Adventstürchen #14: so war 2011 auch

internetverkaufsagentur (koloniestraße, berlin-wedding, februar 2007)

nach der einführung der online-steuer in frankreich haben die malediven schutzzölle für internet-flatrates erhoben, infolgedessen fingen die briten an, rundfunkgebühren von youtubern zu verlangen, deutschland wollte in nichts nachstehen und versendete rechnungen an google-benutzer, spanien beteiligte sich plötzlich massiv an jedem mausklick seiner bürger, italien besserte seinen staatshaushalt mit schmuddelseiten auf,…

in der zweiten jahreshälfte klickte keiner mehr ins internet, tagelang war niemand mehr online, google verkauft inzwischen zeitungsanzeigen, apple kooperiert mit der deutschen bahn und baut intelligente ticketautomaten (( die fans übernachten tagelang vor den stores, um die wenigen endkundengeräte zu ergatten…)).

und dann wurde es abgeschalten, das internet, weil viel zu umständlich, zu groß, zu bunt, zu unberechenbar. kam ja keine drauf klar. noch so eine totgeburt halt…

Adventstürchen #13: (bad) Luck…

Für viele ist ja die 13 eine Pechzahl. Es gibt sogar Leute, die richtig Angst vor der 13 haben. Sie leiden unter Triskaidekaphobie.
In vielen Gebäuden gibt es keinen 13. Stock, viele Hotels haben kein Zimmer mit der Nr. 13, in Flugzeugen gibt es keinen 13. Sitz, usw…

Aber warum ist das so? Eigentlich gibt es viel mehr Gründe die 13 als Glückszahl, statt als Unglückszahl zu sehen.
Die erste im Lotto gezogene Zahl war eine 13 (seitdem wurde sie mit Abstand am seltensten von allen 49 Zahlen gezogen -Verschwörung?).
Dann gibt es das Fleischerdutzend. Das heißt, dass einem die nette Frau hinter der Theke 13 statt 12 Scheiben Wurst in den Beutel gelegt hat.
Die 13. Fee, die nicht eingeladen wurde, hat Dornröschen mit einem Fluch belegt und dadurch eine Frau 100 Jahre zum schweigen gebracht – himmlisch.

Ok, “der Dreizehnte” ist eine Bezeichnung für den Teufel.
Es gibt 12 Apostel, 12 Monate, 12 Sternzeichen, 12 Tagstunden, 12 Nachtstunden und dann kommt die böse 13 und macht diese Ordnung einfach kaputt. Das kann ja nur schlecht sein.
Aber genau deshalb ist die 13 eine gute, positive Zahl.
Protest gegen die bestehende Ordnung ist immer die Voraussetzung um etwas zu verändern. Wenn jeder ein bisschen mehr wie die 13 wäre, wäre die Welt ein Stück besser.

Das war übrigens mein 13. Beitrag in diesem Blog.

Adventstürchen #12: Chef werden

Den Ig-Nobelpreis hatten wir schonmal, sehr lustige Sache das.

Diesmal haben ihn drei italienische Wissenschaftler gewonnen. Sie beschäftigten sich mit der Frage, wer unter welchen Voraussetzungen wie befördert wird innerhalb von Organisationen:

“Sie erhielten den “Ignoble”-Nobelpreis für ihren mathematischen Nachweis, dass Organisationen effizienter wären, wenn sie Mitarbeiter nach dem Zufallsprinzip beförderten. […] In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der maximalen Inkompetenz aufzusteigen.” (manager-magazin)

leerer stuhl: wer wird befördert? (juli 2008)

Da kann man sich mal selber an die Nase fassen und sich fragen, ob man auch wirklich auf den stuhl gehört, auf dem man seinen arsch breit sitzt. Beziehungsweise sollte man seinen Chef mal mit den Studienergebnissen konfrontieren. Vielleicht ist da noch Beförderungspotential. Schwierig auch, die eigene maximale Imkompetenzstufe heraus zu finden. Aber vielleicht können das die anderen besser bewerten. Wie dem auch sei: Eine fröhliche Bürowoche wünsch’ ich, last Euch nicht ärgern.

