die milchverpackung machts!

die idee ist schon alt, aber in den letzten tagen so aktuell wie schon lange nicht mehr. was mir vorschwebt ist eine revue der milchverpackungen, ein feuerwerk des verpackungsdesigns, eine hommage an das weiße gold selbst.

räusper. fangen wir mit einem exemplar der besonderen art an. die verpackung ist in dezentem blau gehalten, nur unterbrochen durch einen grünstreifen, der an autobahnen errinert. und da werden ja auch täglich millionen liter rumgekutscht. und fettarm ist sie, so verdammt fettarm, dass es gleich mehrmals draufsteht. auch in englisch. longlife bezieht sich offensichtlich auf die milch selbst. die ist nämlich homogenisiert. wobei mir da ein alter kuttner-witz einfällt: “…warum homogenisieren und ultrahocherhitzen wir eigentlich nicht gleich die kühe?”.

bin gerade hier gelandet und frage mich gerade, was da dran ist. klingt jedenfalls interessant. weiß wer mehr?

ich verbleibe, freundlichst und mit milchbart…

le blog plus l’âme

bukovski

gestatten, mein name sei bukovski. vor ein paar tagen wurde ich zum leben erweckt. wurde mir aus bisher unerfindlichen gründen leben eingehaucht, meine seele erschaffen. meine aufgaben sind eher technischer natur, ich bin das blogdings vom zonenschwabe. doch damit gebe ich mich nicht zufrieden! nein, ich weise nochmals nachdrücklich darauf hin, dass meine besonderen stärken vor allem im therapeutischen bereich liegen, ich kann zuhören und die wahrheit vertragen. könnt ihr mal sehen!

und weil der zonenschwabe bisher wenig zeit für mich fand (offenbar liegt er lieber in der badewanne…), biete ich an, für euch da zu sein, eure fragen zu beantworten und hilfestellung fürs leben zu geben. da bin ich doch garnicht so.

Filmkritik: Das jüngste Gewitter (2007)

ok. gestern abend also kino. hat nicht jedem gefallen. aber muss ja auch nicht immer. und wäre ja auch scheiße, wenn alle den selben geschmack hätten. uniformität ist auch ohne uniformen blöd. ich jedenfalls begeistert von dem film. eher ein märchen, story gibts wohl keine. und ruhig ist er. lustig bis lächerlich. großartige kamera (heißt in diesem film: sie bewegt sich einfach nicht). und sehr grotesk. oft auch bitter. so halt. also unbedingt empfehlenswert. nicht für alle, aber für einige (siehe oben). anschauen!

preisfrage: warum muss man eigentlich zu unkonventionellen und grotesken filmen völlig unverständliche kritiken schreiben? und noch dazu mit philosophischem schwachsinn schwängern? steht das in den redaktionsstatuten? einige beispiele:

Die Starrheit der Kamera, die fast unbemerkt einige Male doch zoomt, die Tristesse der Dekors, die gebrochene, grau-grüne Farbpalette, die den Film beherrscht, das kalte Neonlicht und die starren, emotionslosen und kreideweißen Gesichter der Darsteller – dies alles macht den Eindruck einer Vorhölle, eines Wartens auf das ersehnte Hereinbrechen einer Apokalypse, die einem reinigenden Gewitter gleich diesen Haufen trostloser Gestalten endlich erlöst. [kino-zeit.de]

Am besten alles im ständigen Wechsel, ansonsten könnte man winzige bedeutungsvolle Details übersehen, die Anderssons existentiellen Bestands- und Notaufnahmen häufig einen doppelten Boden verleihen und sie trotz repetitiver Motive und Verlaufsprinzipien nie eintönig werden lassen. [critic.de]

Das “Niemand versteht mich”, das mehrere der Figuren dem Publikum entgegen schleudern, ist in der Welt, die Roy Andersson uns zeigt ohne Zweifel wahr. Die Kraft des Lebendigen ist in ihr aber viel stärker als die Verzweiflung und fern von Zynismus. [filmstarts.de]

Dabei sind seine Bilder auf ihre kalte Art üppiger, barocker und felliniesker als die des in diesem Sinne viel protestantischeren Franzosen… [welt.de]

…unbeteiligte Gesichter und lange statische Einstellungen erzeugen auch hier jene tragikomische Lakonie, die keiner meisterhaft zu inszenieren versteht wie die nördlichen Filmemacher. [br-online.de]

