zwischenbericht (3)

manchmal überkommen mich zweifel, ob das denn alles so richtig ist. ob ich mich nicht irre. von wegen politik und so. wäre es denn nicht einfacher, sich irgend ein verkorkstes weltbild zu suchen und daran zu glauben? oder ein feindbild. und täglich daran zu arbeiten, alle energie in die bekämpfung dieses übels zu investieren. wäre auch viel produktiver als dieses ständige abwägen und gewichten. dieses elendige nachdenken und selbstzweifelige irgendwas.früher hab ich regelmäßig spiegel gelesen. ist auch schön. wie bild-lesen, nur intellektueller. die meinung gibts trotzdem oben drauf. das habe ich irgendwann aufgegeben und seitdem gibts keine zeitung (fernsehen schon seit urzeiten nicht mehr). tagespolitik kann spannend sein, ist aber in neunzig prozent langweilig (oder selbstreferenziell, was aufs gleiche hinaus läuft). also doch nur internet. informationen in massen. noch mehr meinungen. größtenteils gequirlte scheiße. ich mag das. wird nie langweilig. und ständig das gefühl, irgendwo was zu verpassen. ich könnte stundenlang geschichten aus dem netz erzählen und nerve regelmäßig offline-freunde damit. keine frage. aber die eine frage bleibt: wozu das alles? wegen der großen politik? veränderung? zeitvertreib? bin verwirrt.

the good, the bad and the internet

sagt mal, habt ihr sie noch alle?

.

.

.

.

[diese diskussion hat mir gestern den abend versaut. warum müssen immer ganze religionen für euren scheiß herhalten? könnt ihr nicht ein bischen differenzieren? und wenn ihr keine nazis seid, darf ich euch dann faschisten nennen? (nebenbei bemerkt halte ich auch einige linke gruppierungen dafür) und religionen mag ich nicht. aber ich nerve niemanden damit…]

drop the hate… 

ein erklärungsversuch:

die fußball-wm war letztes jahr, diesmal geht um politik. oder steckt da etwa mehr dahinter? habe gerade gelesen, dass die nazis sich auch 'engagieren'. so ist das wohl bei populären themen. es reicht nicht, nur dagegen zu sein. deswegen differenzieren!

es geht um wind, viel wind. gegenwind. ganz einfach. und wenn sich die großen treffen, sich abschotten, unter sich sein wollen, dann sollte jeder die chance nutzen, mal die meinung zu sagen. denn wenn wir alle nur konsumieren und uns passiv berieseln lassen, geht das doch immer weiter so. es geht nicht um brennende autos, blutende demonstranten und kriegsähnliche fernsehbilder. es geht um protest. für eine bessere welt. so schnulzig das auch klingt. ziel ist es, die kritische masse zu erreichen. wohl nicht mit gewalt. aber anderseits wird das ja gerade von der polizei gefördert. augenscheinlich und bewußt die grundrechte einzuschränken war eine bescheuerte idee und wird genau die reaktionen provozieren, die es angeblich verhindern wollte. das alte spiel. wie wird das enden? ich weiß es nicht. ich habe angst. dass da womöglich eine großartige chance vertan wird. indem die kritiker auf dumpfe steinewerfer reduziert werden.