stiftung pixeltest. heute: heft

ich liebe special-interest-magazine, wenn sie denn nicht so teuer wären… nach brandeins, dummy, deutsch, cicero jetzt auch noch das:

tempo

ach, was waren das für zeiten, als wir avantgarde waren. das westberlin der untergehenden achtziger, wir mittendrin und unter dem arm immer eine tempo. dieses jahr dürfen wir uns erinnern mit einer jubiläums-sonderausgabe. vorne drauf rankt sich kate moss und mittendrin prangern großartige photos, gepaart mit wilden texten, storys und unmengen an werbung. das heft wiegt gefühlte zwanzig kilo und hat ein eigenartiges format. heute in der u6 habe ich mehrere leute damit totschlagen können. viel stoff zu lesen für die nächsten zehn jahre. retro rockt und funktioniert auch bei den nachgeborenen. die achtziger leben auch noch heute. danke ihr redakteure, lebenskünstler und bildreporter.

hamburg rockt?

wenn man in der größten stadt der republik wohnt, bekommt man öfters mal besuch. diesmal waren es westdeutsche, genauer: hamburger. eh, zeig uns doch mal die stadt, wie man weggeht und so. den tip gekauft, reingeschaut und ab nach mitte. man will ja zeigen, was so geht. und was machen unsere hamburger? freuen sich wie atze über die preise und fühlen sich wie auf dem polentrip. na toll. lachen über die clubs und über die musike die da läuft. dabei sind sie schon gegen zwei ins hotel abgezischt. der unerschrockene pixelroiber ist natürlich wieder länger geblieben. und siehe da, es wurde noch richtig spannend. aber das nur am rande, glaubt ihm ja wieder keiner. IMG_8966am nächsten tag will er es ihnen heimzahlen und macht das volle touri-programm. treffen am hauptbahnhof und dann nichts wie ab in die menge. zu allem unglück ist noch planet pro berlin. eine art loveparade, nur kleiner(?) und niedlicher. egal, danach ins holocaust-mahnmal, die übliche betroffenheit und ein paar bilder. IMG_8932und jetzt nüscht wie ins sonycenter. die neue reflex ist auch echt schick. einen dunkin donuts kaffee und dann noch auf der wiese über die unterschiede berlin-hamburg geredet. kann es denn wirklich sein, dass die da die bessere musike haben? bessere labels, indie-bands und clubkultur? immerhin schmeckt die currywurst ähnlich, das mussten selbst die hamburger zugeben. und ganz am ende gabs auch noch die anti-israel-demo am potsdamer platz. IMG_8947doch dafür fehlte dann doch die zeit, die beiden wollten ja unbedingt zum peter doherty lookalike contest in hamburg. super. da schaut man schon neidisch auf die elbmetropole.

wenn es nacht wird in berlin

der pixelroiber war gestern in DEM angesagten club der republik. hast du sicher auch schon gehört: white trash fast food. ein riesiges edles chinarestaurant, gleichzeitig(!) auch konzerte und dj-beschallung. glaubt man den medien, trifft man dort nur promis und angesagte menschen. nichts da. eigenartige menschen, alt, abgewrackt. betagte besoffene türken baggern picklige erasmus-studentinnen aus skandinavien an und später stellt sich raus: die türken sind gar keine, sondern engländer auf urlaub und die vermeintlichen erasmus-mädels wohnen um die ecke. eine johnny-cash-kopie (die aussieht wie rick rubin) klampft auf der bühne und der pixelroiber und sein freund sind die einzigen, die dazu abgehen, weil sie schon viel zu viel getankt haben. immer wieder raus und rein, im späti bier geholt und immer an dem gothic-schuppen nebenan vorbei, wo sich die dicken teenies in schwarz in den ohren liegen wegen gott und der welt und dem mathelehrer. langsam füllt sich der club mit noch eigenartigeren leuten auf der suche nach der szene und den promis. mädels mit freund an der hand starren sehnsüchtig auf den pixelroiber und seinen freund, doch die sind mittlerweile schon viel zu besoffen und schwingen sich aufs fahrrad um zur nächsten gelegenheit zu radeln. es regnet und unsere beiden helden kommen völlig durchnässt in einem club im prenzlberg an. der freund scheut den eintritt, will nach hause (er muss am nächsten tag noch einen tisch schmieden – sic!). doch der unerschrockene pixelroiber übertreibts wieder und geht tanzen. tanzt sich kaputt, trinkt, setzt sich ab und zu vor die tür und durchnässt noch mehr. wieder rein, dort lauern eigenartige jungs und quatschen den pixelroiber voll. schwul? wasauchimmer, mit mädels wird das nichts mehr, viel zu glasige augen und irgendwann tanzen nur noch drei.

drunken bottleview?zeit zu gehen. ab aufs rad, es ist längst hell und die bäcker haben auch schon auf. der wedding schläft noch oder sitzt wieder in der kneipe. der neue tag ist schon wieder fast vorbei, als der pixelroiber aufsteht und sich fragt, warum t-shirt und jeans so nass sind…