#frust

gehts nur mir so, oder hab’ ich den eindruck, dass politik in deutschland ziemlich am arsch ist? der präsident tritt zurück und es werden immer neue komische gestalten ins gespräch gebracht. da demonstriert die netzgemeinde für herrn gauck, nur damit frau dingsleyen es nicht wird – obwohl sie nicht mal richtig offiziell im gespräch war. manchmal kommt mir der facebook-mob auch nur wie bildzeitungsleser vor. und überhaupt joachim gauck – wofür steht der eigentlich? hat er ein profil? pfarrer und bürgerrechtler, ddr-abschaffer und unterlagen-verwalter und dann…?

Bürger stehen Schlange vor dem Reichstag (September 2007)

der spiegel will die regierung stürzen, hat aber keine ahnung, was danach kommen soll. die parteien sind vor allem mit sich selbst beschäftigt und vergessen die bürger dabei. gekürzt soll werden, um bankenrettung und abwrackprämie zu finanzieren. kürzungen vor allem auch an hartz4. aber die schafe interessiert es einen scheiß, sie hängen stattdessen ihre fähnchen aus dem fenster und gucken fussi.

mal ehrlich: dieser ganze schwarzrotgoldene lenapatriotismus ist doch unsinn. auf deutschland kann man gar nicht stolz sein, dafür sind wir doch viel zu verklemmt. die krampfadern der geschichte schmerzen permanent. aber erklär’ das mal einem ausländer. warum das absingen der nationalhymne eben nicht selbstverständlich ist. warum der brandt’sche kniefall das maximalste ist, was sich ein deutscher an stolz erlauben kann (und bei den polen nur stirnrunzeln provoziert).

es ist nicht einfach und zur zeit nervt das alles, weil die großen linien fehlen in der politik. alles ist nur tagesgeschäft und selbst das bekommt die koalition nicht hin. es wird zeit für frischen wind. aber weit und breit ist keiner zu sehen. eher hängt eine große aschewolke über deutschland und lähmt. da kann man von glück reden, dass die extremisten auch nur vor sich hindümpeln.

Kaffeebecherromantik

Ein paar importierte Bilder aus meinem flickr-Stream. Eine ansehnliche Sammlung und eine Liebeserklärung an das zähflüssige schwarze Gold, ohne das dass Arbeiten und Leben zwar linearer wäre, weil stressfreier, aber auch lange nicht so aufregend. Denn was gibt es entspannteres als eine Tasse frischen, dampfenden Kaffees am Morgen und Nachmittag und überhaupt?

[wordpress:] kleine vorschaubildchen einbauen

Das war ein Rumgefrickel kann ich Euch sagen. Aber nun ists vollbracht: Die einzelnen Artikel hier im Blog zeigen im unteren Bereich verwandte Artikel mit Vorschaubildchen an, um natürlich die Klickrate zu erhöhen dem Leser mehr Komfort zu bieten. Doch wie geht das? Leider hab’ ich kein vernünftiges Tutorial gefunden, deswegen hier mein eigenes.

Der Hintergrund:

  1. Seit WordPress gibt es die Funktion Post Thumbnails (codex, detaillierte Informationen): Jedem Artikel kann nun ein eindeutiges Miniaturbild (“Thumbnail”) zugeordnet werden. Das wiederum präsentiert den Artikel in den Suchergebnissen oder auf der Startseite oder überall anders. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.
  2. Schon länger habe ich hier im Blog die verwandten Artikel (“Related Posts”) anzeigen lassen. Die Blogmaschine hat sich ähnliche Artikel heraus gesucht, auf Basis der vergebenen Tags. Sehr angenehm für den Leser und für den Betreiber, da dadurch die durchschnittliche Verweildauer steigt. Bisher hatte ich das Plugin Simple Tags im Einsatz, das konnte jedoch keine Vorschaubilder anzeigen. Was neues musste her.
  3. Plugins für Related Posts gibt es enorm viele. Allerdings sind die meisten vor 2.9 entstanden und zeigten Bilder nur mithilfe von Customfeldern an. Auf die oben beschriebene neue Funktion greift meines Wissens nur Related Posts Thumbnails zurück (Plugin-Seite, WordPress-Plugin-Katalog).

Das Problem:

Da es die Funktion aber erst seit ein paar Monaten gibt, hatten die meisten meiner Postings keine Miniaturbilder. Manuell sie einzufügen wäre stupide Arbeit für dreibeinige Hamster gewesen. Es sollte also automatisiert werden. Dieses Tutorial hat mir leider nicht geholfen, da das Get-The-Image-Plugin einen fatalen Fehler erzeugt hat. Und LinkWithin hatte ich kurz im Einsatz, fand ich aber bedenklich, da es über einen fremden Server lief.

