nach dieser knaller-überschrift (für die ich alleine schon mehrere stunden gebraucht habe), kommt jetzt die meldung des jahres (zumindest bis jetzt). und korrigiert mich bitte bei fehlern, mit juristischen themen hab ichs nicht so.
[amtsgericht im wedding, bald wichtig wie sau]
da beschließt also die regierung einen gesetzesentwurf, der das mahnen und fordern EU-weit vereinfachen soll. es gibt einheitliche formulare dann und alles geht schneller und billiger. ist eine umsetzung von irgendeiner EU-verordnung. so weit so gut, alles verstanden bis jetzt?
jetzt kommts knüppeldick:
Forderungen aus anderen EU-Staaten an Deutsche sollen ausschließlich über das Amtsgericht Berlin-Wedding abgewickelt werden, um die Verfahren zu erleichtern. (reuters)
das amtsgericht ist zwar jetzt schon das zentrale mahngericht berlin-brandenburg, aber dann wirds noch wichtiger. dahinter steckt wohl die frau zypries, die erst letztens im kiez gesehen wurde.
wenn das gesetz also erstmal in kraft tritt, dann müssen wir uns wohl auf eine ganz neue klientel im grünsten aller stadtteile einstellen: justiztouristen. horden von EU-ausländern werden dann zuviel zeit haben, weil sie auf ihre termine warten. deswegen hier ein kleiner touristischer guide durchs brunnenviertel (der platz vor dem amtsgericht heißt brunnenplatz):
die bvg bietet verschiedene alternativen: u-bhf pankstraße (U8), Bus M27 und S-Bahnhof Humboldthain, liegt alles in der nähe. ein großer elektronikhändler und ein möbelmarkt direkt davor. eine polnische kneipe ist nebenan und die baguetteria bietet die leckersten belegten brötchen im kiez. entspannen kann sich der justiztourist auf dem brunnenplatz oder im nahe gelegene humboldthain. dort ist dann auch der ganze stolz der einwohner: das gesundbrunnen-center. und auf der badstraße kann man shoppen ohne ende (bäcker, handyläden und woolworth).
alles wunderbar und zu fuß zu erreichen.
reuters: Regierung will EU-weite Durchsetzung von Mahnungen erleichtern
juraforum.de: EU-Bürger kommen leichter zu ihrem Recht