SCHLORK! SCHLORK! SCHLORK!

der feed-reader hat hunger. doch niemand füttert ihn. gähnende leere im internetdeutschland. ein beliebiger montag sonnt die stiernacken der bratwurstigen teutonen, die gestern einen erneuten ansturm der horden aus dem osten standhielten, blabla. ey! macht mal was, mir ist langweilig.

ehe ich hier noch mehr mist schreibe: kennt ihr das? kaffeepoker im büro? die regeln:

  • in eine kanne passen 1,5l kaffee
  • kochen muss, wer den letzten schluck aus der kanne schlorkt*

wichtig ist vor allem, dass die kanne gleich alle sein muss. und dann kanns auch schon losgehen. das ist ein spaß. denn niemand will derjenige welcher sein. und so lungern sie alle auf ihren drehstühlen, führen strichlisten und warten ab. wie löwen im käfig. natürlich versteckt hinter der maske der unschuld. doch einen triffts immer. schlork. und dann grinsen sie alle und lachen hämisch. bis zum nächsten mal, wenn der kaffee fast alle ist…


*großartiges geräusch. könnte ich stundenlang zuhören.

Filmkritik: Das jüngste Gewitter (2007)

ok. gestern abend also kino. hat nicht jedem gefallen. aber muss ja auch nicht immer. und wäre ja auch scheiße, wenn alle den selben geschmack hätten. uniformität ist auch ohne uniformen blöd. ich jedenfalls begeistert von dem film. eher ein märchen, story gibts wohl keine. und ruhig ist er. lustig bis lächerlich. großartige kamera (heißt in diesem film: sie bewegt sich einfach nicht). und sehr grotesk. oft auch bitter. so halt. also unbedingt empfehlenswert. nicht für alle, aber für einige (siehe oben). anschauen!

preisfrage: warum muss man eigentlich zu unkonventionellen und grotesken filmen völlig unverständliche kritiken schreiben? und noch dazu mit philosophischem schwachsinn schwängern? steht das in den redaktionsstatuten? einige beispiele:

Die Starrheit der Kamera, die fast unbemerkt einige Male doch zoomt, die Tristesse der Dekors, die gebrochene, grau-grüne Farbpalette, die den Film beherrscht, das kalte Neonlicht und die starren, emotionslosen und kreideweißen Gesichter der Darsteller – dies alles macht den Eindruck einer Vorhölle, eines Wartens auf das ersehnte Hereinbrechen einer Apokalypse, die einem reinigenden Gewitter gleich diesen Haufen trostloser Gestalten endlich erlöst. [kino-zeit.de]

Am besten alles im ständigen Wechsel, ansonsten könnte man winzige bedeutungsvolle Details übersehen, die Anderssons existentiellen Bestands- und Notaufnahmen häufig einen doppelten Boden verleihen und sie trotz repetitiver Motive und Verlaufsprinzipien nie eintönig werden lassen. [critic.de]

Das “Niemand versteht mich”, das mehrere der Figuren dem Publikum entgegen schleudern, ist in der Welt, die Roy Andersson uns zeigt ohne Zweifel wahr. Die Kraft des Lebendigen ist in ihr aber viel stärker als die Verzweiflung und fern von Zynismus. [filmstarts.de]

Dabei sind seine Bilder auf ihre kalte Art üppiger, barocker und felliniesker als die des in diesem Sinne viel protestantischeren Franzosen… [welt.de]

…unbeteiligte Gesichter und lange statische Einstellungen erzeugen auch hier jene tragikomische Lakonie, die keiner meisterhaft zu inszenieren versteht wie die nördlichen Filmemacher. [br-online.de]

Der Film zeigt den Menschen in allen seinen Aspekten voller Selbstsucht, Arroganz, Gleichgültigkeit und Opportunismus aber auch voller Mitgefühl, Großzügigkeit, Zärtlichkeit und Liebe. [jetzt.de]

Die renitente Alkoholikerin bringt da schon mehr Druck in ihre unmittelbare Umgebung. [tagblatt.de]

