brandenburg baut ab

…und zwar alles. so lesen wir heute erstaunt im tagesspiegel:

“In drei Städten […] soll auf ausgewählten Kreuzungen getestet werden, ob ohne Ampeln und Zebrastreifen, ohne Verkehrsschilder und ohne Bürgersteige womöglich weniger Unfälle passieren. Lediglich die Vorfahrt-Regel “Rechts vor Links” gilt weiter.”

sowas! shared space heißt das konzept und es wird vor allem in den niederlanden geprobt zurzeit. der schönste satz findet sich bei wiki: “Dem Autofahrer soll bewusst werden, dass er Teil eines sozialen und kulturellen Gefüges ist, dem er sein Fahrverhalten anpassen muss.” und das in brandenburg! wir werden sehen, wie sich das entwickelt. interessant ist das konzept allemal!

übrigens: die netzeitung schreibt heute über den niedergang des trottoirs.

und der bär wußte es schon immer besser und sagte zum tiger:

“Der Gehweg heißt Gehweg, weil man hier geht, er heißt aber auch Bürgersteig, weil hier die Bürger gehen sollen. Du bist ein Bürger.” (Janosch, 1990)

[bildquelle]

nanu!

im flickblog wird über openstreetmap berichtet. und in peking nutzt flickr nicht mehr die yahoomaps. das ist interessant. klick.

Blogparade: Vermeidbare Fehler beim Fotografieren

…und was ich daraus gelernt habe.

der fotografr rief zum schreiben auf. über fehler beim knipsen, über die man sich hinterher den arsch blau ärgert. da hat sich schon allerhand angesammelt, ich geb mal meinen senf dazu:

jeder noch so blöde technik-/handwerks-fehler ist verschmerzbar, solange nur ein bild rauskommt. und mitunter ist es doch ganz interessant was da rauskommt. sehe ich also nicht so eng. viel schlimmer ist es, wenn die bilder nichts werden, kein film eingelegt war oder die speicherkarte defekt ist.

was aber richtig nervt und mich regelmäßig an den rand der verzweiflung treibt, ist, gar kein bild gemacht zu haben. da siehst du ein tolles motiv, eine spannende situation und dann lässt du die knipse in der tasche. weil du keinen arsch hast, weil du dich nicht traust oder du gerade keine lust hast zu fotografieren. und wenn ich ehrlich bin, angesprochen habe ich noch niemanden, ob ich ihn ablichten darf, für sowas fehlt mir einfach der mut. komisch, oder? kann man das trainieren?

das ist vermeidbar (nämlich manchmal einfach machen) – und wie oft habe ich mich schon über bilder geärgert, die ich nicht gemacht habe! es gab da mal eine seite irgendwo im netz, da konnte man seine bilder beschreiben, die man gerne gemacht hätte – hat vielleicht jemand den link?

me

für neue leser: meine bilder findet ihr bei flickr!

aus die maus:

HOCHinteressantes Interview mit Professor Edzard Ernst, der gerade ein Buch über alternative Heilmethoden veröffentlicht hat. Und ich freue mich derweil diebisch darüber, was er hier in den sperrigen Satz gepackt hat:

“Bei der Homöopathie glauben wir, dass keine Evidenz dafür besteht, dass sie mehr als ein Placebo ist.”

Sag ich doch die ganze Zeit! Wobei man ja zugeben muss, dass die ganze Diskussion doch sehr dogmatisch geführt wird. Meist kommt dann einer daher und erzählt eine Story, wie er selber oder ein Bekannter von der Naturheilkunde erretttet wurde. Professor Ernst entkräftet auch das und sagt:

“[…] dass es neben dem spezifischen Effekt einer Therapie auch unspezifische Effekte gibt, wie den Placebo-Effekt, die Therapeuten-Arzt-Beziehung, Selbstheilungskräfte des Körpers und so weiter. Aus wissenschaftlicher Sicht ist ganz klar, dass diese unspezifischen Effekte auch ohne spezifische Wirksamkeit eine Besserung bringen können.”

Und um seine Aussagen noch zu verdeutlichen gibts auch ein Preisgeld für den Gegenbeweis:

“Wenn jemand belegen kann, dass Homöopathika wirksam sind, dann geben wir, die beiden Autoren, aus unserer eigenen Kasse 10.000 Pfund.”

Und nun Eure Meinung bitte. Keine Fakten, nur Meinung.

Link zum Interview || Buch: ERNST, Edzard; SINGH, Simon: Trick or Treatment

Gentri-was?

DISCLAIMER: Meine allererste ZVS-Bewerbung lief für Stadt- und Regionalplanung an der TU-Berlin. Ich wurde leider abgelehnt und so studierte ich eben was anderes. Aber das Thema ist immernoch interessant, klar. Man muss ja auch nicht alles studieren…

Ein Gespenst geht um in Berlin: Gentrifizierung. Was klingt wie eine schreckliche Hauterkrankung plus Pickel im Genitalbereich ist in Wahrheit ein Schimpfwort für gewisse Stadtentwicklungen. Wenn beispielsweise in deiner Nachbarschaft plötzlich B-Klassige Serienschauspieler auftauchen, dann ist es schon längst zu spät. Dann bist du selbst längt gentrifiziert. Und dann steigen die Mieten und deine Ausgaben für Lebensmittel. In Berlin gab es das lange Zeit offiziell nicht. Aber die Fakten sprechen für sich. Sehr schön nachzulesen hier.

Ich bin jedenfals froh, dass sich der Wedding schon seit Jahren dem Trend widersetzt. Gut so!