ausflug in berlins hohen norden

auch wenn ich schon neun jahre in berlin wohne: es gibt immer noch ecken, die ich noch nicht kenne. vieles ist überraschend, weil berlin meistens gar nicht nach berlin aussieht, sondern ganz anders. alt-tegel ist zum beispiel so ein faszinosum: da denkste, du bist irgendwo in meckpomm ((wer meckpomm sagt, sagt auch prenzlberg und beweist, dass er keine ahnung hat)) und hinter der promenade lauert die ostsee. oder die fahrradwege an sämtlichen kanälen, spreen und haveln ((so genau weiß man ja nie, an welchem gewässer man sich grad befindet)), sehen sämtlich aus wie friesland.

und irgendwann wird es auch mal wärmer, da gibts noch viel mehr zu entdecken.

friedhofstourismus

sterben ist nicht schön. aber manchmal muss es eben sein. bis vor ein paar jahren brauchte der weddinger nicht mal als toter seinen kiez verlassen und konnte sich zünftig vor ort einäschern lassen. in einem wirklich hübschen häuschen. dem berliner senat war der ofen aber zu teuer und nun ist selbiger aus und steht zum verkauf. ein besuch (lebend!) lohnt aber trotzdem, wurden hier zB auch die attentäter von 1944 verbrannt. drumherum ist ein urnenfriedhof und alles ist so dörnröschenmäßig verwachsen. der etwas andere sonntagnachmittagausflug. romantisch, nicht?

auch schick: das krematorium als kubisches panorama

besetztes tempelhof

heute war tempelhof offen und es traf sich allerlei berlin, um das zu füllen. zugegeben, ganz voll wars nicht, da war durchaus noch platz. aber ist ja auch groß. hatte eher so volksfestcharakter. wird in den nächsten tagen und wochen ähnlich aussehen. und das ist auch gut so. die frage ist nur, was danach passiert. ein park mit schließzeiten und angeschlossender gated community? einige haben ja dagegen demonstriert. zu recht, denn ein so riesiges gelände in innenstadtnähe wird es so schnell nicht mehr zu bebauen geben (in ein paar jahren folgt eine ähnliche diskussion zu tegel). es bleibt also spannend. hoffen wir auf eine vernünftige lösung.