• sonntagsgedanken

    am wochenende war großes kartoffelfest im süden berlins. da konnte man unter anderem kartoffeln selber ernten (pflücken, sammeln, auflesen, nichtzutreffendes bitte streichen). das sah dann ungefähr so aus (symbolbild):

    kartoffelernte in der domäne dahlem (september 2006)

    bezahlt werden mussten sie aber am ende trotzdem.

    szenenwechsel: nebenan und auch anderswo liefen diese woche spannende diskussionen. in etwas geht es um folgendes: wir produzieren massenhaft user generated content, tauschen, sharen und kommentieren gegenseitig. wir haben natürlich nur kosten (zeit, blut, schweiß), andere verdienen dabei (seitenbetreiber, werbefuzzis und so weiter). spiegel offline berichtet heute, dass die “alten” content-anbieter (rtlsat1pro7bild) jetzt auch ins geschäft drängen.

    das ende also von der avantgarde, willkommen im mainstream? versinken wir wieder in der mittelmäßigkeit? oder war das ganze webichkannsnichtmehrhörenpunktnullgelaber nur gelaber und übrig bleiben die runden ecken und verlaufsfilter?

    keine ahnung, aber im endeffekt ist es doch wie kartoffelpflücken: es geht um den spaß an der sache, nicht ums ergebniss. denn nach dem pflücken kam das kartoffelfeuer:IMG_9789
    und zum schluss noch die mittlerweile üblichen warnhinweise:

    Obwohl es sich bei der Kartoffel um ein Lebensmittel handelt, sind alle oberirdischen Teile dieser Pflanze giftig. Der Verzehr dieser Teile kann im Extremfall den Tod zur Folge haben. [quelle]

  • merkwürdigkeiten

    IMG_7469studiengebühren einführen? ja bitte, aber doch nicht in berlin. wir leben hier jetzt schon unter dem existenzminimum. der spiegel orakelt von 2.500 euro pro semester und mir wird schlecht. zum vergleich: ein kitaplatz in berlin kostet 40 – 100 (geht auch höher, nur dann haben die eltern wirklich knacke). und die vorschule gibts da gratis dazu. jetzt könnte ich hier noch die pro und contras der studiengebühren analysieren. doch da hab ich jetzt keine lust zu. am sonntag sind wahlen.

    in bielefeld jedenfalls fehlt ein schlüssel. wenn das mal keine nachricht ist.

  • nachgebloggt

    die zitty ist jetzt auch angekommen in der zukunft und präsentiert sich ähnlich wie spon in einem satten weinrot. vorbei die dilettantischen tage des webdesign, wo noch der sohnemann vom chef die seiten programmiert hat (“der lädt sich immer mp3, da kann er auch html”). aber am meisten beeindruckt mich immer noch der umschaltbutton auf last.fm oben rechts. da kann man ganz easy von rot auf schwarz switchen. ach welche überraschungen bietet doch das netz. immer wieder und jeden tag aufs neue.

  • ein wenig licht in diesen dunklen tagen:

    remember: the truth is rarely on top of a breadhabe gerade mit deinem behandelnden chefarzt geredet. er will seinen namen nicht genannt haben, aber ich denke, wir wissen beide, von wem ich rede. du bist in keinem krankenhaus und mit der schulmedizinischen psychatrie kann man das eigentlich auch nicht vergleichen. es ist ein bundesweites experiment. mit dir nehmen noch ein dutzend weiterer patienten teil. ziel ist nicht die resozialisierung von hoffnugslos hysterischen mitmenschen sondern das heranzüchten von echten psychowracks. sozusagen ein potenzieren der latent vorhandenen macken in jedem von uns. es liegt also keineswegs an deiner verfassung, dass du ausgewählt wurdest. reiner zufall oder, in den lakonischen worten des mannes vom fach: ‘dumm gelaufen’, dazu grinste er auch noch müde.

    nun, wozu aber das ganze? steckt ein tieferer sinn dahinter? dazu wollte er sich nicht äußern, meinte nur, es gebe vermutungen innerhalb des kollegenkreises, worauf ich aber lieber nicht wetten solle. später sprach ich dann mit einer schwester, die du sicher auch schon gesehen hast. sie lächelte verschwörerisch, zog mich in eine ecke, nachdem sie sich dreimal umgesehen hatte und flüsterte mir ungefähr folgendes zu: wir züchten hier die mitteleuropäische antwort auf nahöstliche selbstmordattentate, die elite sozusagen. sprachs und ging. dieses leuchten in ihren augen hatte ich vorher noch nie gesehen.

    merkwürdig bleibt trotzdem, warum sie denn gerade dich für ihre zwecke benutzen. uns außenstehenden wird das ewig ein rätsel bleiben und kopfschüttelnd-ratlos schauen wir bei diesen menschenverachtenden zuständen zu.

