noch mehr post-covid-spaziergang am liepnitzsee, ein samstag im gleisdreieckpark, vorbei am brandenburger tor und spaziergang übern friedhof.
Film: Kodak Gold 200
Kamera: Nikon RF10
Zeit: 2022/05
Entwicklung: dm, Rathaus Center Pankow
Scan: Epson Perfection V330 Photo
Gibt es etwas schizophreneres als Städter, die sich mehr Grün in der Stadt wünschen? Da können sie doch gleich aufs Land ziehen! Aber nichts da – seitdem es Städte gibt, werden diese vollgepflastert mit Grünflächen, Parks und Stadtwäldern. Der Mensch ist ein eigenartiges Wesen. Und wenn er mal Zeit hat, dann zieht es ihn ins Grüne, Picknicken, Grillen oder Rumliegen, Quatschen, Trinken. Als hätte er keine Wohnung. Als würde er nicht einen horrenden Teil seines Lohns für Miete zahlen.
Berlin macht da keine Ausnahme und hat zu allem Überfluss viele grüne Anlagen. Die Stadtverwaltung unterstützt das auch noch mit Steuergeldern. Das Grünflächenamt ist sofort bei der Stelle, wenn mal ein Ast umknickt oder ein Blümchen zertreten wird. Eine Bankrotterklärung des Menschen vor Mutter Natur. Wollen wir hoffen, dass da Tempelhofer Feld bald zugebaut wird.
Oben im Wedding, genauer: Gesundbrunnen, gibt es den Humboldthain. Mit Flakturm und vielen Bäumen. Und mittendrin der Rosengarten. Ein englischer Garten, mit labyrinthisch angelegten Gehecke und – der Name sagt es – Rosengestrüpp. Zieht dann natürlich die entsprechende Klientel an wie das Licht die Motten: Alte, Gehetzte und Familien. Und da sitzen sie dann und werden grünflächig von der Arbeit abgehalten. Das ist mal wieder typische Mensch: sucht Zerstreuung und entspannt, als hätte er keine anderen Probeme.
Glaubt man den Polizeiberichten der vergangenen Tage, so gibt es jeden Abend eine große Party im Mauerpark. Nun, die gab es schon immer. Sobald es nur irgendwie warm wird, sind die Wiesen voll mit Menschen, die friedlich rumsitzen, quatschen und trinken. Meist macht auch einer Musik. Die Polizei schiebt in letzter Zeit verstärkt Einsätze und wird auch tatsächlich fündig – ob es da einen Zusammenhang gibt mit der bevorstehenden Walpurgisnacht, wo es in der Vergangenheit an gleicher Stelle Rambazamba gab?
Witzig jedenfalls, dass ein Anwohner um zehn Uhr abends die Polizei ruft, um sich über Trommeln zu beschweren. Da sieht man mal, wie hipp man da wohnt…
wenn in hannover der strom fehlt, können 150 sparkassen nicht mehr arbeiten und die geldautomaten zicken rum. knapp 100 kilometer weiter in bielefeld fällt derweil eine kiste pumpernickel runter.
letztens landete ein brief im briefkasten. höchst offiziös vom bezirksamt mitte. meine meinung wollten sie wissen. zum thema parkraumbewirtschaftung. aber wenn du jetzt denkst, kneipe auf der straße oder so, da liegst du falsch. es geht um das aufstellen von parkscheinautomaten überall da, wo jetzt pöse dauerparker stehen. die will der bezirk wegekeln und außerdem braucht er auch noch geld. die initiatoren des volksentscheids sehen das anders und finden parken für geld blöd. verständlich.
aber ich habe garkein auto. mir ist das gerade ziemlich egal. sollte ich dann wenigstens ein schlechtes gewissen haben?
anderseits: wenn hohe parkgebühren zu weniger autos führen, dann ist das doch ein guter deal! meine meinung.
vergangenes wochenende war sightseeing angesagt. die eltern waren da und wollten unter anderem auch berlin sehen. grund genug, mal wieder tourist in der eigenen stadt zu sein. wir haben viel gesehen und abends schmerzten die füße. so entstanden auch ein paar bilders, die ich euch nicht vorenthalten will:
der besuch am ehemaligen palast der republik (oder was inzwischen davon übrig geblieben ist) ist fast schon obligatorisch. inzwischen sieht das ding aus wie die innenstadt von bagdad. zu allem überfluss wurde auch noch ein musikvideo gedreht vor dieser eindrucksvollen kulisse. mit roten fahnen und menschen in merkwürdigen outfits, die auf einem W50 gruselige lieder sangen.
