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Hoch 1030 nördlich der Azorenhoch abschwächend. Keil 1020 westlich der Hebriden, abschwächend, ostschwenkend. Weiterer Keil 1015 Nordostfrankreich südschwenkend. Tief 1002 Orkneys, abschwächend, wenig ostziehend. Kaltfront 1012 Deutsche Bucht, nahezu festliegend. Flaches Tief 1010 Hessen, nordwestziehend. Hoch 1022 Karelien verstärkend, nordostverlagernd.

sag ich doch die ganze zeit….

(und falls hier jemand auch mal einen deutschlandradio-podcast braucht und absolut nichts findet: link!)

story #1 (Fragment)

diese geschichte lagert seit über sieben jahre auf meinem rechner. sie ist geprägt, von meiner jugendlichen naivität. damals habe ich noch gedacht, das leben ist verzwickt und kompliziert. Ha! hätte ich gewusst, dass es eigentlich noch schlimmer ist und fast genauso passieren wird… aber lest selber: 

Sie fragte mich, ob ich Lust hätte, mit in die große Stadt zu fahren. Warum nicht, sagte ich mir, was gibt es zu verlieren. Sie war nicht mein Mädchen, nicht mal annähernd. Aber ich war scharf auf sie. Was stand also einer gemeinsamen Fahrt im Weg?

Am Abend saß ich alleine bei mir im Zimmer, hatte mir eine Flasche billigen Martini-Verschnitt gekauft und trank ihn hastig aus einem Whisky-Glas. Irgendetwas bluesig-souliges lief im Radio, ich saß einfach nur da, trank und rauchte. SIE hatte mich gefragt, warum ausgerechnet mich? Ich kam einfach nicht dahinter, konnte mich aber auch nicht überwinden, sie anzurufen.

Sie war hübsch, hatte das, was Männer anzieht: Eine sonderbare Mischung aus gutem Aussehen und Ausstrahlung. Sie war intelligent, vielleicht ein wenig naiv. Soweit ich das beurteilen konnte (ich hatte bis dahin nicht viel mit ihr geredet), war sie also genau das Richtige für mich. Ich dachte also die ganze Zeit an sie, was werden wir machen, sollte ich mich an sie ranmachen? Oder sie als einen guten Kumpel behandeln? Vielleicht hatte sie mich nur gefragt, weil sie nicht alleine fahren wollte oder ich nur eine Pufferzone zwischen ihr und einem neuen Freund sein sollte (genaugenommen vermutete ich so was, das passierte mir nämlich öfters – Frauen nehmen mich bei ihren ersten Rendezvous mit und ich sollte dann sagen, was ich von ihm halte. Ich rate dann immer von dem Typen ab, in der Hoffnung, die Frau ist so deprimiert und geht mit mir am selben Abend ins Bett – manchmal klappt es, manchmal sehe ich sie nie wieder.)

Ich goss mir noch ein Glas ein, zündete mir noch Eine an. Draußen war es schon lange düster, ich saß auf meiner Couch und überlegte. Eine seltsame Situation. Jetzt war ich zu besoffen, um noch einen klaren Gedanken zu fassen und ging ins Bett. Kurze Zeit später war ich eingeschlafen.

Die Reise ging in aller Herrgottsfrühe los, ich rasierte mich und marschierte zum Bahnhof, trank dort einen Kaffee und aß irgendwas beobachtete die Menschen um mich herum. Sie wollten zur Arbeit. Hetzten in ihren Anzügen, quälten sich in die Züge oder studierte nervös die Fahrpläne. Das Frolein kam mal wieder zu spät, entschuldigte sich verlegen. Komisch, früh sehen alle Frauen irgendwie sexy aus, Männer dagegen einfach nur verschlafen. Wir gingen zum Zug, stiegen ein. Wir redeten nicht viel, über was denn auch, wir kannten uns ja kaum. Ich glaube, ich kannte zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ihren Nachnamen. „Hey, wie heißt du eigentlich?" Sie guckte mich verdutzt an, als wäre ich irgendein Irrer, der ständig alles vergisst. Sie war so herrlich naiv. "Dein Familienname", fügt ich erklärend dazu. "Blomke" seltsam, dachte ich mir, ein sehr kalter Schauer lief mir über den Rücken. "Meine erste Frau hieß auch so", erklärte ich, "Was n Zufall!". "Nee ist es nicht – Sabrina ist meine Schwester".

