Schlagwort: zukunft

Face recognition, bad people and bad data

  • We worry about face recognition just as we worried about databases – we worry what happens if they contain bad data and we worry what bad people might do with them
  • It’s easy to point at China, but there are large grey areas where we don’t yet have a clear consensus of what ‘bad’ would actually mean, and how far we worry because this is different rather than just because it’s just new and unfamiliar
  • Like much of machine learning, face recognition is quickly becoming a commodity tech that many people can and will use to build all sorts of things. ‘AI Ethics’ boards can go a certain way but can’t be a complete solution, and regulation (which will take many forms) will go further. But Chinese companies have their own ethics boards and are already exporting their products.
Liked Benedict Evans: Face recognition, bad people and bad data by Benedict Evans (ben-evans.com)

quote

„Es wird sich bald entscheiden müssen, welcher Typus Europäer die Zukunft bestimmt: der universale Europäer oder der eindimensionale Europäer. Das heißt aber auch: ob auf diesem Kontinent in Zukunft Menschenrecht oder wieder Faustrecht herrscht.“

~ Robert Menasse ~

zukunft journalismus

wurstteller journalismus steckt in der krise seit der erfindung der zylinderdruckmaschine 1811. doch es gibt immer mal wieder junge frische ansätze, nach niiu 2009, den krautreportern, blendle, nun also übermedien und perspective daily. letztere haben eine schöne beschreibung unserer probleme mit heutigem journalismus:
Stell dir vor, du sitzt an einem Puzzle. Es heißt: Bild der Welt. Die einzelnen Puzzleteile: Nachrichten. Da ist ein Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim. Du versuchst, es an die eskalierte Demonstration linker Protestler anzulegen. Es passt nicht. Du legst es stattdessen in die Nähe des Berichts über den NSU-Prozess und beschäftigst dich erstmal weiter mit dem Teil über die drohende Hungersnot in Afrika. Irgendwann wirst du die passenden Zwischenteile schon finden … Nach mehreren Stunden hin und her stellst du fest: Nein, die Teile lassen sich nicht verbinden. In der Schachtel waren tatsächlich Puzzleteile von unterschiedlichen Puzzles, die sich nicht verknüpfen lassen. Du beschließt, das Puzzle trotzdem fertigzustellen, nimmst den Pinsel und beginnst, die Lücken mit Farbe zu füllen. Welchen Farbton wählst du? Vermutlich tiefes schwarz, denn fröhlich sehen die Einzelteile nicht aus.
2016-02-17_13h01_59 das ganze funktioniert vorerst als crowdfunding-projekt und wir werden sehen, ob das was wird, spannend ist es in jedem fall.

Deutschland im Jahr 2025

1-2013-05-17 08.39.27 Berlin. Altkanzlerin Merkel (CDU) traf heute den neuen Vorstand der Europa AG, Philipp Rösler (VW), um sich mit ihr über die drohende Klage von Monsanto auzutauschen. Experten rechnen mit Geldbußen in Milliardenhöhe, der Konzern sieht Wettbewerbsverzerrung durch die massiven Ernteausfälle in Osteuropa nach dem tragischen Reaktorunfall in Westpolen. In dem Treffen ging es auch um die bevorstehende Eröffnung des Hauptstadtflughafens und die Finanzierung einer Kita für das Kind der ehemaligen EU-Verteidigungsministerin Kristina Schröder. Warum Rösler den Rat seiner langjährigen Weggefährtin sucht, erklärt er in einer anschließenden Pressekonferenz: „Wir in Europa beobachten die Lage in der ehemaligen Bundesrepublik mit kritischem Auge. Seit der Machtergreifung von Opel-Aufsichtsrat Ulrich Hoeneß wurden systematisch Freiheitsrechte eingeschränkt, wir sehen vor allem die Repressalien, die das Regime auf den Mittelstand ausübt und somit das Wachstum in der aufstrebenden Volkswirtschaft hemmt. Wir in Europa fühlen uns den 30 Millionen Deutschen verpflichtet und reichen ihnen symbolisch die Hand, indem wir die langjährige Kanzlerin Frau Dr. Merkel um ihren Rat fragen.“ Nach der Pressekonferenz beeilte sich der Vorstandsvorsitzende, um mit seiner Drohne rechtzeitig nach Nordkorea zu fliegen. Dort nahm er als Beisitzer am UN-Sicherheitsrat teil. Es geht vor allem um die Ausschreibung der Verträge für die exklusive Wasserversorgung weltweit. Beobachter rechnen mit einem baldigen Zuschlag für Nestlé. Am Rande des Treffens in Berlin kam es zu vereinzelten unangemeldeten Demonstrationen, die jedoch von den Armeekräften aufgelöst werden konnten. 1-2013-05-17 08.39.13