(mehr …)
dies bild hier entstand unter einsatz von leben und tod. aufgenommen in einem einkaufszentrum im herzen berlins. keine zwanzig sekunden nachdem ich die knipse ausgepackt habe, kam schon der freundliche security-mensch und machte mich barsch darauf aufmerksam, dass das ja nicht erlaubt sei: „ist verboten, packst du kamera weg!“. ok, nun könnte man sagen, die haben da hausrecht und das fotografieren nicht erlaubt. ist in museen bspw. ja genauso. ärgerlich, aber ein stückweit verständlich. unter umständen.
was dagegen gar nicht geht ist ein vorschlag der sogenannten enquetekommission zum thema. nämlich das generelle verbot von gewerblicher fotografie im öffentlichen raum ohne bezahlung. wenn das gesetz wird, muss jeder, der mit seinen bildern geld verdienen will, dem besitzer des gebäudes, parks, kunstwerks usw. vorher fragen und bezahlen. für ein fernsehturmbild, dass irgendwo gewerblich erscheint bekommt dann zB die telekom schotter.
die begründung für derlei unsinn: das gesetz von 1907, das keine vergütung für obigen zweck vorsah, diente patriotischen anliegen. das brauchen wir heute nicht mehr und so soll es zu einer vergütungspflicht kommen. aha.
regen sich natürlich die journalistenverbände tierisch auf. denn die professionellen fotografen leben ja davon, den öffentlichen raum zu fotografieren. was denn sonst?
nachzulesen alles auf der extra eingerichteten seite Pro Panoramafreiheit, die ich natürlich unterstütze.
der Portable Bill Counter zählt nicht etwa die zahl der illegal installieren microsoft-produkte auf der festplatte, sondern harte dollars. und das auch noch für unterwegs. passt in jede größere hosentasche und prüft sogar auf echtheit. liebe leserschaft, das nennen wir ein innovatives produkt.
ich bin dann mal weg. gleich spielt deutschland und währenddessen überfalle ich die sparkasse nebenan. damit das dings hier auch was zu zählen hat. hehe
(via)
was gibts eigentlich neues im pixeluniversum? nicht viel, nur ganz viel ebay und amazon marketplace. heute eben habe ich eine pappkiste versteigert und vorgestern ein telefon. während die pappkiste schon bezahlt ist und morgen verschickt wird, paypal sei dank, macht das telefon erhebliche probleme. schon gefühlte fünfzig mails hat der käufer mir geschickt. erst wollte er das telefon in einer anderen farbe, dann war er der meinung, viel mehr geboten zu haben und schon überboten wurden zu sein. als ich dann aus kulanz auf das porto verzichtete, wollte er natürlich den teureren versand. das ist frustrierend und kostet zeit.
außerdem gibts bald noch einen umzug und ich schreibe jeden tag einen brief an verschiedene hausverwaltungen. und dann war da noch ein neues fahrrad vom mauerparktrödel, bei dem erstmal der schlauch gewechselt werden wollte.
das alles macht keinen spaß und hält mich von meinem kerngeschäft ab: dem publizieren von schnöder belanglosigkeit. der geneigte leser möge mir verzeihen. ich gelobe besserung.
[picture by Jonah G.S., license]
die new yorker haben ihren eigenen spreepark plänterwald. sie nennen ihn coney island. seit über hundert jahren stehen auf der halbinsel im süden brooklyns fahrgeschäfte und allerlei attraktivitäten. die große glanzzeit war wohl schon vor dem zweiten weltkrieg. mehr dazu ausführlich bei wiki. seitdem ranken sich mythen und bizarre geschichten um den park. nachzulesen in dem wunderbaren comic the secrets of coney island von reinhard kleist.
[picture by kat…, license]
sollte man vielleicht mal hinfahren. aber mit der u-bahn. parkplätze soll es nicht viele geben. wer kommt mit?
Every night she cames
To take me out to dreamland
When I’m with her, I’m the richest
Man in the town
She’s a rose, she’s the pearl
She’s the spin on my world
All the stars make their wishes on her eyes
She’s my Coney Island Baby
She’s my Coney Island Girl
She’s a princess, in a red dress
She’s the moon in the mist to me
She’s my Coney Island Baby
She’s my Coney Island Girl
bin mir gerade selbst nicht so richtig ähnlich. deswegen hier keine inhalte. heute abend dann wieder. muss mich erst sammeln. bin nämlich auf schmerzhaftem (kaltem) kaffee-entzug. und total unlustig. und kopfschmerzen. achherje.
file under: befindlichkeitsgejammer, nicht beachten.
[nachtrag:] am abend, ein paar kaffee und ein bierchen später dann doch noch inhalt (alle bilder aufgenommen im beschaulichen berliner westend):
# erinnert an ein uraltes computerspiel
# wenn baustelle, dann auch überdimensionale röhren ("pipes")
# kein supermario gesehen
# wenn baustellencontent, dann schwarzweiß
# den gutbürgerlichen berliner westen gesucht und den wedding gefunden.
# mülltrennung ist gut.
# einkaufswagen sind praktisch.
# zweckentfremdung ist ein langes wort.
# der gelbe sack ist anderswo eine tonne.
# nicht aller plastikmüll ist grüner punkt.
# den gutbürgerlichen berliner westen gesucht und den wedding gefunden.
# gewerbeeinheit in bester lage zu vermieten.
# wenn renovierungscontent, dann schwarzweiß.
# parkende motorräder gehen immer.
# flickris im spiegel auch.
# mal wieder zum frisör.
# nächstes mal mit sonnenbrille.
# ich kann kein moped.
EPILOG: die woche der selbstähnlichkeit ist eine offene veranstaltung, jeder kann mitmachen und seine gedanken zum thema veröffentlichen, in jeglicher form. habt spaß.