die zucht nach geld

symbolbild: hase

Es wird Zeit, mal in die Pötte zu kommen: Raising Rabbits for Profit hieß eine Geschichte in der Zeitschrift Popular Mechanics (August 1938). Und das trifft es auch: Warum sich lange mit dem felligen Problem rumquälen. Eine industrialisierte Hasenzucht lohnt sich in jedem Fall: Mehr Spielgefährten für den eigenen Nachwuchs, jeden Tag lecker Essen (“tender meat comparable to breast of chicken“) und natürlich mehr Haushaltsgeld.

Doch wie das Ganze aufziehen? Der Artikel beschreibt sehr anschaulich die Probleme der Anfänger und gibt Tipps zum korrekten Abschlachten (“In some places slaughter houses that specialize in rabbits call for the live animals when they are ready. In other localities you arrange with a butcher to handle the output of your hutches.”). Also vorher informieren. Und mit ausreichend Hasen-Material anfangen. Ich sag nur expotentielle Reproduktion… Mehr sag ich jetzt nicht.

Fast poetisch schließt der Artikel dann: “Raising them is a pleasant and profitable occupation and success with them takes proper management and attention to details just the same as in any other business. The fundamentals of success are good breeding stock, proper equipment and the right care.

Dem bleibt nichts hinzuzufügen. Ich schau mir jetzt erstmal ein paar Schlachthöfe an.

butcher boy

(pictures by amigurumi kingdom (license) and Modern Mechanix)

auf dem bahnhof der flüstergleise…

wir lieben unsere bvg - 1
ich finde ja, dass die mal wieder übertreiben. ganze drei monate dauert die sperrung meiner lieblings-u-bahn-linie. ein ersatzverkehr mit bussen ist eingerichtet. und so steht man denn im stau und denkt unsinn vor sich hin:

Vom 30. Juli bis 28. Oktober 2007 werden dann rund 2500 Tonnen Schotter aus- und wieder eingebaut, elf Weichen, drei Kreuzungsweichen sowie 1200 laufende Meter Gleis und Stromschienen erneuert beziehungsweise umgebaut. Gleichzeitig nutzen wir die Sperrung, um im Bahnhofsbereich 300 Meter betonierte Fahrbahn durch das übliche Schottergleis zu ersetzen. [quelle]

die angeblichen gleisbauarbeiten sind doch völliger quatsch. flüstergleise! berlin hat kein geld für solch unsinnigen firlefanz. deswegen hier die wahrheit. schonungslos und klar. die bezirksverwaltung mitte (mit den Ortsteilen Wedding, Gesundbrunnen, Hansaviertel, Tiergarten, Moabit und Mitte) versucht in kooperation mit dem land berlin und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung im Bundesministerium für Gesundheit sabine bätzing (scheiße, wo ist denn der anfang der satzes…?). jedenfalls ganz offiziell: aufwertung des problemkiezes durch (fast) kostenfreie stadtrundfahrten. es reicht eine gültige fahrkarte. kontakt zwischen den insassen der busse und den einheimischen ist ausdrücklich erwünscht. zur gezielten kontaktaufnahme wird besonders geschultes personal eingesetzt. diese damen und herren im dunkelblau-gelben outfit und mit mütze weisen freundlich und dezent auf den ersatzverkehr hin und sind auch sonst sehr hilfsbereit. offensichtlich wurden die u-bahn-fahrer zu gleisbauarbeiten gezwungen. oder absolvieren sprachkurse. damit sie “MIT DEM FAHRRAD NICH IN’ ERSTEN WAGN’!!!” (vgl. dazu KRÖMER et al.) auch in anderen sprachen brüllen können. die berliner sollen ihren wedding wieder kennen und ihn lieben lernen. denn auf schnöden u-bahnfahrten vergisst man schnell das aussehen und schwups-di-wupps wacht man auf in einer völlig fremden stadt. für nächstes jahr ist ein größeres projekt geplant: einstellung des gesamten berliner s-bahn-verkehrs. ein ersatzverkehr wird eingerichtet…

danke, liebe bvg!

ps: falls das wieder erwartens doch nicht stimmen sollte: höchstwahrscheinlich wird da unten an den atomplänen des inneministeriums gearbeitet. das würde auch die lokale klimaerwärmung um spontan zwanzig grad hier in der gegend erklären… ich geh dann mal baden…