dopplereffekt

da hilft auch kein rettungsschirm: rentner in berlin (August 2008) schrecklich, die Bertelsmann-Stiftung meldet: Zahl der über 80-Jährigen in Brandenburg verdoppelt sich – was ist da los? die rentner verdoppeln sich und die kinder werden kleiner (zumindest die aus sozial schwachen familien). wir haben echt ein demographisches problem. in naher zukunft wird eine methusalem-gesellschaft von einer horde zwerge regiert – jrr tolkien, ich hör‘ dir trapsen!

Mit Franz Kafka an der Tanke

Im Wedding an der Tankstelle steht ein iCash 15. Das ist wahrscheinlich nichts Besonderes und ich bin der Letzte, der das mit bekommt. Trotzdem bin ich nachhaltig beeindruckt. Das iCash 15 ist mehr als nur eine Maschine zum Geld zählen, es ist ein kleiner verbotener Blick auf die Zukunft, in der es nur noch Maschinen gibt und die Menschen sich aus Angst in Berghöhlen verschanzt haben, aus Angst, von den Maschinen gefressen zu werden. Aber ich will gar nicht schwarz malen und empfange jede Innovation mit offenen Armen, noch dazu, wenn ihrem Namen ein kleines „i“ voran gestellt wurde, was letztlich für innovativ oder intelligent stehen könnte. Nun, was macht das iCash 15? Es empfängt Bargeld, zählt es und gibt das Rückgeld wieder aus. Nichts spannendes also und ich hoffe, hier liest noch jemand mit, denn jetzt wird es auch gleich interessant: Es ist die Art und Weise und stoische Ruhe, mit der iCash 15 das Geld entgegen nimmt. Da ist nämlich ein kleines Förderband, wie bei Aldi an der Kasse, nur viel kleiner, da wird das Geld drauf gelegt. Und dann passiert erst mal nichts. Der Tankstellenwärter (der wahrscheinlich eher „Mobile Service Agent“ heißt – die Deutsche Bahn ist überall) und ich, wir starren auf das kleine Gerät. Dann fängt es an zu surren und das Laufband setzt sich langsam in Bewegung. Mit lautem Gurgeln verschlingt es mein Geld. Dann wieder Stille. Der Stations-Vorsteher drängt mir ein Gespräch auf, seine Frau und die Kinder, das Wetter und dann – der Leser ahnt es – Philosophie. Kafka hatte er gelesen und wüsste ganz gerne meine Meinung dazu. Ob ich das denn genau so sehe mit den Einflüssen des scheinbar Trivialen. Ich drehe mich um, hinter mir warten mindestens 15 Leute und ziehen die Augenbrauen hoch, warten auf meine Antwort. Einige haben sich Thermoskannen und Campingstühle mitgebracht, kennen schon das Procedre vom ewigen Geld zählen und dem philosophierenden Wärter. Vielleicht könnte ich den Bezahlvorgang beschleunigen, indem ich ihm antworte. Vielleicht ist dies ein Test. Wahrscheinlich auch keine Tankstelle, sondern sonstwas, in Berlin weiß man ja nie. Dabei bin ich doch nüchtern – oder? Ich antworte ihm, dass ich es höchst interessant finde, dass Kafka fast nichts veröffentlichen wollte, fast so, als wäre er nicht überzeugt gewesen von seinen Werken. Stille. Verhaltenes Murmeln hinter mir, der Wächter nickt verständnisvoll. Und mitten in die Stille hinein ist iCash 15 zurück und meldet Vollzug. Ein zweites Förderband transportiert mein Wechselgeld heraus, ich schnappe es mir, „Danke, Tschüss!“, und bin raus. Die Schlange rückt vor, ich renne. Am Hintereingang lädt die fahrende Bücherei gerade Paletten mit Büchern ab. Das kann nicht gut sein. Wahrscheinlich wurde iCash 15 angeschafft, um auch Menschen ohne Mathematikstudium das Arbeiten in einer Tankstelle zu ermöglichen. Immerhin braucht nun kein Geld mehr gezählt zu werden. Vielleicht auch, weil sich nun Roibereien nicht mehr lohnen, das Gerät ist sicher fest mit der Tankstelle verschraubt und lässt sich nicht mitnehmen. Das ist alles löblich und gut. Doch der wahre Grund wird uns ewig verborgen bleiben.