    halt den kopf oben und antworte, wenn dich wer fragt. raus kommst du da eh nicht mehr. lass uns aber trotzdem in kontakt bleiben.

    mitfühlend,
    carsten

  • nachgedacht

    schüler nerven. kaum hat die schule wieder begonnen, sind die straßen wieder voll. sie steuern scheinbar unkoordiniert durch die stadt. warum? hier im sozialen absteigermillieu haben sie auch noch alle ein plärrendes handy in der hand und müssen sich anbrüllen, damit sie sich verstehen. ich muss wohl irgendwann alt geworden sein in den letzten jahren. grausam.
    vorhin hab ich feierlich meine neue ausstellung eröffnet. es gab häppchen und sekt in viel zu kleinen gläsern. danach eine psychedelische party und der dj war total besoffen. legendär sozusagen.

    IMG_8656

    zwischen praktikum und nebenjob, familiären verpflichtungen und saufen bleibt wenig zeit zum fotografieren. deswegen in den nächsten wochen bilder von der festplatte. mehr oder weniger gut bearbeitet. ende der durchsage

  • sommer in berlin

    die tage des sommers schleichen vor sich hin, das wetter ist auch irgendwie mies und zur zeit scheint alle welt im urlaub. so richtig schlechtgelaunt bin ich ja nicht, trotzdem sollte man es auch mal sagen dürfen. johnny machts ja auch.

    im libanon endlich wieder frieden? broder schreibt wunderbar über grass und ullrich. und bei dell brennen die akkus. selbst in den medien passiert also nichts.

    es sind bald wahlen in berlin, irgendwie scheints aber niemanden zu interessieren. und die wahlplakate sind so uninspiriert wie schon lange nicht mehr. volksabstimmung zur verfassungsänderung? na dann.

    zum glück ist bald wieder schule, da verschwinden dann hoffentlich auch die kids aus dem nachtleben. teilweise war es sehr grausam. sollten wir nochmal drüber reden.

    jetzt gehts nach leipzig. vielleicht ist da das wetter besser.

    Sommer in Berlin, selbst die Döner werden grün.
    Sommer in Berlin, die Spree riecht nach Ruin.

    I say it's so early in the mornin' (August 2006)

  • hamburg rockt?

    wenn man in der größten stadt der republik wohnt, bekommt man öfters mal besuch. diesmal waren es westdeutsche, genauer: hamburger. eh, zeig uns doch mal die stadt, wie man weggeht und so. den tip gekauft, reingeschaut und ab nach mitte. man will ja zeigen, was so geht. und was machen unsere hamburger? freuen sich wie atze über die preise und fühlen sich wie auf dem polentrip. na toll. lachen über die clubs und über die musike die da läuft. dabei sind sie schon gegen zwei ins hotel abgezischt. der unerschrockene pixelroiber ist natürlich wieder länger geblieben. und siehe da, es wurde noch richtig spannend. aber das nur am rande, glaubt ihm ja wieder keiner. IMG_8966am nächsten tag will er es ihnen heimzahlen und macht das volle touri-programm. treffen am hauptbahnhof und dann nichts wie ab in die menge. zu allem unglück ist noch planet pro berlin. eine art loveparade, nur kleiner(?) und niedlicher. egal, danach ins holocaust-mahnmal, die übliche betroffenheit und ein paar bilder. IMG_8932und jetzt nüscht wie ins sonycenter. die neue reflex ist auch echt schick. einen dunkin donuts kaffee und dann noch auf der wiese über die unterschiede berlin-hamburg geredet. kann es denn wirklich sein, dass die da die bessere musike haben? bessere labels, indie-bands und clubkultur? immerhin schmeckt die currywurst ähnlich, das mussten selbst die hamburger zugeben. und ganz am ende gabs auch noch die anti-israel-demo am potsdamer platz. IMG_8947doch dafür fehlte dann doch die zeit, die beiden wollten ja unbedingt zum peter doherty lookalike contest in hamburg. super. da schaut man schon neidisch auf die elbmetropole.

  • strange occurings

    da habe ich jetzt endlich eine first-level-domain, aber die eigenartigkeiten hören nie auf. dateien verschwinden auf dem server und tauchen tage später wieder auf. die erreichbarkeit hier lässt sehr zu wünschen übrig und manchmal ändern sich die passwörter. liegts an wordpress oder am hoster? ich weiß es nicht und harre der dinge, die alle noch passieren werden. also nicht böse sein, wenn es mal wieder ganz anders aussieht. dann liegts an jemand anders und vielleicht auch ein bischen an mir. technischen support lehne ich ja grundlegend ab. wohl aus stolz. aber egal. fröhliches lesen.