[ein direktes update von dem hier]

bedenkliche nachrichten aus dem netz

flickr ist down seit gestern. erst haben sie mit einer großen party am mittwochabend in berlin die  einführung der mehrsprachigkeit gefeiert und wenige stunden später wurde bekannt gegeben, dass bedenkliche bilder von einigen nutzern nicht betrachtet werden können. und zwar abhängig von der herkunft der user. betroffen sind singapur, deutschland, hong kong und korea. zwar meinen einige vorwiegend amerikanische user, dass es an den gesetzen in den jeweiligen ländern liegt. doch zumindest in deutschland ist das eher nicht der fall. steht in einem SPON-artikel (wird nicht verlinkt) wohl eher kann man von einem vorpreschen aus angst sprechen. der flickr-besitzer yahoo! hat wohl angst oder mag kein geld ausgeben für aufwendige moderation der bilder. der protest artikulierte sich erst mit einer sehr schlichten thinkflickrthink-illustration. große teile der community laden aber inzwischen selbstgestaltete protestbilder hoch. die sind sehenswert bis großartig. die bilder werden untereinander verlinkt und so maximal verbreitet. erinnert stellenweise sehr an myspace, ist aber hilfreich, um die anti-flickr-stimmung zu verbreiten. dabei mache ich natürlich gerne mit. ist zwar hirnloses spammen und langsam tut mir auch der arm vom vielen klicken weh, aber wenn es der bewegung dient… in den gruppendiskussionen taucht auch die frage nach dem weiteren vorgehen auf. von temporärem löschen, umzug in andere communities oder zuspammen von yahoo-mitarbeiten ist da die rede. doch das wird wohl versanden. weil nun mal jeder einen anderen anspruch an diesen dienst hat. da trifft das scheinbar hirnlose spammen schon viel eher den nerv. denn womit kann man einem system am meisten schaden, wenn nicht mit seinen eigenen instrumenten? die software ist genial und so erscheinen anti-zensur bilder auch auf den startseiten oder landen in den suchanfragen weit oben. es gilt also weitermachen. denn das traurige ist auch, dass sich flickr nur sehr schwammig geäußert hat. traurig ist das alles. doch auch sehr fruchtbar, denn viele protest-bilder sind wirklich großartig. mehr dazu in den nächsten tagen.

linkauswahl:

flickr-gruppe 'Keine Zensur!!'

flickr-gruppe 'Against Censorship at flickr'  

bisschen zusammenfassung auf spreeblick -> spreeblick-kritik

meinug von einem löscher

zooomr – eine alternative  

[update:] offenbar hat sich flickr erneut geäußert. wieder nur als forumsbeitrag und sehr, sehr schwammig. sie heult rum, dass die worte flickr und zensur zusammen verwendet werden und weist noch einmal darauf hin, dass die gesetze in deutschland das so verlangen. unsinn, meines erachtens. mehr darüber hier und hier

rumgekommen

0400 aufstehen. geschafft. anziehen. kaffee. podcast laden. krawatte binden. los.
0450 s-bahn im letzten moment erwischt.
0524 älteste baureihe rumpelt vor sich hin. g8-gipfel-podcast höchst interessant.
0620 zweiter kaffee des tages. mit strohhalm. bäh.
0710 sitze am fenster, sonne blendet.
0815 sonne in münchen. frisur sitzt. falschen ausgang erwischt.
1037 fünfter kaffee des tages. option auf bier am abend. bravo. arbeiten geht voran.
1410 mittagessen macht träge. kaffee. reden von neuronalen netzen. unsinn.
1617 brain-dead. matschbirne. kaffee zeigt keine wirkung mehr. durchhalten.
1837 flughafen münchen. biergarten. zweites weizen. kollege erzählt von vietnam.
2015 leichter rausch. blödes grinsen. muss gürtel bei der kontrolle ausziehen. verlegen.
2045 sitze am fenster, sonne blendet.
2100 wolken sind scheiße animiert.
2104 muss an bukowski denken, wie er einmal alle alkoholreserven auf einem flug gesoffen hat. bier gibts hier zu horrenden preisen in homöopathischen dosen in flaschen (letzter wortwitz des tages, versprochen)
2200 s-bahn. u-bahn. sms.
2330 bloggen. schlafen.