[update:] fear and loathing in bad wimpfen?

dass jugendgewalt in der presse ein großes thema ist (und dort teils sehr skuril bearbeitet wird), können wir täglich lesen. doch was denken die menschen, die hautnah damit konfrontiert sind? vor einiger zeit berichtete ich über gewalt in bad wimpfen, einer kleinen stadt im süden deutschlands. eine gruppe jugendliche treibt dort ihr unwesen. und glaubt man den presseberichten ist es mehr als nur gewalt unter heranwachsenden. inzwischen wurden auch beteiligte verhaftet. die hintergründe habe ich unten nochmal verlinkt. interessant ist, dass jetzt hier heftig und ausgiebig diskutiert wird. unter anderem auch über die etwas schiefe und einseitige berichterstattung. über die fehler der stadtverwaltung.
nun will ich hier keine urteile fällen, dafür bin ich zu weit weg. ich kann nur sagen, dass dringend gesprochen werden muss. das würde vielleicht die ganze sache etwas entspannen. denn allein beschimpfungen in den kommentaren bei mir auf der seite sind auch nicht das wahre, oder?


PRESSESPIEGEL


onlineportal der heilbronner stimme:

19.09.2007: Terror-Truppe stört friedliches Fest
05.01.2008: Selbst ernanntes “Terror-Team” macht Ärger
14.01.2008: Unter Schülern regt sich Unmut gegen Schlägertruppe
16.01.2008: Erste Festnahmen im WTT-Umfeld
21.01.2008: “Es existiert kein Terror-Team”
25.01.2008: WTT-Mitglied nun doch hinter Gitter


pixelroiber:
20.09.2007: fear and loathing in bad wimpfen (kommentare!)
07.01.2008: angriff der trüben tassen?
09.01.2008: aufruf!
16.01.2008: in eigener sache: WTT
18.01.2008: [update:] fear and loathing in bad wimpfen?


südwest presse online:
18.01.2008: Kampf gegen Schläger


nur am rande: der herr frank klaut mir meine kommentare und nennt meine seite einen chat, ohne quellenangabe. pfui spinne, dreckiger journalismus, bild-niveau, noch mal auf die journalistenschule mit ihnen!

Trend: Weg vom Komma. Interview mit dem Erfinder [1999]

[vorbemerkung in ureigener sache: diesen text schrob ich vor ungefähr acht jahren. also im ganz und gar unschuldigen alter. für mich und meine damalige freundin. für die welt also. doch erst jetzt scheint ebenjene welt reif für ihn. behutsam rechtschreiblich korrigiert trifft er nun also auf ein dankbares millionenpublikum. viel spaß beim lesen und schönes wochenende.]

JOURNALIST: Mit 17 hat man noch Träume. Erinnern Sie sich, welche?

MANN: Schon früh war mir klar: Ich werde einmal der große Satzzeichen-Erfinder, den die Welt je hervorbrachte.

J: Ist das nicht ein bisschen arrogant und sehr von sich selbst eingenommen?

M: (lacht) In unserem Gewerbe ist das oberstes Gebot, um wirklich innovative Ideen zu etablieren, bedarf es ein gesundes Selbstvertrauen.

J: Vertreter völlig neuer Erfindungen haben es meistens schwer, ihre Ansichten durchzusetzen…

M: (seufzt) Ja, am Anfang, ich kann mich noch genau erinnern, das war im Winter 1604, niemand war an meinem Komma interessiert, es war zum Ausflippen, zumal sich meine soziale Lage immer mehr zuspitzte, es war ein kalter Winter und niemand hatte mehr was zu Essen, ich hatte den ganzen Sommer darauf verwendet, die Kommaregeln auszutüfteln und natürlich keine Zeit zum Arbeiten gefunden.

J: Aber es kam dann doch letztendlich zum Durchbruch und dem Einmarsch des Kommas in die Bücher…

M: Es war Thomas Mann, der die Kommasetzung gesellschaftsfähig machte, meines Erachtens hat er an mancher Stelle aber sehr übertrieben.

J: Große Erfindungen wurden meist fehlgedeutet oder nicht im Sinne des Erfinders gehandhabt. Wie sieht es zur Zeit beim Komma aus?

M: Es geht, der Trend im Moment geht zwar etwas weg vom Komma, aber es gibt noch genug Gymnasial-Lehrer, die den Schülern das Komma einprügeln, dem Erfinder des Apostroph, übrigens ein sehr guter Freund von mir, geht es da schlimmer, was da zur Zeit auf dem Markt ist, treibt einem schon die Zornesröte ins Gesicht.

J: Sie verdienen an jedem Komma 5 Pfennig, ihr gegenwärtiges Vermögen wird auf mehrere Milliarden geschätzt…

M: (lacht ausgelassen) Über Kommas redet man nicht, die setzt man.

J: Es scheint sich wirklich zu lohnen, neue Satzzeichen zu etablieren. Was raten sie Neulingen in der Branche?

M: Die Marktzahlen sind leicht rückläufig, aber ich denke es ist noch Potenzial für neue Ideen vorhanden, auf jeden Fall dranbleiben und nicht verzweifeln, irgend ein Schriftsteller wird das neue Zeichen schon für sich entdecken.

J: Sind sie glücklich?

M: (grinst) Jedes Mal, wenn ich einen Satz mit Komma lese.

J: Wir danken ihnen für dieses Gespräch.

fear and loathing in bad wimpfen

die bürgeridylle täuscht: auch aufwendig restauriertes fachwerkgemäuer kann nicht über die tatsache hinwegtäuschen, dass der wimpfener einwohner angst und gewalt ausgesetzt ist, jeder kerwe mit schrecken entgegen blickt und nicht mal mehr sein bier in ruhe genießen kann.

schuld daran ist die latent vorhandene terrorgefahr in der stadt aller städte (wir berichteteten). Doch nicht islamischer Fundamentalismus oder gar politisch motivierte Gewalt ist schuld, nein, die täter kommen aus der mitte der heimeligen bürgergesellschaft: die Wimpfener Terror-Truppe (WTT) treibt schon länger ihr unwesen auf den vergnügten festen der gegend. und vor kurzem schlug sie wohl erneut zu. so lesen wir heute:

“…”

Ein paar Zeilen weiter wird es wirklich grausam:

“…”

liebe politiker! was muss noch passieren, damit das endlich aufhört? überwachungsstaat! jetzt!

[UPDATE:] dieser artikel war usprünglich als satire angelegt und sollte auch so verstanden werden. für eine bessere übersicht mit mehr links, bitte hier klicken. und natürlich hier die kommentare lesen.

nachgedacht

schüler nerven. kaum hat die schule wieder begonnen, sind die straßen wieder voll. sie steuern scheinbar unkoordiniert durch die stadt. warum? hier im sozialen absteigermillieu haben sie auch noch alle ein plärrendes handy in der hand und müssen sich anbrüllen, damit sie sich verstehen. ich muss wohl irgendwann alt geworden sein in den letzten jahren. grausam.
vorhin hab ich feierlich meine neue ausstellung eröffnet. es gab häppchen und sekt in viel zu kleinen gläsern. danach eine psychedelische party und der dj war total besoffen. legendär sozusagen.

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zwischen praktikum und nebenjob, familiären verpflichtungen und saufen bleibt wenig zeit zum fotografieren. deswegen in den nächsten wochen bilder von der festplatte. mehr oder weniger gut bearbeitet. ende der durchsage