Dr. Kawashima Ranga Yogeshwar sagte gestern, dass es eine der ersten großen Naturkatastrophen sei, die wir nahezu komplett dokumentiert bekommen. Auf allen Kanälen stehen wir daneben, sehen unglaubliche Wassermassen auf uns zukommen und Städte verwüsten. Sehen wir kriegsähnliche Verwüstungen, Retter, Trümmer, explodierende Kraftwerke. Live, unzensiert, gewaltig und hollywoodesk. Auf Twitter erfahren wir vom Überleben von Yuko Yamaguchi (Erfinderin von Hello Kitty), Satellitenbilder zeigen uns das ganze Ausmaß der Schäden, wenn den Nachrichtensendern das Material ausgeht zeigen sie Animationen der Plattentektonik. Wahnsinn. Nur: dass da tatsächlich Menschen sterben, hungern, leiden, trauern, obdachlos sind, das verschwindet hinter den viel beeindruckenderen Bildern von Kaputtem. Und man sieht sich schnell satt, giert nach immer neuen Schreckensmeldungen.
Die Welt hat sich wieder mal ein Stück geändert, nichts wird so wie früher sein. Das war sicher so ein Schwarzer Schwan-Ereignis. Oder war es vorher klar? Hat das irgendjemand vorher gesehen? War es besonders bescheuert, eine Weltmacht auf einer Kontinentalfalte zu errichten? Wie das alles historisch eingeordnet wird, werden die nächsten Wochen entscheiden. Sicher ist nur: Sicher ist nichts.