Kinderbuch von 1964
Kinderbuch von 1952
Anatol Stefanowitsch über Pipi Langstrumpf. Die sagt Neger. Doch nicht (nur) an der Wortwahl stößt er sich, am ganzen Plot, der diskriminierend und menschenverachtend sei. Und kommt zum Fazit:
Verlage könnten aufhören, sie nachzudrucken und sie könnten stattdessen neuen Autor/innen und neuen Geschichten eine Chance geben, bessere Geschichten zu schreiben. Und Konsument/innen könnten aufhören, sie ihren Kindern vorzulesen. Es ist ja nicht so, als ob eine Welt ohne Pippi Langstrumpf unvorstellbar oder eine literarische Dystopie wäre. Pippis fünfzehn Minuten Ruhm dauern jetzt schon sechzig Jahre. Schicken wir sie doch einfach in den wohlverdienten Ruhestand.
Ein leicht vermintes Feld, ich halte die Lindgren-Bücher immer noch bestens geeignet für Kindererziehung, Neu-Übersetzungen gibt es ja schon und über die kritischen Stellen kann und sollte man mit dem Kind sprechen. Das ist überhaupt der Denkfehler in dem verlinkten Text: Dass Kinderbücher, anders als übrigens Fernsehen, nicht nur passiv konsumiert werden, sondern immer gemeinsam mit Kind.