lieber leser,

was würdest du denn davon halten, wenn dein lieblingsblog auf einmal so aussehen würde?

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“Das hat doch alles nichts mehr mit Demokratie zu tun”

der SPIEGEL war mal wieder investigativ an der basis um nach befindlichkeiten zu fragen. diesmal gings um die angeschlagene SPD und was die ortsvereine dazu sagen. neben osnabrück, elsterwerda und köln-buchheim gings auch in den wedding. da geben die genossen allerlei bauchgefühle von sich und einer (andreas) ist traurig, dass man nicht mehr stolz sein darf, sozi zu sein. aber das eigentlich skandalöse an dem artikel: der SPIEGEL nennt unseren lieblingsbezirk den wedding (bzw. in wedding), obwohl es doch anerkannterweise der wedding (bzw. im wedding) heißt (vgl. dazu auch wikipedia). darüber hinaus sei unser weding ein arbeiterbezirk. das mag ich zu bestreiten und fordere die verehrten redakteure auf, mir dafür beweise zu liefern. denn gearbeitet wird woanders, wenn überhaupt. das beweist auch das symbolbild an diesem artikel vom befreundeten manager-magazin (“Warteschlange im Sozialamt Berlin-Wedding”)

berlins burning?

es ist ein komischer sport, der da seit monaten in berlin getrieben wird: autos anzünden. jede pressemitteilung der polizei endet mit “der staatsschutz ermittelt…” und obwohl schon der eine oder andere täter gefasst wurde, aufhören wird das nicht so schnell. und ob alle täter einen linksextremistischen hintergrund haben oder nur autos anzünden, ist genauso nicht geklärt. mehr dazu auch hier.

im netz gibts schon länger eine visuelle übersicht der taten. doch die wirklichkeit sieht brutaler aus. und es darf stark bezweifelt werden, ob diese angeblich politische taten überhaupt irgendwelche politischen erfolge haben. denn geschädigt werden doch nur versicherungen, die das dann mit beitragserhöungen umlegen. außerdem entstehen dadurch erhöhte kosten für feuerwehr, straßenreinigung, usw. und nicht vergessen werden darf die massive gefahr für die gesundheit der anwohner. wer einmal den beißenden geruch von brennendem kunststoff in der nase hatte, der weiß, wovon ich rede.

und auch wenn ich durchaus für kritik bin und widerstand und politischen aktionismus – ein brennendes auto ist ungefähr so effektiv wie eine demonstration vor dem arbeitsamt für mehr arbeit und darüber hinaus noch ungleich gefährlicher für andere.

eindrucksvolle bilder von einem brand und den anschließenden löscharbeiten finden sich in diesem flickr-set.

brandanschlag
[Bildquelle: © Alle Rechte vorbehalten.
Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Markus / CHW / SPREEPICTURE ]

feststellung

momentchen mal: wenn sich ein paar hanserln irgendwo zusammenraufen und irgendwie politisch aussehen, dann kommt väterchen staat, winkt mit dem Versammlungsgesetz und löst die demo feucht grindend auf.

wenn aber plötzlich 1.500 Autos und 1.000 Fußgängern auf dem ku’damm (( *Unter Spontanversammlungen versteht man Versammlungen, die sich aus aktuellem Anlass ohne vorherige Organisation bilden. In verfassungskonformer Auslegung des § 14 I VersG besteht für diese Versammlungen keine Anmeldepflicht, da es zum einen keinen “Leiter” iSv. § 14 II VersG gibt, zum anderen das Grundrecht aus Art. 8 I GG für Spontanversammlungen sonst leerliefe (BVerfGE 69, 315, 350 f. – Brokdorf). Daher ist auch eine Versammlungsauflösung wegen fehlender Anmeldung (§ 15 II VersG) bei Spontanversammlungen ermessensfehlerhaft.(wiki))) erscheinen, dann wird das wohlwollend geduldet. schwenken ja schließlich alle brav ihr deutschland-fähnchen.

ich will ja hier niemanden die party versauen, aber verhältnismäßigkeit geht anders.