Sehr geehrter Herr Jörg-Otto Spiller,

ich habe Sie direkt gewählt. Wegen mir (unter anderem) sitzen Sie im Bundestag. Sie vertreten mich. Und noch einige andere Menschen in Berlin-Mitte, Tiergarten, Gesundbrunnen und Wedding. Nun meine Frage: Warum haben Sie denn gestern für das BKA-gesetz gestimmt (pdf-link!)? Einige Ihrer Parteikollegen haben doch auch NEIN gesagt.

Naja, nächstes Jahr im Herbst sind wieder Bundestagswahlen. Da wird mein Kreuzchen woanders sein. Pft! Oder ich mach selber Politik. Wäre doch gelacht.

abgesaugt

zwei wochen lang war er unser gast in der wohngemeinschaft. still war er zwar nicht gerade, doch reden konnte man kaum mit ihm. einsam und stur drehte er seine runden im zimmer und verrichtete stoisch seinen dienst. essen brauchte er nicht, er war sehr pflegeleicht. nur ab und zu mussten wir ihn reinigen, weil er voll war. dafür hat er aber auch jedes zimmer gründlich gereinigt. auf wunsch sogar mit UV-licht. ganz alleine hat er seinen weg gefunden. jedes mal, wenn er auf ein hinderniss stiess, hat er es umfahren und eben woanders weiter gemacht. so geht das:

der saugroboter cleanmate qq-2 wurde mir freundlicherweise zur verfügung gestellt von der firma infinuvo deutschland.

“Das hat doch alles nichts mehr mit Demokratie zu tun”

der SPIEGEL war mal wieder investigativ an der basis um nach befindlichkeiten zu fragen. diesmal gings um die angeschlagene SPD und was die ortsvereine dazu sagen. neben osnabrück, elsterwerda und köln-buchheim gings auch in den wedding. da geben die genossen allerlei bauchgefühle von sich und einer (andreas) ist traurig, dass man nicht mehr stolz sein darf, sozi zu sein. aber das eigentlich skandalöse an dem artikel: der SPIEGEL nennt unseren lieblingsbezirk den wedding (bzw. in wedding), obwohl es doch anerkannterweise der wedding (bzw. im wedding) heißt (vgl. dazu auch wikipedia). darüber hinaus sei unser weding ein arbeiterbezirk. das mag ich zu bestreiten und fordere die verehrten redakteure auf, mir dafür beweise zu liefern. denn gearbeitet wird woanders, wenn überhaupt. das beweist auch das symbolbild an diesem artikel vom befreundeten manager-magazin (“Warteschlange im Sozialamt Berlin-Wedding”)

hallo berlin!

zwei meldungen, die richtig nerven diese woche: da ist einmal der waschbär in der tiefgarage und dann die verschusselte matheprüfung. während der arme bär ja wirklich nix dafür kann für dieses medienecho und einfach nur in seinem beneidenswerten tierischen dasein vor sich hin wäscht bärt (und mit ihm wohl millionen ratten und anderes getier – und nicht zu vergessen der fünf-euro-pro-stunde-finanzminister), während der bär also vor allem bär ist und eigentlich eine nullmeldung, ist die matheprüfung so typisch berlin! auf der einen seite sind ein haufen schüler, die – warum auch immer – nicht die fresse halten können und alles ausplaudern, wärt ihr mal stille gewesen, hätte keiner was gemerkt… dann sind da die profilierungssüchtigen eltern, die natürlich klagen müssen. ich kenne mich da nicht so aus, aber wie lange werden wohl die gerichte brauchen? zwei jahre? bis dahin versumpfen eure kinder ohne abschluss wohl in hartz. und dann gibts da noch den senat, der sich einen scheiß um die belange der schüler schert und mal kurzerhand die prüfung für ALLE wiederholen will (in der größenordnung einer mittleren kleinstadt, so ca. 30 tausend schüler). das bindet ungemein ressourcen, die dann wieder woanders fehlen. ey, könnt ihr euch nicht mal einigen? erst verschlampt ihr was und dann müssen die anderen den kopf hinhalten.

boahr, das musste jetzt mal sein. sorry für den tonfall. aber manchmal kotzt mich die mischung aus unprofessionalität, starrsinn und inkompetenz richtig an. am besten ihr lasst den waschbären zur prüfung antreten!

heute wird woanders gelesen:

Wir haben eine neue Jugendbewegung. Und diese Jugend muss sich dafür nicht einmal bewegen. Lassen wir sie einfach mal machen. Denn die Chefs, die sie mal haben werden, wenn die heutigen Entscheider den Weg alles Irdischen, Nicht-Digitalen, gegangen sind, waren auch alle mal jung und zwar mit ihnen zusammen. Die Politiker, die sie wählen, waren bei StudiVZ oder haben so getan, als würden sie auf die deutsche Fahne urinieren.
Und Google wird es beweisen können.

(Malte Welding erklärt peinliche bilder im netz und warum personalchefs auch nur menschen sind. lesebefehl!)

zugegeben, ich hab auch probleme damit, mich im netz darzustellen. vieles wird weggelassen, anderes getunt. nur ja nix peinliches für später veröffentlichen. aber im gegensatz zu manch gleichaltrigen die ich so kenne, bin ich schon eine netzhure. muss halt jeder für sich entscheiden, blabla.

und diese wahrnehmung hat sich eben verschoben. es sind wieder die jugendlichen, die lockerer damit umgehen. und weil es fast alle aus ihrer generation so machen werden sie auch niemals ein problem damit bekommen.

denn das schlimmste was uns passieren kann ist eine prüde und verklemmte gesellschaft. in der sich niemand was aufmüpfiges zu sagen traut.

überhaupt die jugend! wie sie alle lächeln und ihre glückshormone ausschütten! pah!