Wort des Tages: Repatriierung

wird gemeinhin mit Auslandsrückholung übersetzt, das trifft es aber nicht ganz. wikipedia schlägt weiter vor: “die Vertreibung der polnischen Bevölkerung aus den von der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg annektierten polnischen Ostgebieten, siehe Repatriant” das bekommt ein ganz eigenes geschmäckle nach der lektüre dieses spiegel-artikels (“Zwei israelische Minister forderten am Sonntag die direkte Repatriierung des mutmaßlichen Mossad-Agenten.”). und überhaupt diese ganze geschichte vom verhafteten mossad-agenten in polen auf wunsch der bundesrepublik! das stinkt doch zum himmel. seit wann verhaftet die polizei spione?

die krise heißt medien

Kannst du vor deinen Augen
Die Explosionen sehen?
Ein Feuerwerk in der Nacht
Kannst du in den Pfützen
Die Wolkenfetzen sehen?
Spiegel in der Innenstadt
Kannst du in den Bäumen
Die Tonbandfetzen sehen?
Wer hat sie dorthin gebracht?
Alles gehört dir
Eine Welt aus Papier
Alles explodiert
Kein Wille
Triumphiert

{TOCOTRONIC}

die taz hat eine chronologie der reaktionen der bombe des knalls vom vergangenen samstag. ich war nicht dabei, ich habe keine ahnung, was da los war. unser innenminister spruch heute nachmittag im bundestag von einem “Angriff auf unsere Demokratie in ihrem Kern” – das klingt ja schon wie 1929 oder 1974 und mittlerweile habe ich keine ahnung mehr, was ich denken soll.

widersprüchliche meinungen gibt es da, offenbar weiß keiner so recht, was da eigentlich abging. und in der folge nutzt es jeder für seine anliegen: die polizei rechtfertigt mit dem knall ihre präsenz, die bürgerliche rechte ruft nach mehr polizei, die linke macht die polizei verantwortlich für den knall und die politik ergibt sich in dunstigen wortwolken. das ganze heizt sich auf und wird zur farce.

die kritische Masse (Mai 2007)

übrigens ging es bei der demo gegen die geplanten kürzungen vor allem im sozialen bereich, falls das noch jemanden interessiert. vielleicht sollten wir uns die regierung sparen.

Blasen für den Atomausstieg

Interessante Aktion von compact:

Die Auseinandersetzung um die Atomkraft tritt in die heiße Phase. Am 26. Juni wollen wir mindestens 15.000 Ballons als “radioaktive Wolke” am Atomreaktor Krümmel aufsteigen lassen – und vor den “tödlichen Nachbarn” warnen. Hinter jedem Ballon steht ein Mensch, der für den Atomausstieg eintritt. Am 12. Juni starteten wir bereits 12.000 Ballons am AKW Biblis. (compact.de)

Spannend auch die dokumentierten Funde der Aktion auf einer Karte.

Von üblen Postroibern und Photographica

Vor ein paar Jahren hatte ich noch viel Zeit und kaufte analoge Fototechnik in Berlins Trödelmärkten und An- und Verkäufen. Meist fotografierte ich dann ein paar Wochen damit, um sie dann im Internet mit kleinem Gewinn wieder zu verkaufen. Davon konnte ich zwar nicht leben, aber gelernt habe ich da viel: Übers richtige Belichten und über die Entwicklung der Fototechnik. Ich hatte ziemlich viel Kurioses in der Hand, aber auch Hochwertiges aus vergangener Zeit.

Die Agfa Clack war eine billige Rollfilmkamera aus Wirtschaftswunderzeiten. Im Grunde nicht mehr als ein Kasten mit Billiglinse. Als ich die dann nach Italien verkaufte, gab es aber ein Problem mit dem Geldtransfer:

Mail von 2003

Die Mail hatte ich ausgedruckt, weil die Geschichte so absurd ist und in ein Buch gesteckt und vergessen. Überhaupt war das vor ein paar Jahren noch unglaublich kompliziert, Geld von einem Land in ein anderes zu transferieren. Paypal war noch nicht verbreitet und Banküberweisungen waren ziemlich teuer. Also hat man das Geld per Post geschickt. Nicht sehr sicher, aber hat meistens funktioniert. Einmal hat mir eine texanische Professorin einen Scheck geschickt. Den in Deutschland einzulösen hätte mich mehr gekostet als der eigentliche Wert. Und erst die Paketgebühren und Zollerklärungen. Aber daran hat sich ja bis heute nichts geändert.

Die Zukunft von vor Hundert Jahren

So hat man sich die Zukunft vor Hundert Jahren vorgestellt. Im Bild: Eine überdachte Stadt, damit niemand nass wird. Gar nicht so abwegige Theorie, halten wir uns doch inzwischen mehr in überdachten Einkaufszentren auf als in Innenstädten. Bei Paleofuture gibts noch mehr davon. Mit Schönwettermaschine und beweglichem Trottoir.

(via)