nach dem ersten buch nun ein selbstversuch. ob der titel ein querverweis auf das buch von didier eribon sein soll, kann man zumindest ahnen, immerhin ist es ähnlich persönlich, wenn auch nicht ganz so wissenschaftlich.
die autorin – geboren in polen und aufgewachsen in deutschland – zieht für ein jahr mit ihrer tochter nach danzig und berichtet. von einem gespaltenen land, den gegensätzen, der politischen spaltung – oft innerhalb einer familie, der jüngeren geschichte zwischen postsozialismus und kapitalismus. aber auch von den alltäglich widrigkeiten. es ist sowohl eine geschichte von migration und anpassung – oft scheitert sie an für sie unbekannten alltäglichkeiten, wird schief angesehen, versteht die codes nicht – als auch beobachtungen von politik, gesellschaft und alltag.
stefan möller arbeitet sich in seinen büchern an einem ähnlichen thema ab, hat eine andere, viel unpolitischere perspektive. smechowski blickt mit einer sehr deutschen perspektive auf das nachbarland, sieht vieles kritisch, ist aber oft auch positiv überrascht. und darum gehts wahrscheinlich: die vorurteile, mit denen man rangeht an ein land sind immer falsch und bestätigen sich, aber am ende ist es doch ganz anders.