Das Lösung:

  • Ein wunderbares Plugin namens Generate Post Thumbnails gibt es da (Plugin-Seite, WordPress-Plugin-Katalog). Das stösst man einmal an und das wars, schon sind (fast) alle bisherigen Artikel mit einem Miniaturbild versehen. Das Plugin nimmt standardmäßig immer das erste. Dabei funktionieren auch externe Bilder, die nur eingebunden sind.
  • Einstellungen › Mediathek in WordPress
    In den Einstellungen der Mediathek kann man die Thumbnail-Größe festlegen (Standard: 150×150). Änderungen dort wirken sich aber nur auf neue Artikel aus, nicht auf bisherige. Mit dem Plugin Regenerate Thumbnails (Plugin-Seite, WordPress-Plugin-Katalog) ist das aber kein Problem mehr. Mediathek-Einstellungen ändern, Plugin einmal durchlaufen lassen, schon hat sich die neue Größe auf alle Vorschaubildchen ausgewirkt.
  • Bei neuen Artikeln wird das Bild nicht automatisch gesetzt, dafür gibt es auch ein Plugin namens Auto Post Thumbnail (Plugin-Seite, WordPress-Plugin-Katalog).

Das Ergebnis kann nun bestaunt und kommentiert werden. Vielleicht gibt es einen einfacheren Weg, den erwarte ich in den Kommentaren.

… ist es auch unmöglich, nicht bei Wikipedia nachzuschauen.

Schon öfters beobachtet, aber noch nicht dokumentiert: Was wären Diskussionen und gesellige Abende mit Freunden und Bekannten ohne Internetanschluss? Kennt jeder, diese Situation: Da sitzt man gemütlich zusammen bei einer Apfelsaftschorle, referiert über die Welt im einfachen und komplexen und plötzlich fehlt ein Faktum. Eine Argumentationskette will gestützt werden mit der Realität, der Wahrheit. Also wird google bemüht, Wikipedia angeschmissen oder zur Not auch die imdb. Denn nichts ist schlimmer als gefährliches Halbwissen. Und bei der alltäglichen Nachrichtenflut merkt man sich ja auch nichts mehr. Die illustre Runde wird also desöfteren jäh unterbrochen für eine Kurzrecherche am heimischen PC oder mobilen Endgerät. Denn das Stev’sche Theorem sagt ganz klipp und klar, dass in einer Runde von mindestens fünf Personen mindestens einer ein iPhone hat.

Nun, was sagt uns das über unser Sozialleben? Verkrüppeln wir unter der Informationsflut, degenerieren unsere Hirne und sind wir schon hochgradig abhängig vom Internetanschluss? Oder bereichern wir nur unsere Konversationen mit edler und reiner Wahrheit?

Platon mit den großen Händen
Platon, der Meister des Dialogs - hätte er sein iPhone zwischendurch benutzt? (gesehen in einem Park in Wroclaw/Breslau)

Was hätte Platon getan? Bei Wikipedia finden sich übrigens einige Merkmale des platonischen Dialogs:

  • Es besteht kein Zwang zur systematischen Vollständigkeit.
  • Ungeklärte systematische Einzelfragen können leichter ausgeblendet werden.

Und Karl Jaspers sagte über Platon:

Dieses ließ er sich in seinen dialogischen Darstellungen frei entfalten, immer mit dem Willen zur Wahrheit des Wesens, aber nicht gebunden an belegbare Tatsächlichkeiten. ((Karl Jaspers, Plato, Augustin, Kant, Piper, München 1957, S. 25 – gefunden in der Wikipedia))

Also doch keine Notwenigkeit zur unmittelbaren Wahrheitsfindung mittels mobilem Internet? Das scheint mir aber gefährlich. Denn Halbwissen ist schon schlimm, aber dieses auch noch zu verbreiten? Auf Halbwahrheiten eine Argumentationskette aufzubauen. Sicherlich kann man nicht alles wissen. Wir haben zwar immer mehr Ahnung von Teilbereichen. Aber universelles Wissen kann sich doch keiner mehr merken! Oder man schafft bewusst Wissenslücken. Fußball ist für mich ein ganzer Wissenskrater, den ich auch nicht mehr füllen will in diesem Leben. Oder der technische Aufbau und die Wirkungsweise eines Induktionsherds – will ich gar nicht wissen. Kaffeemaschine hab ich verstanden und ich ahne, wie das mit Mikrowellen ist. Aber Induktion? So mit Spulen und Zeug?

Aber da drehe ich mich argumentativ im Kreis. Ringelringelreihe. Was mich allerdings irritiert: Ist das denn nett, mitten im Gespräch vor den Rechner zu wechseln? Und wenn ja: Wie lange maximal darf man sich von der Runde entfernen?

Vor ein paar Jahren gabs eine ähnliche Diskussion zum Thema Handy. Da haben sich dann auch im Laufe der Zeit nette Höflichkeiten heraus gebildet. Also nur bei wichtigen Anrufen das persönliche Gespräch unterbrechen. Oder vor die Tür wechseln, um nicht zu stören. Umgangsformen nennt man sowas wohl. Es bleibt spannend.