Vor ein paar Wochen entdeckte ich ganz zufällig dieses Buch in der örtlichen Bücherei und nahm es mit. Eigentlich wollte ich ganz was anderes, doch ich fand die Idee spannend.
Und nachdem ich den Eco endgültig aufgegeben hatte, entdeckte ich den Mlodinow auf dem Schreibtisch wieder, ganz zufällig. Denn da liegt immer eine Menge rum. Und dann legte ich es nicht mehr weg.
Zugegeben, streckenweise dehnt er auch schon mal ein Kapitel, damit das komplexe Thema verständlicher wird. Aber trotzdem bleibt das Buch lesenswert bis zur letzten Seite. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Theorie und Praxisbeispielen führt er ein in die spannende Welt des Zufalls. Und beweist, dass große Teile unseres Lebens vom Zufall bestimmt werden und kaum beeinflussbar sind (außer durch harte Arbeit und Wiederholungen – das erhöht die Wahrscheinlichkeit).
[xrr rating=6/7]
carsten ~ 18.08.2009 ~ #buch #Leonard Mlodinow #lesen #literatur #mathematik #statistik #wissenschaft #zufall ~ literatur
Die Beschreibung bei Amazon erinnert mich ein bisschen an Talebs Schwarzen Schwan, der wegen der Finanzkrise in aller Munde ist. Auch da geht’s um Zufall. Tenor: wir gehen viel zu oft davon aus, dass vergangene Ereignisse verlässliche Indikatoren für die Zukunft sind und wir selbige durch Beobachtung der Vergangenheit vorhersagen können. In Wirklichkeit sind die entscheidenden Ereignisse aber singulär und unvorhersagbar. Und die Auswirkungen solcher Singularitäten sind dann so groß, dass es eigentlich egal ist, ob man die “normale” Entwicklung der 20 Jahre vorher richtig vorhergesagt hat oder nicht.
Genau dieselben Schlüsse zieht auch Mlodinow, er vergleicht bspw. die Ergebnisse von Fonds-Managern in der Vergangenheit, erstellt ein Ranking und schaut dann wie dieselben Manager in der Folge abschließen. Das Ergebniss: die Vergangenheit lässt keine verlässlichen Aussgaen über die Zukunft zu. Ähnlich argumentiert er dann mit CEOs und Schauspielern.
Und interessant: er zitiert auch Untersuchungen, die zu den Ergebnissen kommen, dass das menschliche Gehirn nur beschränkt in der Lage ist, solche ‘zufälligen’ Zusammenhänge anzuerkennen und zu durchschauen. Wir neigen also eher zum Glauben an Begabung und Talent und verkennen, dass zum Erfolg auch eine gehörige Portion Zufall gehört.
Aber wie schon oben erwähnt, betont Mlodinow mehrmals, dass man nicht in Fatalismus verfallen sollte, weil alles auf Zufall basiert. Sondern man soll hartnäckig an seinem Erfolg arbeiten. Jeder Versuch erhöht die Wahrscheinlichkeit.
Aber danke für deinen Tipp, werde mir den Taleb mal anschauen.