sonntagspalaver

stell dir vor, es ist sonntag morgen und du willst mit deiner freundin gemütli frühstücken gehen. und dann fällt dir ein, dass du – erstens – arbeiten musst und – zweitens – gar keine freundin hast.

szenenwechsel:
die zeitumstellung heute morgen passierte weitesgehend ohne mich. dafür war ich eine stunde zu früh auf arbeit und habe mich zum bäcker geschleppt. schon mal alleine gebruncht? sehr entspannend. niemand, der dir vorwirft, wieder viel zu viel zu essen (oder zu wenig – immerhin haben wir ja das ganze viele geld bezahlt…). und noch eine entdeckung durfte ich erleben: wenn man frühstückt, hat man den restlichen tag über weniger hunger. das ist interessant, sollte ich im auge behalten…
acht stunden sonntags arbeiten ist digital bohemian minus schnauzer minus ulkige frisur. wollte ich nur mal gesagt haben. jedenfalls hatte ich ausreichend zeit, über dieses posting nachzudenken. daneben hatte ich immerwieder eigenartige gedanken (nachwirkungen einer grippe von letzter woche):

1. der druckertreiber KANN einfach nicht die lösung meiner windows-probleme sein
2. wieviel kaffee verträgt eigentlich der menschliche körper?
3. warum erzählen mir alle frauen, mit denen ich rede, von ihrem freund?
4. warum sind eigentlich die nazis an allem schuld?
5. da fällt mir ein: gestern war ich zum ersten mal in marzahn, war gar nicht so schlimm…
6. merksatz: frauen beim weggehen kennen zu lernen ist nur eine geniale marketingidee der gastroindustrie.

in diesem sinne:

esst mehr frühstück und lest die besseren bücher!

(oder anders herum)

update: nachdenken über postings hebt nicht unbedingt deren qualitität.

the doors of perception oder: wie ich fotografieren lernen wollte…

[prologue]

es gab mal eine zeit, da war fotografie analog. das hieß aber damals noch nicht so, erst seitdem es digital gibt. wir erinnern uns: man musste filme kaufen, sie umständlich in die kamera reinzwängen und wenn die interessanten motive auftauchten war garantiert der film alle. oder der falsche film in der kamera. alles schon vergessen? es soll ja auch noch leute geben, die haben noch eine solche analog-kamera und manche BENUTZEN die auch noch.

[chapter one]
nevertheless, angefangen hab ich ja auch mit gutem alten 35mm-material. und ausprobiert hab ich auch sehr viel, keine frage. es begab sich also zu dieser zeit (vor drei oder vier jahren), da erstand ich bei foto-quelle am alex ein gebrauchtes vergrößerungsobjektiv. das war eigentlich zum printen von schwarzweißbildern in der eigenen dunkelkammer gedacht. pfiffig wie ich nun mal bin, habe ich es an die tüchtige praktica geschraubt, schraubgewindeanschluss m-42 machts möglich.

[chapter two]

das ding hatte drei große regler für die drei grundfarben. drehte man an diesen reglern, vermischten sich die farben, man konnte also jeden beliebigen filter zaubern. der hammer, oder? in der ambitionierten schwarzweißfotografie geht nichts ohne farbfilter, das müßten digitalcracks eigentlich auch wissen, denn da tauchen sie auch auf.

[chapter three]

nun wäre ich aber nicht der roiberhauptmann, wenn ich nicht ein wenig um die ecke denken würde. also legte ich einen FARBfilm in die kamera. der mitdenkende zeitgenosse und geneigte leser wird es kaum erwarten können, was als ergebniss herauskam: farbig gefilterte farbbilder.

[epilogue]

ich zeige euch heute die legendäre türserie, bestehend aus sechs einzelbildern in sechs verschiedenen farben. der warholsche geist ist nun einmal allgegenwärtig. der schwarze strich auf dem bild links in der mitte ist eine FLIEGE. durch die lange belichtungszeit ist ihr ganzer flug dokumentiert.