gelesen: Marlene Posner-Landsch: Story Telling – Story Selling: Märchen und Märchenerzähler in der Wirtschaft

interessanter ansatz: das ganze buch ist ein dialog der autorin mit ihrem freund. er ist mehr so der wirtschafter, sie die kommunikationsexpertin. und sie reden über allerlei: wie unternehmen kommunizieren, wie kommunikation in der wirtschaft funktioniert und auf keinen fall funktioniert. zugegeben, streckenweise wirkt das gespräch aufgesetzt und wenig realistisch. aber die kernaussage wird rübergebracht: nur wer gute geschichten erzählen kann, verkauft auch gut. hinter jeder werbebotschaft sollte ein plot sein, ein ganzes storyboard, damit es mir der kunde abkauft. kein uninteressanter gedanke, zugegeben. und dann war da noch ihre oma, die sehr oft in ihren geschichten auftaucht: ein kölner original mit ebenerdigen materiellen ansprüchen und lebensweisheiten.

[xrr rating=4/7]

was machen wir heute? kleingedrucktes lesen!

beim kauf von ware […] gewährt ihnen [beliebiger einrichtungsmarkt] einen rabatt in höhe des mehrwertsteueranteils, der auf den in der filiale ausgezeichneten preis anfallen würde. allerdings kann [beliebiger einrichtungsmarkt] aus gesetzlichen gründen dem kunden nicht die mehrwertsteuer als solche erlassen. der kassenbon wird daher weiterhin eine mehrwertsteuer ausweisen, jedoch bezieht sich diese auf einen entsprechend reduzierten betrag. der kunde ist nicht berechtigt, die erstattung des auf dem kassenbon ausgewiesenen mehrwertsteueranteils zu verlangen.

ergänzende geschäftsbedingung zum thema “mehrwertsteuer geschenkt!” geniestreich oder gaga-aktion zugekokster marketingler?

offene karten für eine bessere welt

sourcemap.org ist eine hilfreiche seite, die den weg von produkten über den erdball visualisiert. oben im bild: der weg von den rohstoffen zur fabrik und zum verbraucher am beispiel eines IKEA-Betts. auf der seite finden sich noch weitere informationen, zum beispiel der CO2-fußabdruck des ganzen prozesses. weitere beispiele: uhrenradio, nike-schuhe, iphone. jeder kann eigene visualisierungen erstellen und veröffentlichen. um ein gefühl dafür zu bekommen, welchen weg die produkte im laden schon hinter sich haben.

(via)

Rundumschlag

Herta Müller ist das Sonnenschein-Mantel-Debreu Theorem der Literatur: Alle reden darüber, aber keiner verstehts. Und zu lesen gibts auch nichts, alles ausverkauft, wird aber nachgedruckt, sagt die Buchhändlerin des Vertrauens. Der Nobelpreis als Konjunkturmotor, da lacht das schwarzgelb regierte Herz, auch wenn es in den letzten Tagen arg durch Koalitionsgezerre geschwächt wurde. Was wird da nicht alles diskutiert, sogar Atomkraftwerke sind plötzlich wieder da, obwohl wir dachten, das Thema sei durch. Zurück in die Achtziger also, noch schnell den Wollpulover aus dem Kleiderschrank kramen und ab ins Wendland. Und den Satz, dass Thilo Sarrazin im Grunde vielleicht recht habe, den kann ich nicht mehr hören. Da kann man gar nicht politisch korrekt genug reagieren und wutschnaubend sich aufregen über soviel Rassismus. Aber zumindest wird mal wieder diskutiert über Integration und Parallelgesellschaft, mit eigenartigem Beigeschmack, aber immerhin. Und ich will ja auch nicht bestreiten, dass es Probleme gibt. Nur sollte man mal anfangen, sie zu lösen und nicht polemisch Steinigungen fordern (was im Grunde die Verlängerung der Sarrazinschen Thesen ist). Da könnte man auch gleich die Katzenkastration fordern.

woran merkt man, dass finanzkrise ist? #4

schon vor zwei wochen sei es passiert, an einem samstag. da ging plötzlich ein kontoauszugsdrucker in einer bank kaputt. kurzschluss, wasserschaden. und warum? hat einer reingepisst. echt jetzt mal. der tagesspiegel vermutet zwar einen mann hinter der dreisten tat, aber so genau können die sich ja gar nicht sicher sein, oder?

warum tun menschen derartiges? war er unzufrieden mit seinem kontostand? musste er/sie seine/ihre kontoauszüge dem amt vorlegen, wollte aber nicht, weil da merkwürdige bewegungen nach steueroasien stattfinden? war er/sie unzufrieden mit seiner/ihrer finanziellen lage im speziellen oder der gesamtwirtschaftlichen im allgemeinen? war vielleicht gerade kein klo zur hand? sollten wir nicht besser froh sein, denn wäre der schaden an einem geldautomaten nicht ungleich viel höher?

es bleibt kopfschütteln…