hier hat einer eine Bücherwand gebaut. wortwörtlich. (via)
hier hat einer eine Bücherwand gebaut. wortwörtlich. (via)
Super Mix, mehr gute Laune geht nicht, auch wenn der Anlass ein trauriger war. (via blogrebellen)
Alles Gute zum 85., Freddy Quinn.
Sie wohnen ganz oben, vierter Stock. Sie bringen den Müll nach unten. Das Licht im Treppenhaus erlicht. Sie fluchen. Der Müllsack in Ihrer Hand wird leichter, der Müll verteilt sich auf den Treppenstufen. Im Laufschritt können Sie nicht bremsen, rutschen auf dem Schmodder aus, fallen unglücklich, rutschen eine Etage nach unten und bleiben unbeweglich liegen. Tage später wachen Sie mit mehreren komplizierten Brüchen im Krankenhaus auf, wissen wenig und grinsen die Krankenschwester grenzdebil an, das Essen ist schrecklich und Sie hassen sich dafür, dass Sie es hungrig verschlingen. Wochen später finden Sie einen Zettel an Ihrer Tür, dass doch bitte der Müll im Hausflur selbst entfernen zu sei, halbironisch auf englisch geschrieben, als wären Sie so ein ignoranter Tourist. Sie beginnen Ihre Nachbarn zu hassen, den Kiez, in den Sie vor kurzem mit viel Enthusiasmus gezogen sind, in eine Eigentumswohnung zwar, aber gentrifiziert haben schon ganz andere vor Ihnen, das lassen Sie sich nicht vorwerfen. Ihre Freunde haben Sie bemittleidet für diese Gegend, Ihr Partner hat Sie deswegen verlassen. Sie haben das durchgezogen, weil Sie an das Gute geglaubt haben und jetzt stehen Sie vor dem Scherbenhaufen Ihrer Existenz, ernähren sich von Fertigem ohne Bio weil Sie mit Ihrer Gehhilfe nur noch bis zum Discounter kommen. Werden zugetextet von den Rentnern, weil Sie nicht so schnell entwischen können und versinken in Selbstmitleid, Selbsthass. Alte Weggefährten, Freunde, Migranten und solche, die so aussehen, verachten Sie, ungeachtet Ihrer hehren Ansätze, als Sie hier einzogen. Ein böses Wort gibt das andere und sie verbittern, Mitte dreißig sind Sie ein Wrack, abgeschottet, verschuldet, unbrauchbar. Und Sie beginnen zu begreifen, dass diese Gesellschaft, deren Teil Sie sich vor kurzem zu sein wähnten, sie abgehängt hat. Kennen Sie das?
Schmakel, der: Antonym zum Schmankerl, auch: Schmankerl mit Makel. Ein unerwarteter Zusatz-Abfuck, auf den man gern verzichtet hätte, weil man sowieso schon genervt, angepisst und/oder bedient ist. Der Schmakel passiert nachgelagert zum eigentlichen negativen Ereignis und ist in seinen Dimension kleiner, setzt dem ganzen Scheiß aber das (verdobene) Sahnehäubchen auf den ungewaschenen Kopf. Der Schmakel ist nicht zu verwecheseln mit Schmackel (eklig!). Vgl. dazu auch “Razupaltuff”
Idee und Konzept: Michael