bücher kaufen im internet macht keinen spaß

büchertrödel 1
also echt jetzt mal. keine noch so geniales und ausgefuchstes empfehlungssystem kann eine buchhandlung oder ein antiquariat ersetzen. nicht mal an den verlockenden charme einer bücherkiste auf dem trödelmarkt kommt das internet ran. da ich erwiesenermaßen kein literaturprofi bin, wähle ich bücher spontan aus, nach klappentext, empfehlungen oder geruch. manchmal nach farbe, einband oder gebrauchsspuren. das buch muss eine geschichte haben. es muss mich ansprechen, zu meiner stimmung passen und dick genug sein. nichts verachte ich mehr als bücher mit weniger als zweihundert seiten. da kann es noch so gut sein: die enttäuschung, nach wenigen hundert seiten wieder aufzuhören, nein, den schmerz tu’ ich mir nicht an.

wie anders ist es doch im internet: da vergleicht man, wägt ab, gewichtet die kundenrezensionen und entscheidet sich dann doch dagegen. weil es irgendwem mal nicht gefallen hatte oder weil der preis zu hoch ist. nein, dann doch lieber gut sortierte buchhandlung.

und überhaupt bücher, ich habe mehrere regale voll und will doch immer wieder neue. manche habe ich noch nicht mal gelesen, andere habe ich wieder verkauft. und in ganz krassen fällen habe ich sie wieder gekauft. jedes buch in meinem besitz hat eine geschichte. die kann ich erzählen, auch wenn ich mir sonst nichts merken kann.

aber vielleicht ist das alles gar nicht so wichtig.

Zufällig gelesen:

Vor ein paar Wochen entdeckte ich ganz zufällig dieses Buch in der örtlichen Bücherei und nahm es mit. Eigentlich wollte ich ganz was anderes, doch ich fand die Idee spannend.

Und nachdem ich den Eco endgültig aufgegeben hatte, entdeckte ich den Mlodinow auf dem Schreibtisch wieder, ganz zufällig. Denn da liegt immer eine Menge rum. Und dann legte ich es nicht mehr weg.

Zugegeben, streckenweise dehnt er auch schon mal ein Kapitel, damit das komplexe Thema verständlicher wird. Aber trotzdem bleibt das Buch lesenswert bis zur letzten Seite. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Theorie und Praxisbeispielen führt er ein in die spannende Welt des Zufalls. Und beweist, dass große Teile unseres Lebens vom Zufall bestimmt werden und kaum beeinflussbar sind (außer durch harte Arbeit und Wiederholungen – das erhöht die Wahrscheinlichkeit).

[xrr rating=6/7]

gerade eben ein probeabo der frankfurter rundschau bestellt

schon allein wegen völkerverständigung, roland koch im speziellen und hessen im allgemeinen. um vorurteile abzubauen. und überhaupt: print ist garnicht tot, sondern immernoch der beste zeitvertreib für lange arbeitswege. und die FR habe ich glaube ich noch nie gelesen, wird langsam zeit.

Mein Tag mit der FAZ

Vor mir liegen die Trümmer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von Heute. Vielleicht zu mehr als 80% gelesen während einer langen Zugfahrt. Viel Blabla, selbst im sonst soliden Wirtschaftsteil. Ausland geht immer und ist durchweg spannend. (deutsche) Innenpolitik langweilt, muss aber sein. Das Ressort Füllhorn scheint sich mit dem Finanzmarkt einen Wettbewerb um besonders kreative Drogen zu liefern, beide sind dabei unlesbar. Nichts neues also im bedruckten Holz? Einige neue Vokabeln habe ich gelernt (und werde sie klug in meinen Konversationen in den nächsten Tagen einfließen lassen…): “der Markt ist überkauft”, “der Risikoappetit kehrt zurück”, “sexuell entgrenzte Charaktere”, Disinflation – am spannendsten war noch die Geschichte mit dem Uran der insolventen Gebrüder Lehmann… ansonsten bleibt nicht viel. Jeden Tag Zeitungs lesen? Gerne. Aber ich hab’ auch noch andere Sachen zu tun…

die bibliothek der unlesbaren bücher #2

letztens erst merkte ich, dass andere ähnlich ticken wie ich. oder, anders gesagt: da gehts den menschen wie den leuten…

ganz und gar ungelesen steht der ullrich wickert im regal: das buch der tugenden. dick, unhandlich, nervig. weil es jedes mal mit tugendhafter miene mahnt, gelesen zu werden. aber den gefallen tu ich ihm nicht. ich weiß nicht, aber ich habe das gefühl, dass nachrichtensprecher keine bücher schreiben sollten. auch wenn es die tagesthemen waren. und überhaupt ist anne will auch keine glückliche besetzung. immerhin schreibt sie keine bücher. gut dagegen und äußerst lesenswert sind die nachrichten von alexander osang.

ganz groß fand ich wickerts vergleich von präsident bush mit osama bin laden 2001 (“ähnliche denkstrukturen”) – leider hat er den schwanz eingezogen und sich dafür entschuldigt.

aber das ändert leider nichts an der tatsache, dass das buch in meinem bücherregal verstaubt.

[xrr rating=0/7]

weitere unlesbare bücher bitte in die kommentare, ich sammle noch und bringe dann bald die große samstagabendhitparade der unbücher. die verhandlungen mit stefan raab laufen derzeit noch.