niiu in der roiberhöhle

niiu_logoder eigentliche grund, warum es in letzter zeit so wenig neues gibt: seit montag wird die roiberhöhle mit niiu beliefert. hä? jaja, richtig gelesen, doppel-i. um es kurz zu machen: das ist eine gedruckte zeitung mit den inhalten aus anderen gedruckten zeitungen. per web legt man die ressorts fest, die man gerne liest, dazu noch ein bisschen internet-inhalte. den rest macht eine schweizer software und morgens liegt die niiu vor er tür und will gelesen werden. beim fontblog gibt es eine gute kritik und auch ein paar bilder davon. und in ihrem eigenen blog berichten die macher von den schwierigkeiten, das ganze auf die beine zu stellen. zugegeben, so perfekt ist das ganze noch nicht. aber technische schwierigkeiten lassen sich in der regel lösen. viel wichtiger bleibt die frage, ob es sich durchsetzen wird. und da steckt viel potential drin: denn es macht mehr sinn, die wichtigsten seiten von mehreren zeitungen zu haben, als nur von einer. es bleibt also spannend.

netzwerktheorien [+update!]

heise berichtete heute über eine studie zum thema datenschutz in sozialen netzwerken. ihr wisst schon: freunde klicksen und dabei sein. ein thema, was wir schon öfters hatten. die studie selbst hinkt ein wenig, denn es wurden vorwiegend studenten befragt und nicht der „bevölkerungsdurchschnitt“ (sic!). alles in allem sind den benutzern die regeln klar: veröffentliche nur, zu was du auch später stehst, es gehe um die „aufpolierte selbstdarstellung“. das ist ja alles gut und schön, könnte das aber mal bitte jemand der nächsten generation verklickern? denjenigen also, die mit dem internet aufwachsen. wann werden google-suchen in den lehrplan aufgenommen? in welchem fach wird diskutiert, welche auswirkungen der letzte komasaufenvideo-upload wohl haben wird? hier wird potenzial verschenkt, das internet ist ein werkzeug, nur droht es unterzugehen im allgemeinen rauschen der facebook-statusmeldungen. und ob twitter wirklich das richtige ist, um sich zu vernetzen, mag ich mal stark bezweifeln. UPDATE : hier gibts nun einen guten überblick über die rechtliche situation in sozialen netzwerken, insbesondere persönlichkeitsrecht und urheberrecht. sollte man gelesen haben. wobei sich die frage stellt, ob nicht die gegenwärtige praxis im netz diese offline-gesetze ad absurdum führt. da müssen auf jeden fall anpassungen vorgenommen werden, denn im grunde macht man sich ja derzeit fast stündlich strafbar. schön ist das nicht.

papa, was ist eigentlich ein social network?

ach, das ist lange her. das muss so kurz nach dem krieg gewesen sein. da hatte man große graue kisten, die musste man mit dem telefon verbinden und sich einwählen und da hatte man dann das sogenannte internet. was es heute auch noch gibt. kennst du doch, da wo du dich mit deinen freunden unterhälst, information herbekommst und nachrichten liest. das war aber alles getrennt zu der zeit. man musste adressen eingeben und sich überall anmelden. auf sogennanten websites musste man umständlich seine freunde suchen und sie zu seinem persönlichen netzwerk hinzufügen. das war eine arbeit, sag ich dir. klick, klick, klick. zwar gabs schon kommentare aber irgendwann hat man die übersicht verloren und vergessen, wo man überall angemeldet war. eines der ersten netzwerke war myspace, doch das war dann irgendwann weg. es kamen und gingen ständig neue. grauenvoll und echte zeitfresser, allesamt. sag mal, hörst du mir überhaupt noch zu? was kommentierst du denn schon wieder?

