Friedrich der Große. König von Preußen. Eine Biographie (2019)
liest sich schön und ist detailiert, ohne langweilig zu werden. sicherlich, die schlachten und scharmützel sind etwas ermüdend, aber das waren sie für den könig, und vor allem für das volk ebenso. spannend ist die psycholgische einordnung: vom vater unterdrückt, versucht er diesem sein ganzes leben zu entfliehen, durch seine sexualität, liebe zu kunst und kultur, zu frankreich. um am ende ein genauso sturer alter sack zu werden. ein symphat war der nicht. und seine beziehung zu seiner frau elisabeth christine war sehr toxisch.
blanning hat sich durch quellen gequält und lässt zeitzeugen zu wort kommen, analysiert die rezeption im lauf der geschichte und vergleicht andere biographien. das ist bei der masse an veröffentlichungen beachtenswert, im anhang wird viel lektüre empfohlen.
und erfrischend: erst nach 500 seiten wird über kartoffeln gesprochen. dafür viel über sachsen:
Er bemerkte bekanntlich einmal, Sachsen sei wie ein Mehlsack, denn gleichgültig wie oft man daraufhaue, immer komme eine Staubwolke heraus.