da wo ich ja jetzt der große filmemacher bin und sich die kleinkunstpreise im zimmer nur so stapeln will ich auch mal auf nachwuchstalente hinweisen:
[youtube 6Kol4lIMzFw]
Ween – Buenos Tardes Amigo, auch auf dem Herr Lehmann OST.
da wo ich ja jetzt der große filmemacher bin und sich die kleinkunstpreise im zimmer nur so stapeln will ich auch mal auf nachwuchstalente hinweisen:
[youtube 6Kol4lIMzFw]
Ween – Buenos Tardes Amigo, auch auf dem Herr Lehmann OST.
nie mehr langeweile am frühstückstisch, das ding ist echt großartig. will ich haben.
[youtube 3wA_nLJD-UE]
bin mir gerade selbst nicht so richtig ähnlich. deswegen hier keine inhalte. heute abend dann wieder. muss mich erst sammeln. bin nämlich auf schmerzhaftem (kaltem) kaffee-entzug. und total unlustig. und kopfschmerzen. achherje.
file under: befindlichkeitsgejammer, nicht beachten.
[nachtrag:] am abend, ein paar kaffee und ein bierchen später dann doch noch inhalt (alle bilder aufgenommen im beschaulichen berliner westend):
# erinnert an ein uraltes computerspiel
# wenn baustelle, dann auch überdimensionale röhren ("pipes")
# kein supermario gesehen
# wenn baustellencontent, dann schwarzweiß
# den gutbürgerlichen berliner westen gesucht und den wedding gefunden.
# mülltrennung ist gut.
# einkaufswagen sind praktisch.
# zweckentfremdung ist ein langes wort.
# der gelbe sack ist anderswo eine tonne.
# nicht aller plastikmüll ist grüner punkt.
# den gutbürgerlichen berliner westen gesucht und den wedding gefunden.
# gewerbeeinheit in bester lage zu vermieten.
# wenn renovierungscontent, dann schwarzweiß.
# parkende motorräder gehen immer.
# flickris im spiegel auch.
# mal wieder zum frisör.
# nächstes mal mit sonnenbrille.
# ich kann kein moped.
EPILOG: die woche der selbstähnlichkeit ist eine offene veranstaltung, jeder kann mitmachen und seine gedanken zum thema veröffentlichen, in jeglicher form. habt spaß.
wie heute mit freund c. erörtert: das einstellen von bildern in gruppen (früher: groups) ist ein schöner scheiß und mittlerweile weitesgehend überflüssig.
ein paar gründe: weil (erstens) regionale gruppen vollkommen durch geotags ersetzt werden, weil (zweitens) massengruppen schon immer sinnlos waren, weil (drittens) themenbezogene bilders mit ordentlichen tags auch so gefunden werden und weil (viertens) sich fast niemand gruppenpools anschaut.
mir ist schon klar, dass die gruppen einen wesentlichen social network-faktor darstellen. und ich hiermit neue interessante leute kennen lernen kann. darüber hinaus finden innerhalb der gruppen teilweise interessante diskussionen statt, austausch und so. doch bei der unüberschaubaren anzahl von gruppen wird das verfolgen von diskussionen auch unübersichtlich. klar, kann man alles per rss abbonieren, doch wer soll das lesen? und für die meisten (technischen) fragen reichen diverse foren. und blöde kommentare kann man auch unter die bilder setzen.
deswegen sag ich jetzt: gruppen sind tot!
gerade im archiv gewühlt und eine uralte rezension gefunden! damals geschrieben für die jugendseite einer regionalen tageszeitung… übernehme ich hier unverändert. man beachte den holprigen stil. urx. und man merkt, dass ich zu viel rolling stone las zu der zeit…
Der zynische Melancholiker gibt sich erneut die Ehre. Wer bei dem Titel an chemische Designerdrogen denkt, irrt gewaltig. Reed feiert in beinahe jedem Lied sehr exzessiv seine eigenen Depressionen und präsentiert uns seine Weltanschauung in sehr tiefgründigen Texten und mal laut, mal leise gespielten Gitarren. Bis kurz vor Schluss jongliert er geschickt mit Begriffen wie Zeit, verflossener Liebe, Tod und Ausweglosigkeit. Jeder der 14 Tracks ist eine kleine, aber tiefgehende Short Story. Wir erahnen eine erlebte Reise durch die düsteren Abgründe seiner Seele, in der Reed allerhand verlorenen Gestalten wie Crackheads und Intellektuellen, Engeln und Huren, Gefangenen und Aufsehern, verlorenen Kindern und gefräßigen Eltern begegnet.
Diese Odyssee findet ihren Höhepunkt irgendwo in den 18 Minuten von “Like a Possum”. In diesem schwerfälligen und gitarrenlastigen Inferno, das sehr an alte “Velvet Underground”-Schrammelgitarren erinnert, befindet sich Reed im seelischen Vakuum: total betäubt. Dieser Song sollte keine Minute länger dauern, denn in genau dem Moment, in dem die Rasierklinge kurz vor dem Handgelenk hängt, ist das Stück vorbei und das vielleicht hoffnungsvollste und letzte Lied beginnt. Die Erlösung. Wir schauen in den “Big Sky” und nichts kann uns mehr anhaben.
Ein typisches Lou Reed-Album eben, das uns zeigt, dass Reed mehr ist als sein “Perfect Day” auf dem Trainspotting-Soundtrack. Er ist nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch ein perfekter Songwriter. Seine ganze Karriere lang hat er sich seine musikalische Kraft und Energie erhalten und hat diese voll und ganz in dieses Album gesteckt.
Diese CD empfehle ich allen verzweifelten, einsamen Herzen, die genug von pseudo-depressiven “Bubble Gum”-Texten haben. Exctasy ist hart, melancholisch und bitter, aber auf keinen Fall mitleiderheuchelnd. Wer aber auf kurzlebige und tanzbare Musik steht, sollte lieber alle Finger davon lassen, und Hals über Kopf aus dem Plattenladen türmen: Das ist noch Rock™n™roll, Lärm, mit dem man zum Glück aus dieser kranken Welt immer noch ausbrechen kann.
amazon-link: lou reed: ecstasy