wie pixelroiber das internet neu erfand (und womöglich dabei auf die fresse fällt, aber egal)

als am 13. März 1989 Tim Berners-Lee HTML festlegte, da ahnte er noch nicht, welch grauenvoll bunte klickibunti-welt zwanzig jahre später daraus entstehen sollte. selbst ich brauchte fast drei jahre um zu kapieren, dass inhalte die form bestimmen. nun also back to the roots. mit einer seite, die sich schnell aufbaut, ohne nervige seitenleisten, die inhalte von fremden servern holen und den aufbau noch weiter verzögern. eine seite, die auch in mobilen geräten auf kleinen displays gut lesbar ist. eine seite, die allein von ihrem inhalt lebt, vom eigentlichem, dem geschriebenen wort. weil es die mächtigste waffe ist gegen dummheit, ignoranz und verleugnung. weil unsere gesellschaft viel zu oberflächlich geworden ist und die anzahl der facebook-kontakte wichtiger als die eigene meinung. es wird zeit, das internet zu nutzen als werkzeug zur informationsgewinnung und -verbreitung, nicht als zeitvernichtungs- und ablenkungs-maschine. das muss man erstmal lernen und es ist wichtig, das unseren kindern zu vermitteln. dass sie eine stimme haben. dass sie die möglichkeit haben, etwas zu sagen und wenn es substanz hat, dann wird es auch gehört. aus diesen gründen folgt der umbau schritt für schritt. weg von technischen spielereien und dumpfen blogverzeichnissen, weg von werbung. auch mein statistik-tool habe ich abgeklemmt. die waffe der zukunft ist der link. nur verlinkung schafft hohe google-einträge, schafft relevanz. fuck off, ihr SEO-spinner und google-spammer. jetzt gehts los. nur nebenbei: mir ist durchaus bewußt, dass ich mich damit vielleicht auch ins virtuelle nirvana kegele. aber einen versuch habe ich noch. und seid gewiß, ich ziehe das jetzt durch.

pixelroiber’s next germany

öfters schon stellte sich an dieser stelle die frage, in was für einer welt wir eigentlich leben wollen in der zukunft. und je länger man darüber nachdenkt, desto schwieriger wird es. ich will mal anfangen und skizzieren, wie ich mir das so vorstelle. ihr widersprecht und ergänzt. kennt ihr ja. zakaz (Juli 2008) es wird keine hunde mehr geben und auch keine hundehaufen, zumindest nicht in den städten. die hundesteuer wird so maximiert, dass es sich kein normalsterblicher mehr leisten kann. tiere in kleinen wohnungen zu halten ist menschenverachtend tierquälerei. stillt euren knuddelbedarf mit eigenen kindern, das ist wenigstens volkswirtschaftlich vernünftig. hundebabys bezahlen keine rentenbeiträge. jeder bürger sollte die funktionen von portalen wie ePetition und abgeordnetenwatch kennen und nutzen können. politik sollte nicht länger in den händen von einzelnen wahnsinnigen sein, sondern jeder einwohner sollte die möglichkeiten zur partiziaption nutzen, so wie es das grundgesetz vorschreibt. nur so wird eine wirkliche demokratie draus. schon vor der krise schwächelnde und taumelnde geschäftsmodelle müssen nicht gerettet werden, nur weil sie noch weniger funktionieren in einer globalen krise. deswegen: lasst doch opel und karstadt und quelle und wie sie alle heißen sich in ruhe gesundschrumpfen oder zumachen. was sollen millardensubventionen an dieser stelle? verbranntes geld, das in infrastruktur und bildung besser aufgehoben wäre. das steuerrecht vereinfachen. radikal und ohne ausnahmen. denn je komplexer und löchriger die gesetze, desto findiger sind auch die steuerberater, die garantiert auch bei der nächsten gesetzesänderung ein schlupfloch finden. warum muss das so verworren sein? wieviel lebenszeit hast du, lieber leser, schon mit dem ausfüllen von anlage N vergeudet? die endgültige trennung von staat und religion sollte langsam mal vollzogen werden. was mischt der staat sich hier ein mit seiner kirchensteuer? religion gehört in die köpfe und familie und in die gotteshäuser und hat sonst nirgends was zu suchen. die machenschaften der zuckerindustrie sind zu untersuchen und aufzudecken. da sie einen ähnlich hohen schaden verursachen wie die tabakindustrie. wer das nicht glaubt, liest bitte hier. es gibt noch soviele themen und es bleibt spannend. wir sollten langsam mal anfangen. sonst gehts uns wie den römern: lagen nur rum und aßen und tranken wein. und dabei sind sie untergegangen, auf hohem niveau, aber untergegangen ist untergegangen. und diesmal triffts die ganze menschheit.