a day in the life of pixelroiber

früh aufstehen, rechner an, kaffee kochen, duschen, anziehen, mails lesen, beantworten, ars regendi, kommentare lesen und beantworten, kaffee trinken, was schreiben, sachen zusammenpacken, auf arbeit stürzen, ubahn fahren, lesen, leute beobachten, zehn minuten fußweg, ankommen, kaffee organisieren, begrüßung, rechner an, mails checken, kommentare checken, rumarbeiten, mittagspause, essen, kaffee, quatschen, wieder arbeiten, mails und kommentare checken, bloggen, feierabend, zur ubahn schleppen, ubahn fahren, zu müde um zu lesen, sich vornehemen, endlich mal den player mit anderer musik zu bestücken, zu hause ankommen, döner, rechner an, duschen, mails und kommentare…, wieder losstürzen, alkohol, tag vergessen, ablenken, quatschen, nach hause, rechner an, mails und kommentare, rechner aus, schlafen.

heimatreise

bin gerade ein paar tage zuhause gewesen. klingt absurd. also anders: bin gerade für ein paar tage in der heimat gewesen. klingt schon besser. heimat ist wohl meist dort, wo man aufgewachsen ist. seinen ersten rülpser getan, sein erstes bier getrunken und das erste mal händchen gehalten hat. ob man später irgendwann zurück in die heimat will, hängt stark von einem selbst ab und ist keine hinreichende bedingung für heimatgefühl.
mir jedenfalls reichen ein paar tage im jahr. aber dafür kommen dann die erinnerung umso konzentrierter und plötzlicher wieder und scheinen einen zu erschlagen. man färt mit dem auto über die dörfer ( bin ja eher so der provinz-heini ) und entdeckt die stellen, mit denen man erinnerungen verbindet. dabei werde ich immer ein bisschen melancholisch, nachdenklich und schweige erstmal mürrisch vor mich hin.
anderseits ist es auch witzig, in den alten trott zu verfallen. zu sehen, wie verinnerlicht die früheren denkstrukturen eigentlich immer noch sind. da habe ich ernstlich überlegt, mir ein auto zuzulegen! so ein quatsch. oder im elterlichen haus abends heimlich am fenster zu rauchen. wie aufregend! den nachbarn zu grüßen und einen smalltalk nach streng festgelegten regeln zu halten ( in berlin gibts dafür was auf die fresse ).
überhaupt die menschen, die offenbar noch genauso leben wie vor ein paar jahren. die zurückgebliebenen. die es nicht geschafft haben. oder wollten sie es nur nicht? kann ja nicht jeder wegziehen. wird ja dann nur voll irgendwo und irgendwo anders leer. so ganz logisch gedacht.
warum ist das nur so? woran liegt das wohl und geht es den geneigten lesern da genauso?

auf dem bahnhof der flüstergleise…

wir lieben unsere bvg - 1
ich finde ja, dass die mal wieder übertreiben. ganze drei monate dauert die sperrung meiner lieblings-u-bahn-linie. ein ersatzverkehr mit bussen ist eingerichtet. und so steht man denn im stau und denkt unsinn vor sich hin:

Vom 30. Juli bis 28. Oktober 2007 werden dann rund 2500 Tonnen Schotter aus- und wieder eingebaut, elf Weichen, drei Kreuzungsweichen sowie 1200 laufende Meter Gleis und Stromschienen erneuert beziehungsweise umgebaut. Gleichzeitig nutzen wir die Sperrung, um im Bahnhofsbereich 300 Meter betonierte Fahrbahn durch das übliche Schottergleis zu ersetzen. [quelle]

