empfehlungen des hauses:

das neue jahr dümpelt vor sich hin? neee, kaum haben wir unseren rausch ausgeschlafen, da reiben wir uns verwundert die augen. harte themen in den nachrichtenspalten und die veröffentlichten meinungen werden immer absurder. ich kann hier nicht alles kommentieren und will auch nicht zu allem meine meinung sagen. aber andere zu wort kommen lassen. das darf ich.
and here we go:

  • hagen rether beim scheibenwischer jahresrückblick 2007 (via)

    … mit kritik an der islamkritik. mit bitteren kommentaren zu unserem eindimensionalen denken.

  • dem schäuble sein chor

    ..macht gerade die runde. satire, professionell und vom öffentlich-rechtlichen zdf. also doppelt bemerkenswert.

  • der batz übers fernsehen, das sozialsystem und die medien

    …unbedingt lesenswert

  • der spiegelfechter über roland koch

    … so wird politik gemacht!

  • willsagen.de sieht einen zusammenhang zwischen flugzeugen und der umweltzone in berlin

    …und über 125.000 menschen stimmen für den erhalt dieses irrsinns. da bleibt nur kopf schütteln.


es gibt noch soviele themen und es bleibt spannend. mehr dazu in den nächsten tagen.

was war.

das wars, jetzt kommt nicht mehr viel. zeit also, zurück zu blicken. und weil wir hier sehr dienstleistungsorientiert sind, gibts die zwölf wichtigsten einträge mundgerecht serviert. nach meinem gutdünken selektiert. here we go:

retro

  1. JANUAR: d[r]üseneffekt -> heute nachmittag – der lieblingseintrag der spamhorden. und am meisten geklickt. damals war sturm, besonders in den medien. und es war langweilig auf arbeit. am ende kam ich dann völlig durchnäßt zuhause an.
  2. FEBRUAR: ubahnfahren im fieberwahn IIIIIIIV – fast eine woche quälte ich mich krank auf arbeit und schrob darüber. kann man lesen.
  3. MÄRZ: chaostage hannover [fragmente] – cebit in hannover. ich war dabei und schreibe alles auf. sehr wirr.
  4. APRIL: ging dann los mit dem tagebuch eines innenministers und wurde politisch. das ist es bis heute. wobei ich ein ausgewogens themnsprektrum will aus politik und schwachsinn. kein gegensatzpärchen? na denn…
  5. MAI: inneres zerwürfniss – demonstrieren in zeiten des terrors. eine entscheidungshilfe.
  6. JUNI: bedenkliche nachrichten aus dem netz – flickr wurde böse und das internet verlor ein weiteres mal seine unschuld. trieb mich zeitwesie woanders hin, bin aber wieder zurück. ein bitterer nachgeschmack bleibt. und die erkenntnis, wieviel dynamik eine kritische masse an nutzern schaffen kann. auch negative für den jeweiligen dienst.
  7. JULI: impressiv – ich war im museum und muss darüber schreiben. reflektion 2.0 – so geht das.
  8. AUGUST: aus. vorbei. – der eintrag, als wo das internet starb. aber nur bei mir. manchmal erschrecke ich vor meinen eigenen gedanken.
  9. SEPTEMBER: fear and loathing in bad wimpfen – eine meldung über die Wimpfener Terror-Truppe (WTT), schließt mit der forderung überwachungsstaat! jetzt! so absurd kann das leben sein.
  10. OKTOBER:: strajk! – die bahn streikt irgendwie. aber die züge kommen an. nur später.
  11. NOVEMBER: hier schreibt der kulturpessimist noch selbst – sehr verkopfte abrechnung mit dem begriff flatrate.
  12. DEZEMBER: Hey little world! You know… – einmal mehr gedanken über netzkultur und die nutzer. ansonsten gabs nur weihnachtskalender.

stiftung pixeltest. heute: instant-massagen für die finger

hab in den letzten wochen ein wenig rumprobiert: was ist die beste alternative zum IM-nachrichten schreiben? also welches programm verwende ich, wenn ich nicht auf diese furchtbaren clients wie ICQ, MSN und AIM zurückgreifen möchte? denn die sind nicht nur grauselig bunt und mit werbung überlastet, sondern eigenen sich auch nur jeweils für ein protokoll. sogenannte third-party-apps leisten da mehr bei weniger systemverbrauch, weil ich meist ALLE protokolle mit einem client abdecken kann. aber welches programm ist zu empfehlen? eine auswahl:

Miranda IM
in der schmalsten konfiguration sehr ressourcenschonend, aber häßlich. kann man aufrüsten mit unzähligen plugins und skins, dann wirds aber wieder langsam und fehleranfällig. nur für freaks mit viel zeit. außerdem gibts ein umlaut-problem unter vista.

