Filmkritik: Verblendung | Män som hatar kvinnor (2009)

ziemlich anstrengender film über ritualmorde im schwedischen outback, die vor jahrzehnten passiert sind. ein schöner journalist wird mit der untersuchung beauftragt und zusammen mit der eigensinnigen hackerin lösen sie den fall. dazwischen vergewaltigung, rache, zerstückelung – nichts für schwache nerven.

die verfilmung von Stieg Larssons gleichnamigen roman (den ich nicht gelesen habe) ist ein wenig zu chaotisch geraten. zuviele szenen aus dem buch und nebenhandlungen sorgen für verwirrung und ergeben keinen flüssig erzählten film – schade, denn spannend ist die story allemal. nur am ende ein wenig zu kitschig.

[xrr rating=4/7]

Filmkritik: Revolver (2005)

geschichte von einem, der zu lange im gefängnis saß, dort von seinen zellengenossen so eine art überformel für das perfekte verbrechen gelernt hat und diese nun in der freiheit in böse taten umsetzt. erinnert damit ein wenig an stefan zweigs schachnovelle. leider gerät er an die falschen und ordnet sich zwei üblen kredithaien unter, die coups haben den charme der ocens eleven-reihe. die comic-einblendung erinnern an kill bill. die maßlose gewalt ebenfalls. und zwischendurch hört er stimmen, fahrstühle machen ihm angst, so ganz zurecht kommt er nicht, ein wenig wie in christopher nolans memento. am ende bleibt ein verwirrter zuschauer zurück, ähnlich wie nach lost highway, allerdings fehlen hier witz, ironie und frauen. wahrscheinlich guy ritchies düsterster film, keine leichte kost.

musikvideotipp + pixelrock

letztens kam in der lokalen fernsehapparatur der film Shine a Light – ein konzertmusikdings von und nicht mit Martin Scorsese über und mit den Rolling Stones. quälend lang und von mir nur mit halbem aug’ und ohr verfolgt. aber – und das war wirklich großartigst – es gab einen auftritt mit dem white stripe jack white:

[youtube Jqtzav7Ivx4]

poptheorethisch ganz weit vorn! dazu passt folgendes bild:

pixelroiber rockt, november 2008

Filmkritik: Almanya – Willkommen in Deutschland (2011)

ganz witziger film über die geschichte einer türkischen gastarbeiterfamilie. über identität, heimat, sprachwirrwarr und die fremde. schön umgesetzt mit vielen kleinen details und authentischen schauspielern.

mehr leider nicht, der film bemüht sich zwar die geschichte der gastarbeiter ungeschminkt darzustellen, in der folge wird es aber sehr kitschig und bunt und alles ist irgendwie in ordnung und integriert. dass die wirklichkeit anders aussieht, wird ausgeblendet. schade, ein bisschen mehr kritik hätte dem film gut gestanden.

[xrr rating=5/7]

Filmkritik: Le Havre (2011)

ein märchen. alles ist alt, im stil von 50er-jahre filmen, die charaktere sind betagt und leben in ihrer eigenen welt. ein schuhputzer – das schon ein anachronismus für sich – muss seine frau ins krankenhaus bringen und nimmt einen jungen auf, der als illegaler immigrant vor der polizei flüchtet. um dessen ausreise nach london zu finanzieren, wird ein konzert organisiert. mehr passiert eigentlich nicht. dazwischen wunderschöne bilder und dialoge. ein film über das gute im menschen und dem zweifel am system (hier: migrationspoltik der EU).

und es bleibt viel raum für interpretation, nicht alles ist so klar, wie es scheint. ob das ende ein traum ist oder realität? auf jeden fall: ansehen.

[xrr rating=9/10]

[youtube phjL9bP28FE]