die angeblichen gleisbauarbeiten sind doch völliger quatsch. flüstergleise! berlin hat kein geld für solch unsinnigen firlefanz. deswegen hier die wahrheit. schonungslos und klar. die bezirksverwaltung mitte (mit den Ortsteilen Wedding, Gesundbrunnen, Hansaviertel, Tiergarten, Moabit und Mitte) versucht in kooperation mit dem land berlin und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung im Bundesministerium für Gesundheit sabine bätzing (scheiße, wo ist denn der anfang der satzes…?). jedenfalls ganz offiziell: aufwertung des problemkiezes durch (fast) kostenfreie stadtrundfahrten. es reicht eine gültige fahrkarte. kontakt zwischen den insassen der busse und den einheimischen ist ausdrücklich erwünscht. zur gezielten kontaktaufnahme wird besonders geschultes personal eingesetzt. diese damen und herren im dunkelblau-gelben outfit und mit mütze weisen freundlich und dezent auf den ersatzverkehr hin und sind auch sonst sehr hilfsbereit. offensichtlich wurden die u-bahn-fahrer zu gleisbauarbeiten gezwungen. oder absolvieren sprachkurse. damit sie “MIT DEM FAHRRAD NICH IN’ ERSTEN WAGN’!!!” (vgl. dazu KRÖMER et al.) auch in anderen sprachen brüllen können. die berliner sollen ihren wedding wieder kennen und ihn lieben lernen. denn auf schnöden u-bahnfahrten vergisst man schnell das aussehen und schwups-di-wupps wacht man auf in einer völlig fremden stadt. für nächstes jahr ist ein größeres projekt geplant: einstellung des gesamten berliner s-bahn-verkehrs. ein ersatzverkehr wird eingerichtet…

danke, liebe bvg!

ps: falls das wieder erwartens doch nicht stimmen sollte: höchstwahrscheinlich wird da unten an den atomplänen des inneministeriums gearbeitet. das würde auch die lokale klimaerwärmung um spontan zwanzig grad hier in der gegend erklären… ich geh dann mal baden…

[ein direktes update von dem hier]

ein vierteljahrhundert später….

wir waren fünfzehn. trafen uns meist im schulpark oder auf dem busplatz und tranken bier. rauchten uns die lunge aus dem leib und quatschten blöde. probleme gabs genug. in der schule. unter freunden. mit den frauen. und überhaupt. zum vögeln waren wir zu schüchtern. aber prügeln konnten wir uns. und über philosophie spekulieren. da waren wir groß drin. einer hatte ein handy. und obwohl wir ihn heimlich bewunderten, verkloppten wir ihn. so geht das. dachten wir. die zeit wollte einfach nicht vergehen. immer dasselbe. samstag vormittag saßen wir auf der bank in der großen stadt, schauten den passanten und vor allem frauen nach und dachten uns geschichten aus. wo sie herkamen, wo sie hinwollten und was sie dachten. wir hatten eine scheiß wut auf studenten, besonders langhaarige, die scheinbar mühelos die frauen abschleppten. für clubs und diskos und drogen waren wir zu verklemmt. also saßen wir meist rum und tranken. besoffen vor glück und mehr alkohol als nötig fielen wir dann ins bett im kinderzimmer. überhaupt die kinderzimer! sie waren ausdruck unseres anarchistischen gedankenguts, vollgestopft mit reliquien aus der geschichte des kommunismus und anarchismus. was waren wir stolz auf die fahnen aus dem EMP-Katalog. fühlten uns wie CHE persönlich und lernten halbherzig spanische revolutionsvokabeln. hasta la victoria siempre! andy warhol, the doors und der ganze scheiß. fünfzehn eben. zum glück gabs damals noch keine blogs, kein myspace und kein youtube. so ist alles verschollen. besser so.

zehn jahre später sieht alles anders aus: ich sitze freitag abend zuhause und ordne mein leben: krankenkasse, dsl-vertrag, arbeitszeiten, ebay, todo-liste, nebenkostenabrechnung, vattenfall,…

scheiße. was ist passiert? ist das noch normal? irgendwas muss ich doch in all den jahren falsch gemacht haben. manchmal würde ich mich gerne in den schulpark setzen und über philosophie reden. einfach so. ohne groß irgendwie bescheid zu wissen. aber das ist wohl vorbei. muss ja weitergehen. wa?

[direktes update zu dem hier]

zwischenstand

puh, war das eine woche. eigentlich wollte ich mich ja vom g8-quatsch erholen. dann kam die flickr-sache und heute ist auch noch köpi-demo. proteste und demonstrationen wohin man schaut. probleme und themen gibts genug. überlege jetzt ernsthaft, fernsehen und bild-zeitung anzuschaffen. ist einfacher. und nicht so zeitraubend. jedenfalls habe ich kaum noch zeit für die schönen seiten des internets. hier zB der inhalt einer spammail. leider ohne angabe der seite:

Ich wollte Ihnen nur schnell von dieser tollen Webseite erzählen, die ich gefunden habe. Sie hat die besten Spiele und bietet einen unglaublichen 300% Bonus an!

weiß jemand vielleicht den link?