Polizeiruf 110: Fehlschuss (2009) – Schmücke & Schneider

Naja: Die alten Herren aus Halle/Saale ermitteln wegen einer Einbruchsserie mit Todesfolge. Als sie die Bande auf frischer Tat ertappen, schießt Schmücke einen der Täter lebensgefährlich an. Und nun nimmt das Grauen seinen Anfang: Er hat Gewissensbisse, vor allem weil die Täter jugendlich sind. Später wird dann Anne Will in ihrer illustren Runde über Jugendkriminalität reden und dabei Ausschnitte zeigen aus jenem Polizeiruf. Das Thema ist ja beliebt derzeit.

Aber die beiden sind echt langweilig und kommen kaum über Kreisliganiveau heraus. Die Story ist berechenbar. Und während man als Zuschauer so vor sich hin dämmert.. die Stimmen und Bilder sind so schön monoton… immer dann jedenfalls schreckt man hoch, wenn nämlich mal wieder eine Razzia ist. Da kommen die grünen Kollegen gleich mit fünf Autos und so. Effekthascherei?

Und auch logischer Fehler: Der Chef sagt am Anfang, dass bei jeder Vernehmung von Minderjährigen das Jugendamt dabei sein muss. Dieser Umstand wird dann aber ganz schnell vergessen und ist gar nicht mehr relevant später.

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[xrr rating=3/7]

Tatort: Gesang der toten Dinge (2009) – Leitmayr & Batic

Eine Anspielung auf den Kanal Telemedial?

[youtube 9cVVsiRHNLk]

Könnte sein. Spielt jedenfalls in ähnlichem Umfeld. Mit dabei eine Kommissarin mit übelstem schwizerdütschem Dialekt und eine Original Orgel Vreten plus grünem Polizei-Jogginganzug. Nach einer guten halben Stunde habe ich schon gar nichts mehr verstanden, alle können hellsehen und sind per se verdächtig. Den Fall selbst löst die Fefi dann mit ihrem Muhackl. Und großartig der Showdown beim Staatsanwalt! Punktabzug aufgrund der Sprachbarriere.

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[xrr rating=5/7]

Tatort: Höllenfahrt (2009) – Thiel & Boerne

Auf diesen Tatort haben wir wochenlang gewartet und es hat sich gelohnt. Boerne und Thiel laufen zu Höchstform auf und hören gar nicht mehr auf. Sie jagen durch Münsterland und sind nicht aufzuhalten. Ein Roadmovie im Golfplatzmilieu, die beiden vergessen zu essen und zu waschen und am Ende kommts zum Showdown.

Volle Punktzahl für Story, Sprachwitz und Sozialneidsfaktor.

Und ganz aktuell: Thiel weigert sich beharrlich, seine Waffe mitzunehmen, sympathisch!

[xrr rating=7/7]

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Tatort: Das Gespenst (2009) – Lindholm

Da haben wir letztens noch Hannover gescholten und dann sowas: Ein böser Scherge lässt sich in der Landeshauptstadt operieren und der Verfassungsschutz versucht ihn zu beschützen. Dumm nur, dass Frau Lindholm mit der Agentin mal befreundet war und auch einen Mord aufzuklären hat. Und dann wird ein Spionagestückchen draus. Spannend bis zur letzten Minute und in zünftiger Agentenmanier dreht sich die gesamte Story mehrmals um und man weiß gar nicht mehr, wo oben und unten ist. Ich glaube, von einem Tatort ist gar nicht mehr zu erwarten.

Übrigens, gibt es dieses Krankenhaus (sieht aus wie ein Eierbecher aus Glas) in Hannover wirklich? Und: Warum kümmert sich Frau Lindholm so wenig um ihr Kind, da bekommt man ja selber ein schlechtes Gewissen…

[xrr rating=6/7]

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Tatort: Tödliche Tarnung (2009) – Lannert & Bootz

Nur mit einem halben Auge gesehen, aber bei dem Namen der Hilfsorganisation musste ich dann doch aufhorchen. Bei Cicero wird es so zusammen gefasst:

Ganz und gar schwäbisch ist auch die Hilfsorganisation, die in den Fall verwickelt ist. Wer in Schwaben anderen Menschen hilft, der weiß nämlich, dass er Gutes tut. Die Arroganz des Gutmenschlichen ist allgegenwärtig: Schwaben sind halt bessere Menschen. Anders kann man sich den Namen der Hilfsorganisation, für die sich Iris Westermann (Despina Pajanou) so überzeugend einsetzt, nicht erklären. “Schwaben für Menschen” verschickt Hilfsgüter in alle Welt und sieht darin nichts Schlimmes, wenn der größte Spender ein philanthropischer Waffenhändler ist.

Das lasse ich mal so stehen und vergebe meine Punkte unter Vorbehalt:

[xrr rating=4/7]

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