Rumms. Da war es wieder mein altes Leben. Stress, Kinder und Sabrina. Es war kein sehr schöner Abschnitt meines Lebens. Gleich nach der Heirat hassten wir uns, ich konnte ihre Freunde nicht leiden, ihr gingen meine Frauengeschichten auf den Sack. Eigentlich heirateten wir nur wegen der Kinder. Nach zwei Jahren trennten wir uns – trotz der Kinder. Ich verzichtete auf alles, hatte keinen Bock auf den alten Mief, alles hätte mich an sie erinnert. Ich zog in eine andere Stadt, ordnete mein Leben neu und vergaß diese Jahre der Abhängigkeit und der Gebundenheit. Ich brauchte Abwechslung, neue Freunde. Damals fing ich auch mit Schreiben an.

Warum verfolgt mich mein altes Leben auf diese absonderliche Weise, warum kam ich mir damals im Zug so verfolgt vor, ich hatte Angst vor Sabrina, damals vielleicht noch mehr als heute, nach allem was vorgefallen war. Ich fragte mich, warum die Schwester, die ich vorher noch nie gesehen hatte – sie war lange Zeit, glaube ich, in Afrika -, mich unbedingt mit mir treffen wollte, warum sie mit mir verreisen wollte.

Mein Leben ist eigentlich noch nie spannend gewesen. Gut ich war fünf Jahre in Afrika, aber das war’s auch. Früh fing ich mit studieren an und irgendjemand hat mir mal angeboten, irgendeine Forschungsprojekt im Dschungel zu machen. Es hat mir gefallen, es war eine schöne Zeit. Mal was anderes. Aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt, Vater ist früh gestorben und Mutter hat uns zwei großgezogen. Meiner Schwester ist zwei Jahre älter als ich und hat schon immer (in der Schule mehr als jetzt vielleicht) mehr Glück mit Männern. Mich interessierte die Wissenschaft mehr als das.

Als ich nach den fünf Jahren wieder zurückkam hatte sich viel verändert. Meine Mutter ist gestorben, meine Schwester hatte geheiratet, Kinder bekommen und war schon wieder geschieden. Ich mochte sie, wohnte eine Zeitlang bei ihr. Wir hatten viel Spaß, sie erzählte mir viel über ihren Ehemaligen. Sie hatten keinen Kontakt mehr miteinander, er bezahlte sein Geld regelmäßig aber mehr auch nicht.

Eine Zigarette am Sonntag Morgen ist die beste in der ganzen Woche. Es ist Ende Oktober, die letzten Sonnenstrahlen erwärmen meine Wohnung, die Pflanzen und mich. In den Sonnenstrahlen wirkt der blaue Dunst so poetisch, unbekümmert. Es ist nun schon einen Monat her, seitdem wir in der großen Stadt waren. Es war die Reise, von der ich so viel erhofft hatte, es war die Frau, von der ich soviel erwartet habe. Jetzt ist alles vorbei, ich sitze am Sonntag morgen alleine an meinem Schreibtisch und denke nach über Zigarettendunst. Ich bin alleine – alles ist so wie vorher, nichts, aber auch gar nichts hat sich geändert.

Die Reise stellte sich schon bei der Anreise als Fehler raus. Sie war die Schwester meiner Ex-Frau, eine zugegebenermaßen scheiß Situation. Wir schwiegen eine Weile und dann unterhielten wir uns über unsere Pläne in der großen Stadt. Über Sabrina fiel and diesem Tag kein Wort mehr. Sie wollte feiern, ich wollte andere Leute sehen. Mal raus aus dem Kleinstadt-Mief. Den Rest der Fahrt haben wir beide gelesen. Ich konnte mich nicht konzentrieren, betrachtete sie mir die ganze Zeit. Es hätte mir eigentlich von Anfang an auffallen müssen – sie hatte große Ähnlichkeiten mit Sabrina. Sie war groß und hatte diese komische Blomke-Nase, ein wenig klein, aber nicht zu klein.

angehört

der september ist der große updatemonat! diese woche gabs eine neue version vom großen betafirefox. und heute wurde auch noch ruckelzuckel-itunes geupt! sehr schön, obwohl natürlich eine nervtötende voll-installation nötig war (die wiederum firefox eiskalt gekillt hat) und das ergebnis garnicht so toll sein soll. egal, jetzt klingts wieder ruckelfrei. so langsam habe ich das gefühl, dass sowohl bei apple als auch bei mozilla nur noch microsoft-produktplaner sitzen (“was, noch nicht fertig sagen die programmierer? dann schreiben wir eben beta drauf”). sehr frustrierend das ganze.