  • wenn es nacht wird in berlin

    der pixelroiber war gestern in DEM angesagten club der republik. hast du sicher auch schon gehört: white trash fast food. ein riesiges edles chinarestaurant, gleichzeitig(!) auch konzerte und dj-beschallung. glaubt man den medien, trifft man dort nur promis und angesagte menschen. nichts da. eigenartige menschen, alt, abgewrackt. betagte besoffene türken baggern picklige erasmus-studentinnen aus skandinavien an und später stellt sich raus: die türken sind gar keine, sondern engländer auf urlaub und die vermeintlichen erasmus-mädels wohnen um die ecke. eine johnny-cash-kopie (die aussieht wie rick rubin) klampft auf der bühne und der pixelroiber und sein freund sind die einzigen, die dazu abgehen, weil sie schon viel zu viel getankt haben. immer wieder raus und rein, im späti bier geholt und immer an dem gothic-schuppen nebenan vorbei, wo sich die dicken teenies in schwarz in den ohren liegen wegen gott und der welt und dem mathelehrer. langsam füllt sich der club mit noch eigenartigeren leuten auf der suche nach der szene und den promis. mädels mit freund an der hand starren sehnsüchtig auf den pixelroiber und seinen freund, doch die sind mittlerweile schon viel zu besoffen und schwingen sich aufs fahrrad um zur nächsten gelegenheit zu radeln. es regnet und unsere beiden helden kommen völlig durchnässt in einem club im prenzlberg an. der freund scheut den eintritt, will nach hause (er muss am nächsten tag noch einen tisch schmieden – sic!). doch der unerschrockene pixelroiber übertreibts wieder und geht tanzen. tanzt sich kaputt, trinkt, setzt sich ab und zu vor die tür und durchnässt noch mehr. wieder rein, dort lauern eigenartige jungs und quatschen den pixelroiber voll. schwul? wasauchimmer, mit mädels wird das nichts mehr, viel zu glasige augen und irgendwann tanzen nur noch drei.

    drunken bottleview?zeit zu gehen. ab aufs rad, es ist längst hell und die bäcker haben auch schon auf. der wedding schläft noch oder sitzt wieder in der kneipe. der neue tag ist schon wieder fast vorbei, als der pixelroiber aufsteht und sich fragt, warum t-shirt und jeans so nass sind…

  • leaving the road again pt.2

    ein paar stunden später, wir machten keine pausen mehr und fuhren nur noch, es dämmerte bereits und die sonne färbte den abendhimmel blutrot, fing der moter an zu heulen. gas weg und an die seite gefahren. scheiße, eine panne mitten in der pampa. was tun? kelly sah inzwischen aus wie ein zombie, mit blutleeren augen starrte sie mich fragend an und ich zuckte nur mit den achseln. unsere stimmung war am tiefpunkt angekommen. ich stieg aus und schaute mir den motor an. nur um sie zu beruhigen. ich hatte keine ahnung davon. sah eigentlich ganz normal aus. kein grund, nicht mehr weiter zu fahren. wenigstens bis zur nächsten tanke. ich schaute noch interessiert die verdreckte technik, da hörte ich kelly schreien. wasn los, fragte ich noch. aber sie wollte sich nicht beruhigen lassen. kam einfach angerannt, völlig apathisch. kratzte und trat mich, ich musste sie fest an den armen packen, sie zu mir ranziehen und schütteln. aber es half nichts, sie war woanders und ich konnte ihr nicht helfen. da blickte ich in die richtung aus der sie kam und ahnte schreckliches. kelly verstaute ich auf den beifahrersitz und gab ihr erstmal ein bier. sie trank in großen schlücken. einmal durchgeatmet und hingelaufen und da ich es auch, zwei klumpen mensch zwischen den kakteen. und wie im film verdüsterte sich der himmel. ich kam näher, erkannte formen, gesichter und kotze in ein erdloch. scheiße.

    leaving the road again #2das waren billy und mary. friedlich lagen sie im dreck und stanken vor sich hin. wie lang mochten sie jetzt schon da liegen? stunden. aber heute morgen hatten wir uns doch noch verabschiedet. zugegeben, wir waren alle dicht bis oben. aber an die beiden kann ich mich noch gut erinnern. was hat das zu bedeuten? ich lehnte mich an einen kaktus und dachte nach. mein hirn war wie brei und ich starrte abwechselnd die toten freunde an. ich brüllte sie an. schritte von hinten. ruckartig und hektisch drehte ich mich rum. kelly wars und sie sah verdammt gefasst aus. gutes mädchen. wir müssen. wenn uns jemand sieht, niemand glaubt uns. ihre stimme, ihre vernünftigen gedanken, ihr ganzes auftreten verschwamm mit den heutigen erlebnissen. es rauschte in meinem kopf. sie zerrte an mir und schaffte es tatsächlich mich ins auto zu bekommen. sie fuhr und ich starrte hinaus. es war fast dunkel als wir das motel erreichten. wir stiegen aus und schuaten uns minutenlang übers autodach an. das wars, jetzt schlafen. vorbei. bitte, lass alles nur einen bösen traum sein…

    .::to be continued::.