…als würde Ingmar Bergman ‘The Big Lebowski’ verfilmen. (faz)

undsoweiter. übrigens ist es auch total schick, absurde querverweise in die kritiken einzubauen. zum beispiel wurden erwähnt:

Johan Wolfgang von Goethe (3x)
Luis Buñuel
Franz Kafka
David Lynch
Samuel Beckett
Max Beckmann
Otto Dix
Aki Kaurismäki (2x)
Bent Hamer
Robert Bresson
Federico Fellini
Alexander Payne
Loriot

viel zu viel zeit am mittwoch nachmittag

die taz blättert in der neon und findet keine schönen worte. und trotzdem ich weder taz noch neon lese, bleibt ein ungutes gefühl: zur generation umhängetasche gehören zu müssen. urx. aber wie recht sie haben, wenn sie schreiben:

Also bleibt man lieber im Zustand der Langzeitadoleszenz hängen, was natürlicherweise nicht ganz ohne Redundanzen durchzuhalten ist – frei nach Heiner Müller: Gesucht wird das Neue in der Wiederkehr des ewig Gleichen…

auch ich bekomme in schnöder regelmäßigkeit nichts auf die reihe oder verplempere meine zeit mit unwichtigeren dings. wie hier. oder woanders. oder überall sonst.

ich behaupte mal vor mich hin: nie war ablenkung und unnützes so spannend und unterhaltsam wie heute. da verzocken wir doch gerne ganze lebensläufe und mäandern ziellos vor uns hin. jawohlja! denn wir haben nur dieses eine leben. und zu allem unglück ist auch noch sonne. da werd ich mal rausgehen, natürlich mit umhängetasche!

ausgestreikt, stimmen dazu:

  • DHM: BVG-Streik 1932

    Vom 3. bis 7. November 1932 kam der gesamte öffentliche Nahverkehr in der Reichshauptstadt durch einen Streik von Angehörigen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zum Erliegen. Verließen Straßenbahnen oder Omnibusse vereinzelt die Depots, wurden sie zumeist von wütenden Streikenden zum Halten gebracht oder mit Steinen beschmissen. Wiederholt kam es dabei zu schweren Zusammenstößen mit Ordnungskräften, in deren Verlauf drei Menschen durch Polizeikugeln starben.

  • wirres: bvg-streik

    am freitag morgen hab ich mir eine zeitung gekauft und mich an die tram haltestelle gestellt um auf die tram zu warten. in der zeitung stand, dass die bvg bis samstag nachmittag streiken würde. ich lobte meine zeitung und bedankte mich bei ihr, indem ich sie in meien jackentasche steckte und zu fuss zur arbeit ging.

  • metronaut: Gewerkschaften macht endlich mal PR!
  • stackenblochen: Liebe BVG,…

angriff der trüben tassen?

es wird ernst. wir müssen reden. ganz dringend. regelmäßig tauchen neue schreckensmeldungen auf. über das WTT, aus der heimeligen wimpfener terrortruppe (wir berichteten) ist nun ein straff organisiertes terrorteam geworden. so lesen wir hier immer neue schandtaten der kriminellen vereinigung. und auch joe in den kommentaren weiß einiges zu berichten. es soll schlimmer geworden sein mit dem terror. nicht nur im großen weltmaßstab gesehen, auch im ganz kleinen: da hält eine gruppe von jugendlichen die straßenfeste der umgebung in schach.
doch statt mit gewalt und sanktionen zu reagieren, überrascht uns die wimpfener stadtverwaltung: fehlt dem wimpfener bürgermeister der nötige ernst, wenn er von “…trüben tassen” spricht? oder reagiert er überlegt und besonnen? wir wissen es nicht und können die gefahr auch kaum einschätzen. jetzt richten sich alle augen auf den streetworker, der mitte januar herr der lage werden soll. denn dass härtere jugendstrafen auch in diesem fall nichts bringen würden, davon sind wir überzeugt. bleibt abzuwarten, ob wieder ruhe einkehrt in die wimpfener bürgergesellschaft.