leaving the road again pt.1

CRW_7578wir verließen sie stadt für unseren trip und kehrten als vollkommen andere menschen wieder. billy, john und mary hatten keine lust und so fuhren wir allein. es war frühmorgens, die sonne flutete den horizont, unsere sonnenbrillen saßen perfekt. die ganze nacht hatten wir an dem plan gearbeitet und nun war es soweit. wir waren auf der straße und fühlten uns großartig. aufgepeitscht mit einer menge kaffee, adrenalin und den letzten rest der verzweiflung einer durchzechten nacht. ohhh, wir waren die größten. seit einer stunde waren wir jetzt unterwegs und kelly meinte, wir müßten mal anhalten. nur so, einfach in der wüste. ich ließ den wagen ausrollen und wir stiegen aus. inzwischen flimmerte die sonne auf dem asphalt und brannte unerbittlich auf unsere schädel. ich schaute sie an und sie grinste dämlich. texas ist groß, wir haben eine lange strecke vor uns und hier ist das verdammte ende der welt, warum wolltest du aussteigen, kelly-baby? sie zuckte mit den schultern und schaute an mir vorbei. ich spürte das auto hinter mir, mehr als ich es hörte.

CRW_7581es kam näher, wurde langsamer und hielt an. ein abgewrackter benz mit getönten scheiben. die tür öffnete sich und raus stieg der schrägste vogel, den ich jemals sah. er sagte nichts, aber an seine visage werde ich mich immer erinnern. noch heute, jahre danach, wache ich schweißgebadet auf, weil ich wieder und wieder an ihn denken muss. es war kein grinsen, es war eine grimasse und am leuchten seiner augen erkannte ich sein drogenproblem. quälende sekunden lang sagten wir nichts. kelly rutschte näher an mich heran und aus den augenwinkeln nahm ich ihre angst wahr. plötzlich drehte der typ sich um richtung wüste und ging. ging seinen weg, immer richtung horizont. wir sagten nichts und schauten ihm lange nach, bis er nur noch ein glitzernder punkt in der umgebung war. irgendwann erwachten wir aus unserem schock und durchsuchten sein auto. nichts. nicht mal zigaretten. dann fuhren wir weiter, es war einfach unheimlich. kelly zitterte am ganzen körper und mich überkam dieser archaische beschützerinstinkt. ohhh, wie fühlte ich mich auf einmal gut. willstn bier? fragte ich und steuerte die nächste tanke an. dabei muss ich wohl zu schnell gefahren sein. fühlte mich zu sicher. das blaulicht im rückspiegel nahm ich wohl erst nach mehreren minuten wahr. es gab keinen ausweg, ich musste anhalten.

CRW_7580langsam quälte sich der fette bulle aus seinem wagen, musterte mein nummernschild und schwankte zur fahrertür. ein zombie von einem kerl. officer? fragte ich und schob meine sonnenbrille in die fettigen haare. gut, er machte seinen job, er war verdammt gut. mir zitterten die knie. aber etwas war in seinen augen, ich weiß bis heute nicht was. ich hatte angst und kelly war inzwischen ein kleines häufchen elend. er zockte uns ab. wir waren anfänger, blutige anfänger, es war sein revier und wir waren eingedrungen und hatten uns nicht an die spielregeln gehalten. aber wir durften weiterfahren, krochen förmlich zur tankstele und tranken bier. kaltes texanisches bier. es rannte die kehle hinunter und wir fühlten uns besser, kelly lachte sogar wieder ihr unwiederstehliches lachen. ohhh, wie ich sie dafür immernoch liebe. aber irgendwann mussten wir weiterfahren, immerhin hatten wir unseren plan! und da gab es nichts zu ändern. beschlossen ist beschlossen und ein mann muss tun, was ein mann tun muss. die musik kroch aus den lautsprechern und wir rollten in der größten mittagshitze. der motor schnurrte und wir kamen gut voran. gedankenblitze schossen mir durch den kopf. was ist, wenn wir das nicht durchhalten. warum hab ich sie damit hineingezogen? aber was sollte ich tun, sie wollte doch unbedingt mit! da tauchte vor uns auf der straße eine eigenartige konstellation auf. was war das?

CRW_7582eine karawane? hier? jetzt? zwei stämmige männer in weißen umhängen mit einem kamel. ich gab gas und raste an ihnen vorbei in dem glauben, den größten unsinn des heutigen tages schon hinter mir zu haben. die drogen der nacht verloren sich langsam und ich wurde nüchtern, das machte mich fertig. aber wir konnten uns jetzt nicht gehen lassen. immer weiter, weiter. es war ein drang und es gab kein zurück mehr. jetzt nicht mehr…

-> continue