bis vor ein paar jahren hielt ich verschwörungstheorien für lustig und wichtig ((und nicht zuletzt ist Das Foucaultsche Pendel von Eco eins meiner lieblingsbücher)). weil sie – wie satire und gut erzählte witze – die wirklichkeit verdrehen und bis zur unkenntlichkeit überzeichnen. das kann man heute noch beim postillon nachvollziehen. aber dann kam NSU und NSA und Edward Snowden und die sache wurde komplizierter. denn wenn leute in verantwortung mauern und nicht offen sind, ebnen sie den weg für spekulationen. gerade heutzutage, wo informationen aus allen ecken kommen, jeder eine meinung hat und sich alles belegen lässt, egal wie abstrus die behauptung. der journalismus befindet sich in einer dauerkrise, den vorwurf der lügenpressigkeit weist er empört zurück und macht sich lustig, selbstreklefktion sieht anders aus. die sozialen medien sind hypernervös, ständig ist irgendwas und meistens ist das schlecht und man muss dagegen anklicken (( bitte hier entlang, wenn Sie das ausführlicher reflektieren wollen)). nicht nur der lobo ist da ratlos.
und in dieses ratlosigkeitsvakkum stoßen die erklärer und wissenden, die, die wahrheit kennen und haben eine erklärung: die fed sei schuld, die juden, die islamisten, die mondmännchen. um diese erklärungen werden dann alle ereignisse gebastelt und interpretiert und fertig ist die theorie.
dagegen hilft nur selber denken und gesunder menschenverstand.