was soll man auch machen, mit 17, 18 in brandenburg…?

wie der tagesspiegel heute berichtet, wird das gaststättengesetz in brandenburg abgeschafft. an dessen stelle tritt eine neue regelung: wer künfig in deutschlands brandenburgigsten bundesland alkohol verschütten verschenken ausschenken will, der muss nur sein führungszeugnis, einen auszug aus dem gewerbezentralregister und eine steuerliche unbedenklichkeitsbescheinigung auf dem amt vorbei bringen. und dann kanns auch schon losgehen mit der kneipe. das ist innovativ und soll investoren in dünn besiedelte regionen locken. einziger wermutstropfen: pauschalpreise für alkohol werden verboten, also nix mehr mit flateratesaufen! ausdrücklich!

warum nun gerade die saufbranche gefördert wird, bleibt der phantasie des lesers überlassen. denn hier wird kein brandenburg-bashing betrieben. wär’ ja noch schöner. prost.

wie immer, nur anders

häppchen und freibier. das ist toll. dazu journalisten und eine schicke location. den sonnenuntergang auf dem dach eines hochhauses in der mitte berlins genießen. eine record-release-party hat ungefähr den charme einer schlecht besuchten abi-feier. alle sitzen gelangweilt rum und trinken, als wäre es der letzte tag des universums. dabei gehts nur um eine neue platte. das major-label hat genügend geld locker gemacht für die veranstaltung und die nette bedienung. alles exklusiv und nur für geladene gäste. handy und sonstige aufnahme-geräte müssen abgegeben werden am eingang. man wird durchleuchtet am eingang. verhindert aber nicht, sich hemmungslos zu besaufen. dann das neue album in endlosschleife. geht so. nicht der hammmer, klingt nur wie immer. dazu rätseln über den albumnamen und den vertrackten pressetext. und immer wieder frisches bierchen. ja doch, so lässt es sich leben…

Chris, Jonny, Will, Guy, da war mehr drin, meint ihr nicht?

der regen ******* **** ***** *****

berlin säuft mal wieder. aber diesmal sinds keine jugendlichen, die sich ins delirium trinken, sondern es wird abgesoffen. und zwar im ganz großen stil. im norden von berlin laufen die keller zu. weil es soviel regnet. und: “Wer sein Haus nicht in einer Wanne gebaut hat, hat jetzt ein Problem”. das würde wahrscheinlich noch absurder aussehen als dieses haus.

was auch immer, ich wünsche noch einen verregneten nachmittag!

*zitat von erich kästner. bin mir nicht ganz sicher, was er damit sagen wollte. aber die bauernregel “Nasser März ist Bauernschmerz” war mir dann doch zu plump und anstößig. zitat unkenntlich gemacht, da die erben kästners wohl zur zeit abmahnen — 05.06.12

hier schreibt der kulturpessimist noch selbst:

den ball flach halten, abflachende wirkung, flachbildschirm – kein wort wird mehr vergewaltigt wie flach, in allen seinen unerträglichen beugungen und zusammensetzungen. die krönung des ultraflachen sind die flatrates. wiki eiert rum und wird sich nicht klar über den ursprung des begriffs. sicher wieder ein sch(w)eineanglizismus. mögen wir zwar nicht, sagen aber dann doch hin und wieder handy. nun, seit wann also flatrates? den anfang machte das fernsehen. da gibts seit jahrzehnten unbegrenzt rotz für eine läppige gebühr. wird zwar nicht gerne gezahlt, aber die gebührenknechte bemühen sich. dann kamen der öffentliche nahverkehr, das telefon und internet. und wohl auch saufen. also soviel wie möglich für einen festpreis. das konzept allerdings ist mindestens so alt wie der urknall: seitdem gibts kohlenstoff, soviel wie du eben bist. also nix sonderlich neues. den höhepunkt bildet zweifelsfrei die praxisgebühr. und so dringt die flatrate in alle unsere lebensbereiche ein und unterhölt das eiserne gesetz vom preis. denn: können wir den wert einer sache überhaupt noch schätzen, wenn er ständig und überall verfügbar ist? wird der kaffee besser, wenn er immer gleich nachgebrüht wird? wird ein zoobesuch aufregender mit einer jahreskarte? was kommt als nächstes? die gammelfleisch-flat beim örtlichen discounter? wohnen in einer wohnung für einen monatlichen festpreis?

irgendwann muss das ein ende haben, verehrte leserschaft. denn wenn wir den wert einer sache garnicht mehr einschätzen können, was sind wir dann überhaupt noch selber wert? wann kommt die flatrate auf die flatrates? es wird zeit, dass wir uns darüber gedanken machen. die kulturflatrate scheint mir da der falsche weg.

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Now playing: Knorkator – Alles ist Scheiße

kannste dir schenken!

ich habs einfach nicht mehr ausgehalten. dabei bin ich doch sonst nicht so ungeduldig. keine ahnung, wie es letztendlich dazu gekommen ist. jedenfalls überkam es mich und jetzt ist es passiert. einfach so. weiß ja selbst nicht recht, was ich mir dabeigedacht habe. typisch. ich höre mir ja auch nie zu, wenn ich was sage. aber jetzt ist es nun mal geschehen und ruckgängig kann ich es auch nicht mehr machen:

 ich habe mich selbst zum muttertag beschenkt

alles gute jedenfalls nochmal von mir. das musste ja so kommen. ich habs geahnt. bin ja eigentlich eher weniger die mutter. aber manchmal muss man eben prioritäten setzen. und nächsten donnerstag ist ja auch mehr so der christliche feiertag. ich habs nämlich garnicht so mit dem saufen. wird mir immer übel. aber ihr kennt das ja. außerdem muss ich arbeiten und da fällt das feiern aus. aber was lag den nun heute morgen auf dem reichhaltigen gabentisch? ein buch! eigentlich uneinfallsreich von mir, könnte man jetzt meinen.

ist es aber garnicht

ein buch, das schonmal überschwenglich als schnafte gefeiert wird. ein buch mit weblog-beiträgen drinne. ein buch über berlin. aber ist das nicht furchtbar, immerhin gibts die texte doch auch im netz! allerdings! aber! ich zitiere aus den kommentaren von woanders:

"Redundant oder nicht […] so ein Buch, das ist doch gleich ganz was anderes, nicht? Das können Sie auch mal mit aufs Klo nehmen oder ins Bett und auf der Wiese herumliegen damit. Und wenn Sie Kaffee drüberschütten, macht das auch fast nichts. Sicher gilt das alles auch fürs Laptop, aber mit Laptop wirkt man doch immer eher wie ein Hanswurst, der sich wichtigmacht, während so ein Buch nach wie vor suggeriert, oho, ein belesener Mensch kommt des Weges, feinstes Bildungsbürgertum allerersten Zuschnitts! Schon deshalb rate ich dringend zum Erwerb und zur Benutzung wenigstens eines einzigen Buches. Es muss keineswegs zwingend das besprochene sein, wobei es sich besonders gut eignet, weil sein blau sich eigentlich mit den meisten Einrichtungsstilen verträgt – Bauhaus, Shaker, Empire, alles denkbar, selbst Gelsenkirchener Barock steckt es locker weg." [poodle]

gelesen habe ich es noch nicht, aber gehts darum?

zum buch…