Adventstürchen #11: so war 2011

editorische notiz: dieser premium-artikel aus der zukunft wurde zurück datiert. also bitte nicht wundern. zeitreisen funktionieren nicht immer ohne komplikationen…

die zukunft berlins im wedding (juni 2006)

für viele nicht überraschend war die wahl von julian assange zum amerikanischen präsidenten (nachdem obama den radikalen der tea party-bewegung zum opfer fiel und hacker sich in die wahlcomputer eingehacktert hatten). bundespräsident sarrazin (mlpd) gratulierte seinem amerikanischen amtskollegen, bemängelte aber gleichzeitig dessen fehlenden integrationswillen.

die rückkehr der reichsmark in der ersten jahreshälfte stieß nicht überall auf freunde. vor allem kinder und jugendliche, die nur mit dem euro aufgewachsen sind, gewöhnen sich nur langsam an die neue währung. das lästige umtauschen bei auslandsreisen nervt, so die einhellige meinung. man kann es nicht allen recht machen, finanzminister peter zwegat bleibt hart.

kanzler im stimmungstief: günther jauch verliert weiter an beliebtheit – für seine partei RTL gibt es widersprüchliche Werte – viele bürger sind genervt von seinen frage-und-antwort-reden und den häufigen werbepausen.

ganz stuttgart wurde zum endlager für alles mögliche erklärt, heiner geißler gilt vielen nun als junger dynamischer hoffnungsträger und reist in die kitas der republik, um konflikte zu schlichten. erst letztens hat er dem peter erklät, dass der dem max nicht bausteine an den kopf werfen darf.

insgesamt also ein ruhiges jahr, wären da nicht die ständigen terrorwarnungen von innenminister wolfgang schäuble…

Adventstürchen #10: Was wäre wenn…?

Was wäre unsere heutige Welt ohne die Mathematik? Und wo wäre die Mathematik ohne Gauß?

Naja, das weiß man nicht. Da müsste man schon in die Vergangenheit reisen und Gauß abknallen, aber würde man dann wieder zurück kommen oder hätte man sich dann die Möglichkeit eine Zeitmaschine in der Zukunft zu bauen zerstört? Alles kompliziert, aber Carsten Carl Friedrich Gauß hatte einfach die Gabe solch komplexe Zusammenhänge zu durchschauen.

Gauß misstraute bereits mit zwölf Jahren der Beweisführung in der elementaren Geometrie und ahnte mit sechzehn Jahren, dass es neben der euklidischen noch eine andere, nicht-euklidische Geometrie geben muss.

Er war einer der wenigen, deren Genie schon zu Lebzeiten anerkannt wurde. Gauß verdanken wir die Kenntnis über den Nutzen der komplexen Zahlen, er berechnete die Bahnen einiger Planeten, sein Integralsatz ist grundlegend für die Physik, dank ihm können lineare Gleichungssysteme heute genauer gelöst werden und Statistik ohne die Gaußsche Glockenkurve ist auch schwer vorstellbar.
Doch er blieb immer bescheiden und veröffentlichte bei weitem nicht alle seine Erkenntnisse, so dass vieles erst nach seinem Tod (1855) aus seinen Tagebüchern entnommen wurde.

Mag sein, dass der normale Wald- und Wiesenbürger diese gigantische Leistung gar nicht zu schätzen weiß, vielleicht noch nicht einmal den Namen “Gauß” kennt und einfach die Resultate, die auf Gauß’ Erkenntnissen basieren, genießt aber dieses Problem haben wohl alle schlauen Köpfe der Geschichte.

Und nun nochmal die Frage: Wo wären wir ohne die, die forschen und sich von der wachsenden Dummheit in der Welt nicht anstecken lassen?