Der Film zeigt den Menschen in allen seinen Aspekten voller Selbstsucht, Arroganz, Gleichgültigkeit und Opportunismus aber auch voller Mitgefühl, Großzügigkeit, Zärtlichkeit und Liebe. [jetzt.de]

Die renitente Alkoholikerin bringt da schon mehr Druck in ihre unmittelbare Umgebung. [tagblatt.de]

…als würde Ingmar Bergman ‘The Big Lebowski’ verfilmen. (faz)

undsoweiter. übrigens ist es auch total schick, absurde querverweise in die kritiken einzubauen. zum beispiel wurden erwähnt:

Johan Wolfgang von Goethe (3x)
Luis Buñuel
Franz Kafka
David Lynch
Samuel Beckett
Max Beckmann
Otto Dix
Aki Kaurismäki (2x)
Bent Hamer
Robert Bresson
Federico Fellini
Alexander Payne
Loriot

iVolksabstimmung

ach toll. facebook mal wieder. aber interessant auf jeden fall:

Was denken Menschen in Indien über die erhöhten Lebensmittelkosten, was Chinesen über die westliche Presse und was Muslima über Geert Wilders? Das Spektrum der Fragen und Antworten, die iThink dem User bietet ist ellenlang. Aber auch die Gefahr in einen leichtgläubigen Strudel an einseitig geglaubten Wahrheiten zu geraten ist sehr groß. […] könnte allerdings schon jetzt zu einem neuen Suchtpotential im Internet werden. Zwar ist die Idee, Informationen und Meinungen von Menschen über so genannte Foren und Weblogs für User bereitzustellen schon mehr als 10 Jahre alt, trotzdem scheint diese erweiterte Form des globalen Denkens mit dem Boom sozialer Netzwerke ein neues Potential zu bekommen. (andersdenken 2.0)

gleich mal geklickt und mir angeschaut. klarer fall. und – natürlich – nach tibet gesucht. meinungen (zahlen in klammern die anzahl der abstimmungen und die zustimmung in prozent):

  • Tibetans (and esp. Dalai Lama) is not all angels like the media wants to make us believe. (6, 100%)
  • Sooner or later people will slowly cool down the issue between China and Tibet just like the issue of Osama Bin Laden (7, 71%)
  • Yeah sure The Dalaï Lama is a well-known international terrorist! (13, 23%)
  • If a nuclear bomb blew up the whole of Beijing I seriously wouldn’t give a damn (17, 17%)
  • Sudan,Tibet ,Zimbabwe…Why the western “quiet diplomacy” for China?..Are they too scared to wake the dragon? (18, 72%)
  • tibet liberty groups are just interessted in making a middle age zoo in tibet instead of supporting a modern tibet (15, 66%)
  • FREE Tibet !!! (25, 40%)

ok, reicht erstmal. sieht man schon: die nutzer der applikation (15.000 weltweit) sind nicht einer meinung. und schon garnicht unserer. das dingens hat in meinen augen sogar mehr potenzial als twitter und konsorten. weil es meinungen, statements runterdampft auf eine zeile und es bewertbar macht. basisdemokratie sozusagen. muss man nur mal weiterdenken. was da alles drinsteckt. zum ersten mal in der menscheitsgeschichte…blabla

…ich geh dann mal meinungen klicken… und weil wir noch nichts über temelhof hier hatten:

[flickr:] gruppen sind tot!

wie heute mit freund c. erörtert: das einstellen von bildern in gruppen (früher: groups) ist ein schöner scheiß und mittlerweile weitesgehend überflüssig.

ein paar gründe: weil (erstens) regionale gruppen vollkommen durch geotags ersetzt werden, weil (zweitens) massengruppen schon immer sinnlos waren, weil (drittens) themenbezogene bilders mit ordentlichen tags auch so gefunden werden und weil (viertens) sich fast niemand gruppenpools anschaut.

mir ist schon klar, dass die gruppen einen wesentlichen social network-faktor darstellen. und ich hiermit neue interessante leute kennen lernen kann. darüber hinaus finden innerhalb der gruppen teilweise interessante diskussionen statt, austausch und so. doch bei der unüberschaubaren anzahl von gruppen wird das verfolgen von diskussionen auch unübersichtlich. klar, kann man alles per rss abbonieren, doch wer soll das lesen? und für die meisten (technischen) fragen reichen diverse foren. und blöde kommentare kann man auch unter die bilder setzen.

deswegen sag ich jetzt: gruppen sind tot!