstellen. Was antwortet man in solch einem Fall? Nein, ich kann es mir verdammt nochmal nicht vorstellen, weil es mich auch nicht die Bohne interessiert!?

  • Aufzeichnungen aus dem Jammerloch

    l'art pour l'art, Januar 2009
    Ich sitze in einem leeren Raum an einem Tisch. Vor mir ein Aschenbecher und eine Packung Zigaretten. Vor der Tür Schritte. An der Decke eine Glühbirne, sonst nichts. Ein Wecker tickt. Draußen Geräusche, ganz leise. Ansonsten Stille, Zeit zum Nachdenken, doch mir fällt nichts ein. Wie spät mag es sein? Der Wecker zeigt eine absurde Zeit. Der Bleistift rauscht über das Papier. Nur müde. Nicht fähig, Gedanken zu fassen. Sie huschen an mir vorbei, ich will sie greifen, doch nichts. Noch eine Zigarette, auf die kommts jetzt auch nicht mehr an. Ich habe Durst und doch keine Lust aufzustehen. Es knarrt wieder vor der Tür, die alten Dielen sinds, doch es passiert nichts. Nervös ziehe ich an der Kippe, es will nicht schmecken. Die Kälte frisst die Gedanken, der Wein betäubt nicht, sondern macht alles nur noch schlimmer. Auf dem Tisch Asche und Tabakkrümel. Seit Stunden sitze ich nun hier, die Luft ist schwanger vom Zigarettendunst. Draußen klirrende Kälte, meine Füße sind Eisklumpen. In den Ritzen rauscht der Wind. Vor der Tür wieder Schritte, Gespenster ohne Namen, Körper ohne Masse. Nur Schritte, unregelmäßig und unnatürlich. Der Aschenbecher quillt über und ich fülle das Notizbuch, Seite für Seite mit Unzusammenhängendem. Wieder eine Flasche Wein leer jetzt. Nun ist es still, Schatten huschen über den Tisch, ich beobachte sie und denke nicht mehr. Mache Schluss, klappe das Notizbuch zu und gehe ins Bett.

    Disclaimer/Subtext: Bitte nicht ernst nehmen. Manchmal schreibe ich selbstmitleidige Einträge, obwohl es mir blendend geht. Ich finde nur Gefallen an der deutschen Sprache und bin der Meinung, dass solcherart Postings das Sprachgefühl ungemein trainieren. Ist ja schließlich auch schon spät…