Trillian

kann man auch aufrüsten mit plugins, war aber schon in der grundkonfiguration sehr träge und leistungsfressend.

Pidgin
mein aktueller favorit. schmal, schick und intelligentes plugin-system. sehr sparsam mit arbeitsspeicher und mit pinguin. kann ich empfehlen.

gmail
der auf der webmail-oberfläche integrierte dienst kann jetzt zumindest auch AIM, weitere werden sicherlich folgen. läuft nur im browser und ist sehr einfach gehalten. natürlich weniger leistungsumfang, aber vieles benutzt man ja sowieso nicht.

[update:] pidgin kann auch per gmail schreiben.

[update:] gmail kann auch ICQ, einfach die nummer als AIM-screenname eintragen und fertig. allerdings werden die nachrichten (noch) etwas verstümmelt.

natürlich auch skype, doch das lass ich jetzt mal raus. gibt es weitere alternativen? bitte in die kommentare.

warum das internet auch langweilig sein kann. eine randnotiz, erstellt an einem sonnigen herbstmorgen irgendwo in einem büro in berlin.

mittwoch, das internet nervt nur noch. ein paar mails beantworten, ein paar nachrichten klicken. die neuesten kommentare prüfen und zurück kommentieren. das wars. eine halbe stunde später nichts. fertig. das internet von heute bietet nichts spektakuläres, keine skandale, keine neuen produkte. jetzt könnte ich den rechner ausmachen. und nach draußen gehen. herbstspaziergang und so. einfach mal goethe zitieren. aber muss ja arbeiten. also unfreiwillig wieder ins internet. und auf einmal ist es garnicht mehr so glamourös, so schick und neu und modern. es ist veraltet, dreckig, stinkt und macht keinen spaß heute.

Kinder, woran liegts?
macht mal was.

freitagabend. zehnminutenstory.

es roch nach kaltem qualm. meine augen schmerzten und der kopf dröhnte. alles dreht sich. die sonne knallte unerbittlich durchs fenster und mich überkam ein kratziger hustenanfall. ich quälte mich aus dem bett ins bad, übergab mich dramatisch und rutschte auf den knien zum spiegel. dort überkam mich der kalte schauer. das gesicht zerkratzt und aufgedunsen vom alkohol. so stand ich in klamotten vor mir selbst: ein haufen elend. selbstmitleidig kramte ich in meinen hosentaschen und zauberte ein aufgeweichtes päckchen zigaretten hervor. und natürlich steckte ich mir eine an, hustete galle und lunge aus mir raus, spuckte ins waschbecken und fühlte mich von einem wohligen schauer erfasst. sie fiel mir wieder ein. diese frau mit dem lächeln. natürlich. von gestern abend. oder war es heute morgen gewesen? mein kopf begann zu rotieren, ich musste mich aufstützen. was war geschehen? scheiße. irgendwas musste wohl schief gelaufen sein im laufe des abends. ich begann, panisch meine taschen nach einer nummer abzusuchen. nichts. null. das kanns doch nicht gewesen sein. die badezimmeruhr zeigte kurz nach vier uhr nachmittags. persönliche bestzeit. nachdem ich mich erneut ausgiebig ausgekotzt hatte legte ich mich wieder ins bett und schlief ein. zwei stunden später erwachte ich mit noch schlimmeren kopfschmerzen. trank gefühlte zehn liter wasser, duschte und holte mir einen runter. jetzt rechner anschalten und nach ihr im netz fahnden. doch nichts. sie hatte mich noch nicht gesucht, noch nicht vermisst. inzwischen musste es gegen sechs gewesen sein, ich zog mir frische sachen an und begab mich auf die suche nach ihr, nach hinweisen, nachrichten. bestimmt lief ich zwei stunden die halbe stadt ab. in meinen lieblingsclubs und stammkneipen. doch keine spur von ihr. spurlos verschwunden. meine flüchtigen bekannten konnten sich nicht erinnern, dass ich mit einer frau unterwegs war. sie hielten es für ganz und gar ungewöhnlich, war es doch sonst nicht meine art. ich zweifelte an mir selbst. das erste bier tat unglaublich gut. die anderen waren eher normalität, doch langsam kam ich wieder zu klaren gedanken. zumindest hielt ich sie dafür. aus den lautsprechern dröhnte langweiliger pop. ich musste mich erinnern, wo ich überall war. das überforderte mich und ich besoff mich einmal mehr. plötzlich kam sie zur tür rein und lächelte ihr bezauberndes lächeln. ich glaubte zurück zu lächeln und fiel um. einfach so. vor die bar. und stand nicht wieder auf.