Adventstürchen #9: Back to the 90’s

Passend zu Türchen 9 – die neunziger Jahre.

Das Jahrzehnt in dem noch alles besser war. Die Rechner waren langsamer, an iPhones war nicht zu denken, Fernsehen Fernseher hatten noch echte Tiefe (die gute alte Röhre), Sarrazin hat sich noch ums Geld und nicht um die Ausländer gekümmert und eine Schachtel Zigaretten hat noch 5 Mark gekostet und nicht 5 Euro.

Wir meinten alles ironisch, selbst die Ironie.

Angie hat noch im Arsch von Helmut Kohl gesteckt und echte Männer haben das Land regiert, man konnte noch Gen-Experimente machen ohne die Ökos aufzuscheuchen. ebay wurde gegründet und Frauen haben sich mit Arschgeweihen verunstaltet. In Berlin hatte man noch genug Platz für die Loveparade und Bands wie “Green Day” und “The Offspring” konnten sich in der Pop-Kultur als Punks bezeichnen.

Ja, wenn man mal so drüber nachdenkt war früher wirklich alles besser…

Adventstürchen #2: Krieg dem Schnee, Friede der Wärme!

Dies ist ein Aufruf zur Revolte, dies ist ein Aufruf zur Gewalt!

Moment…darf ich das überhaupt schreiben?
Schließlich wurde dieser Text einer der besten deutschen Punkbands 1982 von der “Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften” verboten.

Doch hier beweisen Slime echten Humor, wie das Video (( Das Video ist leider nicht original, sondern nachbearbeitet, reicht aber um einen Eindruck zu vermitteln )) im Anschluss zeigt, denn sie singen die kritischen Wörter einfach nicht mehr mit, wodurch der Text wieder legal wird. Der geneigte Punk kann aber auf Konzerten jedes Wort mitgröhlen.

Da ich mich jedoch gegen Schnee wende, und nicht wie Slime gegen die werten Damen und Herren von der Polizei, gegen das System und gegen alles Andere was das “Schweinesystem” stärkt, kann ich diese bösen Worte wohl verwenden.

Und hier ist der Anti-Schnee-Plan:
Wir gehen alle Flashmob-artig zu LIDL und besorgen uns einen Weed Burner.
Der nächste Schritt ist nicht schwer zu erahnen.
Überall, wo uns der Schnee stört, brennen wir ihn einfach Weg. Rohe Gewalt gegen Schnee. Feuer gegen Wasser. Der uralte Kampf der Elemente – von uns weitergeführt…

Realitätsverlust

Gestern in der Regionalbahn der Grausamkeiten: Hinter mir eine Horde bayerischer Punks, auf dem Weg in die Punkhauptstadt Berlin. Mit Kasettenrekorder und passender Musik. Neben mir ein Freak, der ständig seinen Rubikwürfel löst und immer wieder neu verdreht. Und dazu Sven Regeners kleiner Bruder, in dem Frank nicht den Unterschied zwischen Hippies und Punks erkennt oder erkennen will. Der Bahnhofskiosk in der kleinen Stadt hatte geschlossen und so saß ich ohne Bier im Zug. Die Punks hatten natürlich welches und Frank und seine neuen Freunde trinken auch ständig. Schultheiss zwar, aber was solls. Irgendwann kam dann ein Punk an und schnorrte Zigaretten. Blieb beim Rubik-Freak stehen und starrte zehn Minuten auf dessen Zauberkünste. Derweil schleppen Frank und Karl den Dr. Votz-Bassisten Martin durch das nächtliche Kreuzberg. Die Punks stiegen dann am Südkreuz aus, wobei sie den Zug geschlagene drei Minuten aufhielten, weil sie es verpeilt hatten. Einer von ihnen musste heute zur Schuldnerberatung, ob er es geschafft hat mit dem Aufstehen? Wir wissen es nicht. Der Rubikwürfel ist sicher schon wieder gelöst und in Kreuzberg dämmert es bereits…